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Das Eheleben von Jacqueline und Nicolás ist ein Feuerwerk an misslungenen Morden. Eine Geschichte über Geld, Liebhaber, Älterwerden und andere Überlebensfragen. Mit diesem Roman wird der bedeutende mexikanische Autor erstmals auf deutsch vorgestellt.Jaqueline stiftet einen Liebhaber nach dem anderen an, ihren Mann umzubringen. Leider geht es immer schief. Der eine schafft es im entscheidenden Moment nicht, die Pistole zu erheben, der andere wird ertappt und als Dieb festgenommen, der dritte soll den Ehemann im Auto die Steilküste hinabbugsieren und verunglückt selbst. Eines Tages verschwindet…mehr

Produktbeschreibung
Das Eheleben von Jacqueline und Nicolás ist ein Feuerwerk an misslungenen Morden. Eine Geschichte über Geld, Liebhaber, Älterwerden und andere Überlebensfragen. Mit diesem Roman wird der bedeutende mexikanische Autor erstmals auf deutsch vorgestellt.Jaqueline stiftet einen Liebhaber nach dem anderen an, ihren Mann umzubringen. Leider geht es immer schief. Der eine schafft es im entscheidenden Moment nicht, die Pistole zu erheben, der andere wird ertappt und als Dieb festgenommen, der dritte soll den Ehemann im Auto die Steilküste hinabbugsieren und verunglückt selbst. Eines Tages verschwindet Nicolás. Während Jacqueline verarmt, widmet er sich in Madrid dunklen Geschäften.Nach vielen Jahren erfährt Jacqueline, dass Nicolás nach Mexiko zurückgekehrt sei. Jacqueline hat gerade ihren sechzigsten Geburtstag gefeiert. Sie fährt zu ihm. Er empfängt sie, und obwohl er von ihren Mordprojekten erfahren hat, stellt er sie nicht zur Rede. Stattdessen kauft er zwei neue Eheringe, und sie beginnt wieder, ihn zu lieben und zu hassen. Am Schluß betritt ein altes Ehepaar ein Restaurant, verletzt, lädiert, und feiert einen neuen Hochzeitstag.
Autorenporträt
Sergio Pitol, 1933 in Puebla, Mexiko, geboren, studierte in Mexiko-Stadt Jura und Literaturwissenschaft und war als Literaturprofessor und Diplomat in zahlreichen Ländern tätig. Er hat Romane, Erzählungen und Essays geschrieben und gilt als einer der angesehensten Autoren Lateinamerikas. Seine Übersetzungen aus dem Russischen, Polnischen und Englischen haben das Werk von Nikolai Gogol, Anton Tschechow, Witold Gombrowicz, Henry James, Joseph Conrad und Jane Austen in Mexiko bekannt gemacht. Für seine Bücher erhielt er viele Preise, darunter den Premio Herralde de Novela, den begehrten Premio Juan Rulfo und 2005 den Premio Miguel de Cervantes. Pitol lebt heute in Xalapa, Veracruz.

Antonio Tabucchi, geb. am 23. September 1943 in Vecchiano bei Pisa, lebte in Genua und Vecchiano. Er promovierte an der Universität Pisa in moderner Literatur. Er war Ordinarius für portugiesische Sprache und Literatur an der Universität Genua, Leiter des italienischen Kulturinstituts in Lissabon und lehrte an der Universität Siena. Er war Herausgeber der italienienischen Ausgabe der Werke von Fernando Pessoa. Ausgezeichnet mit den wichtigsten italienischen Literaturpreisen, gilt er als einer der interessantesten und bedeutendsten Schriftsteller der jüngeren Generation. Antonio Tabucchi verstarb im März 2012 68-jährig in Lissabon.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.03.2002

Das Knacken der Schicksalszange
Bitte mehr davon: Der große mexikanische Autor Sergio Pistol und sein Roman „Eheleben”
Der Anstoß zu großen Veränderungen kommt oft nebenbei, aus ganz kleinen, nebensächlichen Ereignissen. In dem kurzen Roman „Eheleben” des in Deutschland bisher kaum bekannten mexikanischen Autors Sergio Pitol ist es das Knacken einer Krebsschere, das die Heldin Jacqueline Lobato, dreißig Jahre alt, an ihrem siebten Hochzeitstag dazu bringt, ihr Leben entscheidend zu ändern: Sie beschließt ihren Mann umzubringen.
Die Frau von dreißig Jahren, die kinderlose Ehegattin, die sich aus Angst vor Verarmung nicht scheiden lassen will, versucht einen Liebhaber nach dem anderen für die Tat zu gewinnen. Die dilettantischen Anschläge, deren Vorbereitung die Hassliebe zu ihrem Mann immer weiter steigert, ziehen aber bloß Jacqueline selbst in Mitleidenschaft. Einmal verliert sie zwei Finger, ein anderes Mal kommt sie mit einer Schusswunde davon. Und jedes Mal ist nachher nicht ihr Mann, sondern der für die Tat gedungene Liebhaber verschwunden.
Ihr Mann Nicolás Lubato, der ahnungslos immer wieder in Gefahr gerät, betreibt derweil in der mexikanischen Hauptstadt und dem benachbarten Cuernavaca seinen ökonomischen und gesellschaftlichen Aufstieg. Und das sehr erfolgreich. Aus dem Erben einer kleinen Eisenwarenhandlung wird ein Großhotelier; Jacqueline genießt die Vorteile und das Ansehen an seiner Seite. Und träumt von seinem Verschwinden.
Die Nadel springt
Als ihr Mann eines Tages tatsächlich verschwunden ist, hat sie nichts damit zu tun, er hat sich bloß, und das auf Jahre hin, den Folgen seines betrügerischen Bankrotts entzogen. Jacqueline wird verhaftet und lebt danach, ihr Mann bleibt verschwunden, ein ganz anderes, sehr bescheidenes Leben. Sie lebt ungefähr das Leben, vor dem sie sich gefürchtet hat – bis sie ihren Mann, nach Jahren aus Europa zurückgekehrt, in einer Eisenwarenhandlung wiederfindet. Die beiden stecken sich neue Eheringe an die Finger, und es dauert nicht lange, da hört die gealterte Jacqueline wieder eine Krebsschere knacken – der einzige Weg, ihren Mann aus dem Weg zu räumen, fällt ihr nun ein, wäre Gift.
Jacqueline, die Frau, die eigentlich María Magdalena heißt, plant ihre Mordanschläge nach Kriminalromanen. Und wie Barbara Stanwyck in Billy Wilders „Double Indemnity – Frau ohne Gewissen” sich mit ihrem Liebhaber im Supermarkt über Konservendosen hinweg unterhält, so trifft Jacqueline sich mit einem ihrer Liebhaber nur noch in einer Buchhandlung, „wo sie, hinter Regalen versteckt, unbeobachtet miteinander reden” können. Jacqueline aber ist keine Frau ohne Gewissen, sie ist mehr Parodie auf die femme fatale des film noir. Die Frau ohne Gewissen würde nicht so fleißig und bildungsbeflissen die Privatakademie ihrer besten Freundin besuchen, in deren Kursen – wir sind in den sechziger Jahren – über Picasso gesprochen und Weltliteratur gelesen wird. Jacqueline fängt mit einem der Lehrer ein Verhältnis an, aber auch diesem Lehrer gelingt es nicht, sie aus ihrem Eheleben zu befreien. Und die zu ihrem Glück oder Unglück immer wieder scheiternde Heldin scheitert auch mit dem Versuch, „eine Chronik ihrer Verlobungszeit und der ersten Ehejahre zu schreiben”. Alles, was sie in der Schreibwerkstatt der Akademie gelernt hat, „schien sie vergessen zu haben.”
Der Erzähler kann es sich erlauben, über Schreibwerkstätten zu spotten, er hat die Geschichte der Jacqueline Lobato fest im Griff. Dreh- und Angelpunkt seines Berichts bleibt der siebte Hochzeitstag seiner Heldin im Jahre 1960, der Moment, in dem die Krebsschere knackt, als wäre es das erste Geräusch in der Leerrille einer alten Platte. Die starke Erzählstimme organisiert das Material musikalisch, greift vor, wiederholt, blendet zurück in die Vorgeschichte; die Krebsschere knackt und die Erzählnadel springt aus den fünfziger Jahren in die frühen achtziger Jahre, als ziehe dieser Sprung, der Kratzer auf dieser Platte sich durch das ganze hier erzählte Leben.
Pitol zeigt, dass ein Leben aus dem einen Moment, in dem die Schicksalszange nach einem greift, heraus erzählt werden kann. Die Schicksalszange, hier die knackende Krebsschere – aus der in der Übersetzung ein „Krabbenbein” wird –, darf auch gut erfunden sein. Das zeichnet große Erzähler aus. Denn natürlich ist es auch vermessen, ein Leben immer wieder auf ein einziges, völlig nebensächliches Geräusch zurückzubiegen. Pitol erzählt in „Eheleben” – das Original stammt aus dem Jahr 1991 – keine ganz zeitgenössische Geschichte mehr, Eheleben sieht heute anders aus.
Vielleicht auch daher die nostalgische Milde, die sich hier und da über Jacqueline Lobato breitet. Und daher vielleicht auch der Spott, die sanfte Belustigung über eine Zeit, in der Ehefrauen ihr Leben noch Privatakademien widmen konnten. „Eheleben” ist, und das fast nebenbei, auch ein sehr lustiges Buch. Pitols tänzelnder, lächelnder Erzähler, der uns in seinem Lächeln auch mitteilt, dass die mexikanische Gesellschaft bestimmt nie die Avantgarde der Emanzipation bildete, macht sich lustig, aber nie boshaft lustig. Er glaubt nur selbst nicht daran, dass seine Heldin „sensibel und intelligent” sei, wie der Klappentext behauptet, findet sie aber dennoch sympathisch. Sie ist die schwache Heldin, die ihre Geschwister fürchtet, weil sie von ihnen bei ihrem alten, verhassten Namen gerufen wird, und ihr Leben oft gern ganz anders hätte.
Einfältiger ist der Mann
Die Schuld an ihrem Unglück gibt sie ihrem Eheleben. Ihre Mordversuche sind schwache Emanzipationsversuche. Dabei liebt ihr Mann, der, trotz aller vorübergehender geschäftlichen Erfolge, auf seine Art noch einfältiger ist als sie, sie nach jedem gescheiterten Attentat ein wenig mehr. „Eheleben”, der erste übersetzte, tatsächlich aber letzte Band des Roman- Tryptichons „El Carneval”, ist nicht der große Ich-erkläre-die-Welt-und- Lateinamerika-Roman. Pitols „Eheleben” ist schmal und zeigt die außerordentliche Material- und Stilsicherheit seines Autors. Sergio Pitol, geboren 1933 und vielfach peisgekrönt, war lange Zeit Diplomat in Europa und hat Gogol, Tschechow, Gombrowicz, Henry James und Josef Conrad ins Spanische übersetzt hat. Er ist ein Autor, der es schon länger verdient hätte, auch in Deutschland bekannt zu sein.
DAVID WAGNER
SERGIO PITOL: Eheleben. Mit einem Nachwort von Antonio Tabucchi. Aus dem mexikanischen Spanisch von Petra Strien. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2002. 144 Seiten, 12,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.04.2002

Von Balzac zu Prozac
Fegefeuer aus Haß und Liebe: Sergio Pitols lustvoll perfide Ehehölle

Daß das Leben die Kunst nachahmt und sich als bevorzugtes Imitationsobjekt Balzac aussucht, wußte schon Oscar Wilde. Das größte Unglück seines Lebens nannte er den Tod des Dichters Lucien de Rubempré, und er störte sich nicht daran, diesem außerhalb der "Menschlichen Komödie" schwerlich begegnet zu sein. Eine Adeptin dürfte Wilde damit in Jacqueline Cascorreau gefunden haben. Ihre Existenz präsentiert sich als eine getreue Kopie französischer Romanvorlagen. Daß sie eigentlich María Magdalena Cascorro heißt und mit einem neureichen mexikanischen Hotelier verheiratet ist, der bei jeder Gelegenheit den Röcken seiner Bediensteten hinterherläuft, nimmt sie nur ungern zur Kenntnis. Lieber flüchtet sie sich in Literaturzirkel für unbeschäftigte Berufsgattinnen der besseren Gesellschaft. "Jede Ehe hört im Bett auf", liest sie eines Tages in der Physiologie der Ehe und muß durch Balzac erfahren, daß jede Frau nach wenigen Jahren nichts mehr als Antipathie für ihren Gatten aufbringen kann. An ihrem Hochzeitstag reift so in ihr ein finsterer Wunsch: mit Hilfe eines Liebhabers ihren Ehemann Nicolás zu ermorden. Anhand von Laclos' "Gefährlichen Liebschaften" sowie diversen Kriminalromanen klügelt sie einen Verführungs- und Mordplan aus, in dem sie selbst die perfekt inszenierte Protagonistin ist.

Doch die Vertauschung der Wirklichkeit mit ihrer Abbildung stört auch die Hierarchie von Täter und Opfer. So wie Wildes Dorian Gray auf sein Portrait einsticht und sich selbst dadurch umbringt, finden Jacquelines literarische Mordpläne immer nur ein Ziel: sie selbst. Wechselnde tatbereite Liebhaber, vom ehrgeizigen Jungpolitiker zum neurotischen Kunsthistoriker, immer neu erdachte Tötungsvarianten, Pistolen, Gift und simulierte Unfälle, können nichts daran ändern: Der stets ahnungslose Nicolás erfreut sich bester Gesundheit und steigt in die höchsten Gesellschaftskreise auf, während Jacqueline Schußwunden erleidet, den Verlust zweier Finger, Einlieferung in Nervenheilanstalten, Tablettensucht. Hinter allem aber scheint eine unbewußte Absicht zu stehen. Denn in der immer aufs neue variierten Phantasie, Nicolás zu liquidieren, findet Jacqueline ihre eigentliche Lebenserfüllung. Allein der Gedanke an den Tod des Gatten verhilft ihr zu Orgasmen. Alt und verletzt feiern Jacqueline und Nicolás so auch nach dreißig Jahren der Quälerei wieder ihren Hochzeitstag.

"Eheleben", nennt der bedeutende mexikanische Erzähler Sergio Pitol lakonisch sein erstes auf deutsch veröffentlichtes Werk. Dennoch ist dies Fegefeuer aus Haß und Liebe kein psychologisiertes Beziehungsmartyrium à la Bergman oder Antonioni. Vielmehr strahlt es eine höchst befremdliche, fast burleske Unzeitgemäßheit aus: Wie seine Heldin ahmt Pitol die französischen Romane des neunzehnten Jahrhunderts nach. In ihren Migräneanfällen, ihrem Schwanken zwischen Wunschwelt und Alltagsneurose wirkt Jacqueline wie eine tragikomisch in die neue Welt transplantierte Figur Flauberts. In ihren durch Snobismus und Halbwissen glänzenden literarischen Salons wartet man jeden Moment darauf, Swann und den Verdurins über den Weg zu laufen. Seelenruhig begleitet Pitol das Ehepaar im Mexiko des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts so, als habe er aus purem Versehen zum Schauplatz nicht den Faubourg Saint-Germain erkoren.

Daraus könnte ein leichtfüßiges postmodernes Spiel mit literarischen Versatzstücken und verdeckten Zitaten entstehen. Doch dies schlichte Vergnügen weiß der Autor uns immer wieder zu verderben. Die unpassende Fassade hat etwas zutiefst Beunruhigendes. Welch bitterböser satirischer Angriff auf die mexikanische Gesellschaft, auf ihr Groß-, ihr Kleinbürgertum, ihre politischen Eliten sich hinter ihr verbirgt, wird zuweilen offensichtlich; etwa wenn die Polizei, gleich als wäre es das Normalste der Welt, im besten Bananenrepublik-Stil in Jacquelines Haus einbricht, man sie gewaltsam verhaftet, mißhandelt, foltert. Beunruhigend ist das Buch aber auch, weil es sich konsequent einer Einordnung verweigert. Tragik und Banalität, Ernst und Lächerlichkeit purzeln auf jeder Seite ebenso durcheinander wie Liebe und Haß. Keinen Lösungsvorschlag, keinen Ausweg gewährt uns Pitol aus dieser unentwirrbaren Mischung der Stile und Emotionen, und schlimmer noch: Er erlaubt es uns nicht, eine klare Position zu beziehen. Ähnlich wie zwischen Jacqueline und Nicolás ist das Verhältnis zwischen dem Autor und seinen Figuren unmöglich auf Zuneigung oder Verachtung zu reduzieren.

"Lieber Sergio Pitol, ich bedaure, aber ich erkläre hiermit öffentlich, daß ich dir nicht traue", bemerkt Antonio Tabucchi in seinem Nachwort, einem essayistischen Kleinod, das allein schon die Lektüre des Romans lohnenswert macht. Mißtrauisch wie Raubtiere um den Dompteur lasse Pitol seine Figuren um ihren Schöpfer kreisen, stets darauf gefaßt, von ihnen in einem unbeobachteten Moment gefressen zu werden. Das Faszinierende und zugleich Perfide daran ist, und darauf scheint Tabucchis Warnung abzuzielen, daß Pitol uns die Sicherheit einer rein genießenden Lektüre verweigert. Denn eindeutig läßt sich nie vorhersagen, ob es der gierige Leser ist, der das Buch oder aber das gierige Buch ist, das den Leser verschlingt.

FLORIAN BORCHMEYER.

Sergio Pitol: "Eheleben". Aus dem mexikanischen Spanisch übersetzt von Petra Strien. Mit einem Nachwort von Antonio Tabucchi. Wagenbach Verlag, Berlin 2002. 144 S., geb., 12,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Interessant findet Leopold Feldmair diesen mexikanischen Schriftsteller, der eigentlich nur nebenberuflich schreibt, in jedem Fall. Auch wenn dieses Buch - bisher die einzige Veröffentlichung des Autors auf Deutsch - nicht sein bestes sei. "Eheleben" ist Teil einer Trilogie und entstammt einer Schaffensphase Sergio Pitols, die der Rezensent als seine "groteske oder karnevaleske Periode" bezeichnet. Das Buch ist in Feldmaiers Augen "ein zwar komischer, aber nicht fröhlicher, sondern grausamer Maskenball". Daraus ergibt sich zwar ein gewisser Unterhaltungswert, aber Pitol hat nach Ansicht des Rezensenten schon besser geschrieben. Lohnenswert findet Feldmair die Lektüre vor allem wegen des Nachworts von Antonio Tabucchi - er vermutet sogar, dass die Existent dieses Nachworts für den Verleger zumindest teilweise der Grund für die Veröffentlichung von "Eheleben" war.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Pitol ist zweifellos einer der relevantesten Vertreter der mexikanischen Literatur, eine Ikone der lateinamerikanischen Autoren und der spanischsprachigen Welt.« DIE WELT