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Havanna im Herbst 1989: Fischer entdecken am Strand eine Leiche. Wie sich herausstellt, war der Tote ein hoher Funktionär der kubanischen Regierung, bis er sich vor elf Jahren in die USA absetzte. Damals zuständig für die Enteignung der Bourgeoisie, hatte er sich viele Feinde geschaffen. Warum kehrte er nach Kuba zurück? Wollte er wirklich nur seinen schwer kranken Vater besuchen? Oder gab es einen anderen Grund?
Im vierten Teil des Havanna-Quartetts begegnet Teniente Mario Conde abgehalfterten Funktionären und den alten Familien, die viel, aber längst nicht alles verloren haben. Während
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Produktbeschreibung
Havanna im Herbst 1989: Fischer entdecken am Strand eine Leiche. Wie sich herausstellt, war der Tote ein hoher Funktionär der kubanischen Regierung, bis er sich vor elf Jahren in die USA absetzte. Damals zuständig für die Enteignung der Bourgeoisie, hatte er sich viele Feinde geschaffen. Warum kehrte er nach Kuba zurück? Wollte er wirklich nur seinen schwer kranken Vater besuchen? Oder gab es einen anderen Grund?

Im vierten Teil des Havanna-Quartetts begegnet Teniente Mario Conde abgehalfterten Funktionären und den alten Familien, die viel, aber längst nicht alles verloren haben. Während der Hurrikan Félix unbarmherzig auf Havanna zurast, fühlt Mario Conde, dass ein wichtiger Abschnitt seines Lebens zu Ende geht.
Autorenporträt
Leonardo Padura, geboren 1955 in Havanna, zählt zu den meistgelesenen kubanischen Autoren. Sein Werk umfasst Romane, Erzählbände, literaturwissenschaftliche Studien sowie Reportagen. International bekannt wurde er mit seinem Kriminalromanzyklus Das Havanna-Quartett. Im Jahr 2012 wurde ihm der kubanische Nationalpreis für Literatur zugesprochen, und im Juni 2015 erhielt er den spanischen Prinzessin-von-Asturien-Preis in der Sparte Literatur. Leonardo Padura lebt in Havanna.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.11.2011

NEUE TASCHENBÜCHER
Eine Stadt mit Seele – Leonardo
Paduras Havanna-Quartett
Vier Geschichten, die von der Untergründigkeit handeln, vier Jahreszeiten in Havanna, die des Jahres 1989, da hat die Sowjetunion sich aufgelöst und auch für Kuba eine neue Zeit, ein anderes Leben begonnen. Vier Kriminalfälle des Teniente Mario Conde, brutale Morde in der Schicht der Funktionäre, dazu zwei intensive Liebesbeziehungen, ein Abstieg in die Schwulenwelt und am Ende ein Hurrikan. Vier Romane von Leonardo Padura – „Ein perfektes Leben“, „Handel der Gefühle“, „Labyrinth der Masken“ und „Das Meer der Illusionen“ –, geschrieben in den Neunzigern, in der großen Tradition von Hammett, Cortázar und Co., ein Blick zurück auf einen Sozialismus, der die kalte sowjetische und deutsche Bürokratie mit der warmen Macho-Melancholie Kubas auszugleichen versuchte. Ein Leben, das defizitär ist und schikanös, aber immer noch gibt es gute Zigarren und gutes Essen und guten Sex.
Ein Schreiber wäre er ja eigentlich gern geworden, El Conde, und auf der Schule hatten ein paar Schüler eine eigene Literaturzeitschrift organisiert, Mario hatte eine Geschichte beigesteuert, aber das Projekt wurde von den Schulbürokraten zerfetzt, als nicht den Normen gerecht und dekadent, und ist eingestellt worden. Das Havanna-Quartett ist unter der Krimioberfläche auch die Geschichte von Mario und seinen Jugendfreunden, die manche Illusionen verloren haben im Lauf der Zeit und weiter verlieren, aber nicht ihre Lebenslust – und die man deshalb eine lost generation nicht nennen mag. Im ersten Band gleich trifft Mario, dienstlich, auf die Frau, die er in der Jugend heiß geliebt hatte, sie hat aber einen anderen geheiratet, einen durchtriebenen Bürokraten, und der ist nun am Neujahrsmorgen verschwunden . . . Im dritten Band gibt es die radikalste Variante des Überlebens, inspiriert vom Theater der Grausamkeit – die Travestie, in der man eins wird mit seiner Maske. Das Leben als Darstellung des Erträumten. Havanna als eine der wenigen Städte der Welt, die sich rühmen können, eine Seele zu besitzen.
Fritz Göttler
Leonardo Padura: Havanna-Quartett. Dt. von Hans-Joachim Hartstein. Unionsverlag, 25 Euro.
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»Machismo, Telepathie, Männerträume in schwüler Luft. Eine geheimnisvolle Witwe und ein goldener Buddha. Hurrikan Félix. Alles in allem: eine brisante karibische Mixtur im Krimi.« Ulrich Mayer Abenteuer und Reisen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Tobias Gohlis kann den Zusammenbruch des kubanischen Verlagssystems in den Jahren 1990 und 1991 nur begrüßen, weil dadurch viele Schriftsteller Kubas begannen, ihre Werke im Ausland verlegen zu lassen. So konnte Gohlis die Bekanntschaft mit Leonardo Paduras Kriminalkommissar Mario Conde machen, dessen vierter und letzter Fall noch einmal alle Facetten versammelt, die für den Rezensenten den "Reiz dieser Tetralogie" ausmachen: eine dräuende Naturkatastrophe, die Enttäuschung der "verborgenen Generation" Kubas, die durch den Sozialismus ihrer Zukunft beraubt worden ist, und natürlich die "unglückliche Liebe". Dass dies der letzte Fall des Teniente Mario Conde ist, nimmt Gohlis mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf. Denn Conde kündigt, weil er den Roman seiner Generation verfassen will.

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