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Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert in 10 Bänden herausgegeben von Ulrich Herbert
Alle Bände erscheinen jeweils in einer broschierten und einer gebundenen Ausgabe.
Diese Reihe macht begreiflich, wie unsere Nachbarländer zu dem wurden, was sie heute sind und bietet in ihrer Gesamtheit eine vergleichende Geschichte Europas im 20. Jahrhundert. In den Jahrzehnten um 1900 veränderten sich die Länder Europas in einem bis dahin unbekannten Tempo. Die industrielle Hochmoderne verwandelte die Lebenswelten und produzierte heftige Gegenreaktionen, die den Hintergrund abgaben für die großen…mehr

Produktbeschreibung
Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert in 10 Bänden herausgegeben von Ulrich Herbert

Alle Bände erscheinen jeweils in einer broschierten und einer gebundenen Ausgabe.

Diese Reihe macht begreiflich, wie unsere Nachbarländer zu dem wurden, was sie heute sind und bietet in ihrer Gesamtheit eine vergleichende Geschichte Europas im 20. Jahrhundert. In den Jahrzehnten um 1900 veränderten sich die Länder Europas in einem bis dahin unbekannten Tempo. Die industrielle Hochmoderne verwandelte die Lebenswelten und produzierte heftige Gegenreaktionen, die den Hintergrund abgaben für die großen politischen Kämpfe, die Kriege und die Diktaturen des 20. Jahrhunderts. Auch die Krise der Industriegesellschaften seit den 1960er Jahren ging mit einem tief greifenden sozialen und kulturellen Wandel einher, und auch den teilten die europäischen Nationalstaaten miteinander. Zugleich wurden die verschiedenen nationalen Varianten der modernen Gesellschaften einander immer ähnlicher.Die Bände der Reihe setzen daher bei den Nationalstaaten an, beziehen ihren Blickwinkel jedoch aus diesen allen Staaten gemeinsamen Entwicklungen. Nur so lässt sich eine europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts entwerfen, die nicht der Versuchung erliegt, Gegenwartsvisionen europäischer Identität in die Vergangenheit zurück zu projizieren.

Hans Woller liefert in diesem beeindruckenden Buch die erste wissenschaftlich fundierte Gesamtdarstellung der Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert und macht die gegenwärtige Situation des Landes damit in ganz neuer Weise verständlich. Italien, als Nationalstaat wie Deutschland eine Spätgeburt, war um 1900 ein bitter armer Agrarstaat, den die Industrialisierung noch kaum berührt hatte. 100 Jahre später zählt das Land zu den führenden Industriestaaten. Der Weg in die Industrie-moderne war steinig: Er führte über eine totalitäre Diktatur, die das Land an der Seite Hitlers in den Zweiten Weltkrieg verwickelte, über einen blutigen Bürger- und Klassenkrieg schließlich in eine stets prekäre Demokratie. Ihm lag ein spezifisches "Modell Italien" zugrunde, das durch staatliche Förderung von Schlüsselindustrien und große Staatsholdings geprägt war. Beobachter sprachen daher von der "größten realexistierenden Staatswirtschaft der westlichen Welt". Nach dem Fall der Berliner Mauer implodierte das alte System, und schuf Platz für Silvio Berlusconi, der das Land lange Zeit in Atem hält. Hans Woller zeichnet diese atemberaubende Entwicklung nach und holt Italien, das vielen so exotisch scheinende Land, damit in die europäische Normalität zurück.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.10.2010

Sachbücher des
Monats Oktober
Empfohlen werden nach einer monatlich erstellten Rangliste Bücher der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie angrenzender Gebiete.
1. TOM SEGEV: Simon Wiesenthal. Die Biographie. Übersetzt von Markus Lemke. Siedler Verlag, München 2010, 574 Seiten, 29,95 Euro.
2.-3. CLAUDE LANZMANN: Der patagonische Hase. Erinnerungen. Übersetzt von Erich Wolfgang Skwara, Claudia Steinitz, Barbara Heber-Schärer. Rowohlt Verlag, Reinbek 2010, 688 Seiten, 24,95 Euro.
CHRISTIAN MAREK: Geschichte Kleinasiens in der Antike. Unter Mitarbeit von Peter Frei. (Historische Bibliothek der Gerda-Henkel-Stiftung). C. H. Beck Verlag, München 2010, 941 Seiten, 44 Euro.
4. HENNING RITTER: Notizhefte. Berlin Verlag, Berlin 2010, 400 Seiten, 32 Euro.
5. NAPOLEON BONAPARTE: Maximen und Gedanken. Herausgegeben von Honoré de Balzac. Übersetzt von Ulrich Kunzmann. Matthes & Seitz Verlag, Berlin 2010, 135 Seiten, 18,80 Euro.
6. HERFRIED MÜNKLER: Mitte und Maß. Der Kampf um die richtige Ordnung. Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2010, 301 Seiten, 19,95 Euro.
7. MICHAEL DE RIDDER: Wie wollen wir sterben. Ein ärztliches Plädoyer für eine neue Sterbekultur in Zeiten der Hochleistungsmedizin. Deutsche Verlags-Anstalt, 315 Seiten, München 2010, 19,95 Euro.
8. AMARTYA SEN: Die Idee der Gerechtigkeit. Übersetzt von Christa Krüger. C. H. Beck Verlag, München 2010, 493 Seiten, 29,95 Euro.
9.-10.GÖTZ LAHUSEN: Römische Bildnisse. Auftraggeber, Anlässe, Aufstellungsorte. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2010, 240 Seiten, 49,90 Euro.
HANS WOLLER: Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert. C. H. Beck Verlag, München 2010, 480 Seiten, 26,95 Euro.
Besondere Empfehlung des Monats Oktober von Uwe Justus Wenzel:
VALERIE SOLANAS: S.C.U.M. - Manifest der Gesellschaft zur Vernichtung der Männer. Philo FineArts, 109 Seiten, 10 Euro.
Die Jury: Rainer Blasius, Eike Gebhardt, Fritz Göttler, Wolfgang Hagen, Daniel Haufler, Otto Kallscheuer, Matthias Kamann, Petra Kammann, Guido Kalberer, Elisabeth Kiderlen, Jörg-Dieter Kogel, Hans Martin Lohmann, Ludger Lütkehaus, Herfried Münkler, Wolfgang Ritschl, Florian Rötzer, Johannes Saltzwedel, Albert von Schirnding, Norbert Seitz, Eberhard Sens, Hilal Sezgin, Volker Ullrich, Andreas Wang, Uwe Justus Wenzel.
Redaktion: Andreas Wang (NDR Kultur)
Die nächste SZ/NDR/BuchJournal-
Liste der Sachbücher des Monats erscheint am 30.10.2010.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Nüchternheit und Ausgewogenheit sind die wesentlichen Tugenden, mittels deren es Hans Woller laut Volker Breidecker auf Anhieb gelingt, seine "Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert" zum Standardwerk zu veredeln. Breidecker liest sich durch flüssig-elegant geschriebene, chronologisch geordnete Historie und wird zuweilen sogar von Schauern echter Spannung ereilt. Dass Woller nebenher mit gängigen Verharmlosungen betreffend das Land der Zitronen (etwa in der Frage der Rassenpolitik) aufräumt, dankt Breidecker ihm. Dann allerdings, wir befinden uns nach Abhandlung des "Modells Italien" nun in der Gegenwart und in Berlusconis Bananenrepublik, verlässt  Breidecker die Freude. Wie ein klarer Kopf wie der Autor die täglichen Verfassungsbrüche in Silvioland derart blauäugig als heilsame Klärung politischer Verhältnisse betrachten kann, ist ihm ein Rätsel.

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