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William Henry Fox Talbots "The Pencil of Nature" - zwischen 1844 und 1846 in Einzellieferungen erschienen - war das erste Buch, das ausschließlich aus Bildtafeln mit fotografischen Abbildungen bestand. Talbot, der Erfinder des Negativ-Positiv-Verfahrens, hoffte damit das Interesse für das neue Medium der Fotografie zu wecken, doch bereits nach sechs Folgen musste die Veröffentlichung aus finanziellen Gründen eingestellt werden. Mehr als 160 Jahre später ist das Buch als bedeutender Beitrag sowohl zur Geschichte der Fotografie als auch der Buchkunst allgemein anerkannt. Talbot erfand das…mehr

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Produktbeschreibung
William Henry Fox Talbots "The Pencil of Nature" - zwischen 1844 und 1846 in Einzellieferungen erschienen - war das erste Buch, das ausschließlich aus Bildtafeln mit fotografischen Abbildungen bestand. Talbot, der Erfinder des Negativ-Positiv-Verfahrens, hoffte damit das Interesse für das neue Medium der Fotografie zu wecken, doch bereits nach sechs Folgen musste die Veröffentlichung aus finanziellen Gründen eingestellt werden. Mehr als 160 Jahre später ist das Buch als bedeutender Beitrag sowohl zur Geschichte der Fotografie als auch der Buchkunst allgemein anerkannt. Talbot erfand das Verfahren der Kalotypie, den Vorläufer der heutigen fotografischen Abbildungsverfahren. Seine Fotografien erhoben alltäg-liche Sujets in den Rang von Kunst. Die 24 Bildmotive wirken erstaunlich modern und sind zugleich von ruhiger Schönheit.
Für die Publikation wurden Abzüge von den Originalnegativen angefertigt, die im englischen National Media Museum aufbewahrt werden. Jede Fotografie wird durch Talbots Schilderung des Herstellungsprozesses ergänzt. Die Einleitung von Colin Harding, Curator of Photographic Technology am National Media Museum in Bradford, gibt zusätzliche Einblicke in Talbots Leben und seine Zeit. Der Bildband ist unverzichtbar für Historiker, Fotografen und alle, die an der Geschichte der Fotografie und des modernen Buchs interessiert sind.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.07.2011

Die vorsichtig tastende Hand des Liebhabers
Mehr als das Auge sieht: Das erste Fotobuch, „The Pencil of Nature“ von William Henry Fox Talbot, in neuer Edition
Etwas „zum ersten Mal“ sehen zu können, darin bestand der größte Reiz für den Betrachter früher Fotografie, seien es entlegene Gebiete, Kriegsschauplätze oder auch nur scheinbar vertraute Gegenstände des Alltags, auf die ein unverbrauchter Blick fiel. Das erste Fotobuch „The Pencil of Nature“, das auf 24 in der Dunkelkammer eigens angefertigten Tafeln das unverhofft Neue dieser Kunst zeigt, erschien in England zwischen 1844 und1846 als Subskriptionsalbum in Einzellieferungen. William Henry Fox Talbot, der Erfinder des Negativ-Positiv-Verfahrens und damit des eigentlichen Vorläufers der analogen Fotografie (im Gegensatz zur Daguerreotypie, die Unikate lieferte), kommentiert darin Blatt für Blatt seine Entdeckung.
Die sorgfältige Auswahl der Bildgegenstände und Talbots kluge, souverän und behutsam formulierten Anmerkungen enthalten in nuce fast alles, was für die spätere Fotografiediskussion von Bedeutung sein wird. Da ist das schnell erwachte kriminalistische Interesse am Geschehen kurz vor und zum Zeitpunkt der Aufnahme, von dem Spuren auf der Fotografie festgehalten sind. Mehr als ein Künstler bereit ist aufzuzeichnen, aber auch mehr, als unser Auge zu sehen überhaupt in der Lage ist, zeigen die detailgenauen und doch in den Konturen weichen Fotos, die auch einen hohen ästhetischen Reiz besitzen: Es ist die vorsichtig tastende Hand des Liebhabers, die hier behutsam und mit langen Belichtungszeiten in visuell unbekanntes Terrain vordringt.
Die Bandbreite der Aufgaben, die das neue Medium erfüllen kann, ist groß. Der Wissenschaftler Talbot zeigt Faksimiles von Urkunden, Zeichnungen und Lithographien sowie direkt auf dem Negativ belichtete Pflanzen und filigranes Spitzenwerk. Mit Aufnahmen von Chinoiserien und Gläsern weist er auf die Chance für Sammler hin, mittels des neuen Mediums ihre Schätze archivieren zu können, aber auch auf die Möglichkeit, Gruppenporträts der Familie für nachfolgende Generationen anzufertigen. In einem kurzen Abriss der zu diesem Zeitpunkt noch jungen Fotografiegeschichte erläutert Talbot – leichthin und spannend – sein Vorgehen beim Aufnehmen und Fixieren des Bildes, das aus Überlegungen, aber auch aus „Trial and Error“ bestand. Bahnbrechend war Talbots Idee, speziell behandeltes Papier für das Negativ einzusetzen, von dem aus wiederum Positivabzüge auf Papier gemacht werden konnten sowie Forschungen, welche mit dem Konservieren des „latenten Bildes“ die zeitliche Trennung von Aufnahme und Entwicklung des Negativs ermöglichten.
Für den Reprint wurden Abzüge von den Originalnegativen angefertigt und schadhafte Stellen digital restauriert unter Hinzuziehen der verfügbaren Vintageprints. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Exakte Nuancierungen in der Tonigkeit lassen feinste Details sichtbar werden und führen die besondere Atmosphäre der Bilder vor Augen. Wir können damit Talbots fotografisches Werk ein Stück weit „zum ersten Mal“ sehen – nur schwer kann man sich seinem Charme entziehen. ANDREA GNAM
WILLIAM HENRY FOX TALBOT: The Pencil of Nature. Mit einer Einleitung von Colin Harding. Hirmer Verlag, München 2011. 150 Seiten, 24 Kalotypien, 129 Euro.
Das filigrane Spitzenwerk wurde direkt auf dem Negativ belichtet. Hirmer
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Wolfgang Kemp nimmt sich diesen Reprint des ersten Fotobuchs der Geschichte vor und stellt fest: So unterschiedlich die von William Henry Fox Talbot gewählten Sujets und Aufnahme-Konzepte auch sind, eines bedeuten die Bilder stets: Aufgehobene Zeit und Zeitlichkeit, das Hier und Jetzt der Aufnahme. Dass Talbot das Foto in das Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit überführt, ist für Kemp das eine. Das andere sind die "souveränen" Texte zu den Fotos. Für Kemp sind sie nichts Geringeres als eine Einführung in die Kunst der Betrachtung von Fotografie.

© Perlentaucher Medien GmbH