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Rihanna's story is one of extremes. This sensational book traces her life growing up with a crack-cocaine dependant father in St Michael, Barbados before being fast-tracked to fame when Def Jam Records signed her after she relocated to the US at the age of 16.

Produktbeschreibung
Rihanna's story is one of extremes. This sensational book traces her life growing up with a crack-cocaine dependant father in St Michael, Barbados before being fast-tracked to fame when Def Jam Records signed her after she relocated to the US at the age of 16.
Autorenporträt
Chloe Govan has written about travel, lifestyle and music for a variety of publications around the world including Travel Weekly, the Times and Real Travel, where she has a monthly column. She is also the author of Katy Perry: A Life of Fireworks, also published by Omnibus Press.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.11.2019

Jede Wimper ein Flitzebogen
Zu dem alten Gedanken, dass nicht etwa die Botschaft die Botschaft ist, sondern das Medium selbst, von dem man eigentlich dachte, dass es die Botschaft bloß übermittelt – zu dem Gedanken hatte der Mainstream-Pop immer ein inniges Verhältnis. Und je erfolgreicher er ist, umso inniger wird es. Weil, nur so zum Beispiel, was kommt von einer Stadionbühne, auf der turmhohe Verstärkerwände voll aufgedreht sind, zuerst an? Dass das englische Wort für Botschaft, message, ganz nah an der Massage ist, freute ja schon Marshall McLuhan.
Mit anderen Worten: Wenn der aus Barbados stammende 31-jährige Pop-Superstar Rihanna ein mehrere Hundert Seiten dickes und mehrere Kilo schweres, schubladengroßes Buch mit mehr als tausend Fotos aus seinem Leben veröffentlicht, dann geht es nicht darum, was da im Einzelnen zu sehen ist, sondern vor allem darum: dass es von Rihanna jetzt ein mehrere Hundert Seiten dickes und mehrere Kilo schweres, schubladengroßes Buch gibt. Nehmt das. Das Close-up-Foto auf dem Cover passt perfekt dazu: Rihanna, maximal glamourös geschminkt, glänzender roter Lippenstift, makellose gepuderte Haut, jede einzelne kapitale Wimper gespannt wie ein Flitzebogen; ihr Mund ist allerdings geschlossen, die linke Braue ganz leicht hochgezogen, die Augen ein Hauch zu weit geöffnet. Im Ganzen ergibt das einen Blick, so entschlossen ungerührt, dass man sich nicht wundern würde, wenn in seinem Angesicht ein hungriges Raubtier Rihanna kleinlaut seine Beute überließe. Die Sorte royalen Blicks, die aus einer Frage einen Befehl macht: „Ihr habt euch jetzt nicht gewundert, dass das Ding so ein Hammer ist.“ – „Wir? Nein, nie!“
Wagt man trotz allem einen Blick ins Innere, hat man ein prächtiges historisches Dokument vor sich. „Rihanna“ will als Autobiografie verstanden werden, beinhaltet aber selbstverständlich keinen einzigen Text. Zeichenschauer gehen trotzdem her nieder, als gäb’s keinen Morgen. Am Ende hat man Rihanna oft Zigarre rauchen gesehen und die Summe einer Popidee geschaut, deren Zeit eigentlich vorüber ist.
Rihanna, die 2005 mit „SOS“ ihren ersten amerikanischen Nummer-eins-Hit hatte, ist ja so etwas wie der idealtypische Star der vorerst letzten Achsenzeit des Mainstream-Pop von Mitte der Nullerjahre bis zur Mitte der Zehner. Die Diva, die gute alte cleopatrahaft unnahbare Pop-Göttin war da schon eine Rolle des 20. Jahrhunderts (die nur noch Béyonce glaubhaft verkörpern kann), für den heute dominierenden Star-Typ „beste Freundin mit Benefits“ (Weltruhm, Fingernägel wie kunterbunte Nahkampfwaffen und so weiter) fehlten aber noch ein paar Hundert Millionen Instagram-Junkies.
Rihanna, die aus ihrem Popruhm längst eine Weltkarriere als Unterwäsche- und Kosmetik-Unternehmerin geschnitzt hat, hat dazwischen etwas gesetzt, das man den trotzigen Glamour der Mühelosigkeit nennen kann. Selbst bei ihren größten Hits strengt sie sich stimmlich fast demonstrativ wenig an, und bei ihren Konzerten singt sie kaum einen Song zu Ende, weil – ja, eben – wieso sollte sie? Sie ist doch schon da! Der Fotoband ist dementsprechend voller Bilder hinter den Kulissen, mit Freunden und Familie, beim Planschen und Brunchen, beim Giraffenknuddeln oder Einfach-rumstehen-und-Rihanna-sein. Alle sind sie auf ihre je eigene Weise lächerlich gleich spektakulär glamourös. Nie hat man den Eindruck, etwas falle ihr schwer. Aber klar, wir verstehen: Der Ruhm, dieser launische Komplize mit seiner Entourage aus bösen Geistern, nach dessen Pfeife die ganze Welt tanzt, der soll mal ganz locker bleiben und hoffen, dass er noch eine Weile nach der Zigarre Rihannas tanzen darf.
JENS-CHRISTIAN RABE
Rihanna Fenty:
Rihanna.
Phaidon, Berlin 2019.
504 Seiten,
140 Euro
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