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Acht Jahre lang sah Ben Rhodes fast alles, was im Herzen von Barack Obamas Präsidentschaft passierte. In seinem rasant geschriebenen, aufrichtigen, klugen Buch schildert er die Dramen dieser Präsidentschaft, die Ideale, von denen Obama sich leiten ließ, und die Grenzen des Machbaren, auf die er traf. Seltem hat man einen so intimen, luziden Einblick in die inneren Gesetze der Politik im Zentrum der amerikanischen Weltmacht.
Mit 29 Jahren und einem Sack voll Hoffnung stößt Ben Rhodes 2007 zum Team von Barack Obama und wird zu einem seiner engsten
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Produktbeschreibung
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Acht Jahre lang sah Ben Rhodes fast alles, was im Herzen von Barack Obamas Präsidentschaft passierte. In seinem rasant geschriebenen, aufrichtigen, klugen Buch schildert er die Dramen dieser Präsidentschaft, die Ideale, von denen Obama sich leiten ließ, und die Grenzen des Machbaren, auf die er traf. Seltem hat man einen so intimen, luziden Einblick in die inneren Gesetze der Politik im Zentrum der amerikanischen Weltmacht.

Mit 29 Jahren und einem Sack voll Hoffnung stößt Ben Rhodes 2007 zum Team von Barack Obama und wird zu einem seiner engsten Vertrauten. Er ist mittendrin, als das Atomabkommen mit dem Iran ausgehandelt wird, als die Annäherung an Kuba eingeleitet wird, als die Entscheidung fällt, in Syrien nicht zu intervenieren, und als die Wahl von Donald Trump das Projekt Obama jäh beendet. Wir sehen Barack Obama aus nächster Nähe, mit seiner großen Persönlichkeit, seinem scharfen Verstand, seinen Träumen und Zweifeln, seinem Charisma und Charme. Ein einzigartiges Zeitdokument und ein Lehrstück darüber, was in der Politik möglich ist.
Autorenporträt
Ben Rhodes stieß 2007 als Redenschreiber zu Barack Obamas Wahlkampfteam. Später wurde er stellvertretender Nationaler Sicherheitsberater und einer der engsten Mitarbeiter und Vertrauten von Obama. Mit einer Ausnahme hat er den Präsidenten auf sämtlichen Auslandsreisen begleitet. Heute ist er Co-Chair der Organisation National Security Action.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.04.2019

Die Realität
des Regierens
Ben Rhodes war acht Jahre lang Obamas Berater.
Er schreibt selbstkritisch, ehrlich – und zu subjektiv
VON VIOLA SCHENZ
Es gibt sehr wenige Politiker-Reden, die einen eigenen Eintrag auf Wikipedia haben. Dazu gehört „A New Beginning“ („Ein Neuanfang“), die Barack Obama am 4. Juni 2009 an der Universität Kairo hielt, auch bekannt als „Die Rede an die islamische Welt“ oder einfach „Kairo-Rede“. Mit ihr löste der amerikanische Präsident sein Versprechen ein, in den ersten Monaten seiner Amtszeit eine Grundsatzrede in einem muslimischen Land zu halten, um eine neue Zeit in den Beziehungen zwischen den USA und der islamischen Welt einzuläuten.
Der Mann hinter der „Kairo-Rede“ ist Ben Rhodes. Als 29-Jähriger ist er in Obamas Wahlkampfteam eingestiegen. Nach dessen Wahlsieg 2008 hat er die acht Amtsjahre außenpolitisch mitgeprägt, er war Stellvertretender Nationaler Sicherheitsberater und enger Vertrauter, er handelte das Atomabkommen mit Iran mit aus und fädelte die Annäherung an Kuba ein. Vor allem schrieb er die außenpolitischen Reden des Präsidenten. Anderthalb Jahre nach Obamas Abschied hat Rhodes ein Buch über jene Zeit vorgelegt. „The World as It Is“ erschien im Sommer 2018 und landete schnell auf der New York Times-Bestsellerliste, wie es bei Büchern hochrangiger Präsidentschaftsmitarbeiter üblich ist. Inzwischen liegt es mithilfe von vier Übersetzern auf Deutsch vor, mit dem etwas lapidaren Titel „Im Weißen Haus – Die Jahre mit Barack Obama“. Zwanzig Seiten sind dem Zustandekommen der Kairo-Rede gewidmet. Anschaulich schildert der inzwischen 41 Jahre alte Politikberater, wie viel Vorarbeit, Abwägen, Kompromissbereitschaft und Gespür einfließen müssen, damit eine Ansprache Bedeutung erlangt.
Rhodes’ Erinnerungen stehen für eine neue Ära politischer Autobiografien; nicht nur klug und analytisch, sondern auch ehrlich und selbstkritisch. Zum G-20-Gipfel in London 2009 etwa heißt es: „Unser peinliches Anliegen bestand darin, andere Länder aufzufordern, Geld auszugeben, um die Weltwirtschaft zu stabilisieren – zur Bewältigung einer Krise, die von den Vereinigten Staaten ausgegangen war.“ Auch frei von Selbstglorifizierung, wie man sie etwa von Henry Kissingers dicken Erinnerungen „White House Years“ kennt und wo der Autor bei aller weisen Reflexion oft als Superheld dasteht. Rhodes ist dem abhold, ganz selten schimmert Eitelkeit durch, sie sei ihm verziehen, dafür waren seine Aufgaben zu wichtig. Er zeigt vielmehr realistisch, wie kräftezehrend, mühsam und schlafraubend es ist, für den wichtigsten Mann der Welt zu arbeiten. Dass Erfolgs- oder gar Triumphmomente schnell von Ernüchterung und Frustration abgelöst werden können. Seine Einblicke und Anekdoten sind intim genug, um den Lesern das Gefühl von Exklusivität zu geben, sie kommen aber ohne billigen Voyeurismus aus.
Rhodes versteht sein Handwerk, er weiß, dass es das Publikum schätzt, wenn man sich hin und wieder selbst zum Deppen macht. So erzählt er gleich im Vorwort, wie sich Obama in seiner Präsidentenlimousine über Rhodes’ fehlende Socken lustig macht (ein Missverständnis beim Packen). Ebenso wenig dürfen präsidentielle Selbsterkenntnisse fehlen, die eben nur Personen, die direkt dabei waren, weiterreichen können: „Präsident zu sein, ist gar nicht so glamourös, wie man es gerne darstellt“, oder nach Trump-Wahl und Brexit-Beschluss: „Manchmal frage ich mich, ob ich zehn oder zwanzig Jahre zu früh gekommen bin.“ Auch erfährt man erst hier, dass bei Obamas Abschiedsbesuch in Berlin der sonst so nüchternen Angela Merkel „eine einzelne Träne in den Augen stand“.
All das schreibt Ben Rhodes flüssig und unterhaltsam auf, man merkt ihm an, dass er das Fach „Kreatives Schreiben“ an der New York University belegt hat. Oder wie der Publizist Joe Klein in seiner New York Times-Rezension im Juni 2018 ironisch anmerkte: „Er schreibt gut, obwohl er einen Master-Abschluss in Kreatives Schreiben hat.“
So lobenswert Rhodes an der Beschreibung seiner eigenen Bedeutung spart, so sehr tritt der Respekt, ja, die Bewunderung für seinen einstigen Chef zutage, für den er nach wie vor als Berater tätig ist. Einer von Obamas politischen Fehlern war es etwa, den Einsatz von Chemiewaffen im Syrienkrieg zur „roten Linie“ zu erklären und, als Syriens Diktator Baschar al-Assad das Nervengift Sarin im August 2013 gegen sein Volk einsetzte, nicht zu reagieren. Für die US-Außenpolitik war das ein schwerer Glaubwürdigkeitsverlust. Rhodes widmet diesem Versagen ein Kapitel, er zeichnet das Abwägen, die Skrupel en detail nach. Doch das Entscheidende fehlt: eine Bewertung oder eben die notwendige Verurteilung. Man spürt, wie sich der Obama-Intimus windet, und wenn man liest, wie er auch jetzt noch jene Syrien-Politik verteidigt, wird klar, dass wohl die Distanz fehlt, die nötig wäre, um eine achtjährige Präsidentschaft abschließend zu begutachten. So ist sein Buch am Ende „ein glänzender Bericht darüber, wie es war, dabei zu sein“, wie die ehemalige US-Botschafterin bei den UN, Samantha Power, urteilt und wie es auf den Einband der deutschsprachigen Ausgabe wie ein zweiter Untertitel gedruckt ist. Rhodes’ flotte und durchaus kluge Schreibe kann nicht verhindern, dass sein Werk bisweilen zu nacherzählerisch und zu wenig reflektiert gerät. Sehr oft werden Räume durchquert und Sofagruppen umrundet, wie man es aus Erinnerungen anderer ehemaliger Weißes-Haus-Mitarbeiter zur Genüge kennt.
Das Wesentliche der Obama-Zeit verliert sich in Beschreibungen bekannter Abläufe und irrelevanter Details – auch wenn das Polit-Junkies und Obama-Nostalgiker durchaus interessieren mag. Es zeugt obendrein von gewissem Mut, Memoiren zu den Obama-Jahren zu veröffentlichen in einer Zeit, in der Amerika und die Welt fixiert sind auf Donald Trumps Irrlichtereien. Das Vermächtnis seines Vorgängers verblasst hinter all den Trump-Erregungen. Was aber auch daran liegt, dass der erste dunkelhäutige US-Präsident außenpolitisch tatsächlich wenig hinterlassen hat. Es gab unter Obama halt keinen Friedensvertrag von Dayton, mit dem Bill Clinton einst punkten konnte, oder eine deutsche Wiedervereinigung, die Bush senior mitermöglicht hat. Obama kann kaum konkrete Erfolge vorweisen, seine gute Tat bestand darin, nach den spalterischen und peinlichen George-W.-Bush-Jahren das Amerika-Bild in der Welt zurechtzurücken, mit seinen hohen Sympathiewerten, seinem Humor, und als begnadeter Redner die politische Kultur zu beeinflussen und Menschen zu inspirieren.
Jetzt, da dieses Pendel unter Trump zurückschlägt, bleibt als Rhodes’scher Erkenntnisgewinn, dass Idealismus, ehrbare Absichten, große Ambitionen manchmal an den Realitäten des Weltgeschehens abprallen. Dass die Welt eben so ist, wie sie ist: The World as It Is.
Die Einblicke sind exklusiv,
sie kommen aber ohne
billigen Voyeurismus aus
Das Vermächtnis seines
Vorgängers verblasst hinter
all den Trump-Erregungen
Ben Rhodes:
Im Weißen Haus – Die Jahre mit Barack Obama. Aus dem Englischen von Enrico
Heinemann, Thomas Pfeiffer,
Jörn Pinnow und Martin Richter. Verlag C.H. Beck, München 2019. 576 Seiten, 26 Euro. E-Book: 19,99 Euro
Bürde des Amtes: Barack Obama 2010 nach einer Pressekonferenz im Rosengarten des Weißen Hauses.
Foto: JIM LO SCALZO/dpa
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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"Kaum ein anderer kann die Welt so mit meinen Augen sehen wie Ben."
Barack Obama

"Näher werden wir Obama nicht kommen können, bevor er seine eigenen Memoiren veröffentlicht."
George Packer, The New Yorker

"Er zeigt uns Obama aus nächster Nähe, mit seiner positiven Energie, seinem scharfen Verstand und seinem humanistischem Ethos. (...) Ein Lehrstück darüber, was in der Politik möglich ist."
Buch Markt, Jürgen Christen

"Ein persönlicher, teils nachdenklicher, teils humorvoller Blick hinter die Kulissen der Weltpolitik - und eine fast intime Nahbetrachtung von Obama."
Tagesspiegel, Anna Sauerbrey und Christoph von Marschall

"Ein Blick aus nächster Nähe auf Triumphe und Dramen in Obamas Präsidentschaft."
Leipziger Volkszeitung

"Der ehmalige Redenschreiber berichtet aus dem Maschinenraum der Macht (...)"
Berliner Morgenpost, Gilbert Schomaker

"Spannende Einblicke in die internationale Politik (...) Höchst eindrucksvoll!" Literaturkurier

"Wer als 29-Jähriger von Obama zum Redenschreiber gemacht wird, der muss erzählerisches Talent haben. Das beweist Ben Rhodes mit seinem Memoir 'Im weissen Haus'"
Süddeutsche Zeitung, Matthias Kolb

"Nicht nur klug und analytisch, sondern auch ehrlich und selbstkritisch."
Süddeutsche Zeitung, Viola Schenz