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Schmucke Vorgärten, wohlerzogene Schulkinder und Menschen, die liebevoll ihren Rasen pflegen: Das ist Lumberton, eine typisch amerikanische Kleinstadt. Doch hinter dem scheinbaren Idyll lauert ein finsterer Abgrund ... Am helllichten Tag macht Collegestudent Jeffrey Beaumont einen grausigen Fund: Auf einer Wiese liegt ein abgetrenntes menschliches Ohr. Durch seine Nachforschungen zusammen mit der hübschen Polizistentochter begegnet Jeffrey der verführerischen Nachtclubsängerin Dorothy und dem drogensüchtigen Sadist Frank. Bald ist Jeffrey in einer ihm bisher unbekannten, verstörenden Welt, in…mehr

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Produktbeschreibung
Schmucke Vorgärten, wohlerzogene Schulkinder und Menschen, die liebevoll ihren Rasen pflegen: Das ist Lumberton, eine typisch amerikanische Kleinstadt. Doch hinter dem scheinbaren Idyll lauert ein finsterer Abgrund ...
Am helllichten Tag macht Collegestudent Jeffrey Beaumont einen grausigen Fund: Auf einer Wiese liegt ein abgetrenntes menschliches Ohr. Durch seine Nachforschungen zusammen mit der hübschen Polizistentochter begegnet Jeffrey der verführerischen Nachtclubsängerin Dorothy und dem drogensüchtigen Sadist Frank. Bald ist Jeffrey in einer ihm bisher unbekannten, verstörenden Welt, in einem mörderischen Bann voller abgründiger Leidenschaft und Gewalt - bis es kein Zurück mehr gibt!

Bonusmaterial

- Dokumentation „Mysteries of Love“ - Bisher unveröffentlichte Szenen - Siskel and Ebert: „At the Movies“ (1986) - Bildergalerie - 4 “Eastereggs” - 2 TV-Spots” - Original Kino-Trailer  
Autorenporträt
Dennis Hopper wurde 1936 in Dodge City, USA geboren. 1953 hatte er eine erste größere Rolle als Schaupieler in "Johnny Guitar". 1969 gelang ihm der Durchbruch als Regisseur mit seinem ersten Film "Easy Rider", für den Dennis Hopper gemeinsam mit Peter Fonda auch das Drehbuch schrieb. Seit 1961 machte er zahlreiche Ausstellungen in Galerien und Museen, darunter 1999 eine große Retrospektive im The Andy Warhol Museum in Pittsburgh, Pennsylvania. Dennis Hopper verstarb 2010.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.09.2005

Von der Bläue des Blaus
Ein Englisch-Professor aus Detroit untersucht jedes einzelne Bild von David Lynchs "Blue Velvet": In 473 Jahren will er fertig sein

Es gibt fast nichts, was es im Internet nicht gibt, aber dieses Projekt ist schon wegen seiner anvisierten Dauer von geradezu utopischer Kühnheit. Nicholas Rombes, Englisch-Professor an der Universität von Detroit Mercy, hat im Internet mit einer ungewöhnlichen Form der Filmanalyse begonnen. Er will David Lynchs "Blue Velvet" wirklich Bild für Bild untersuchen. Der Film dauert etwa zwei Stunden, das sind bei einer Bildrate von 24 Bildern in der Sekunde um die 172 800 Bilder. Rombes ist sich durchaus im klaren, daß es 473 Jahre dauernd würde, wenn er täglich ein Bild analysiert. Dennoch hat er nicht vor, seinen Zeitplan zu straffen, sondern möchte sich auf zwei bis drei Bilder pro Woche beschränken. Damit würde sich die Vollendung seines Projekts sogar bis ins nächste Jahrtausend verschieben. Momentan ist Rombes gerade beim zweiundzwanzigsten Bild angelangt, die erste Sekunde von "Blue Velvet" hat er also bald geschafft.

Es stellt sich die Frage, warum es ausgerechnet "Blue Velvet" sein mußte. Rombes hat bislang ein Buch über "New Punk Cinema" herausgegeben, einen kurzen Band über das erste Album der Ramones verfaßt und ansonsten über frühe amerikanische Romanciers wie Charles Brockden Brown geschrieben. Er hat dieses Projekt also nicht begonnen, weil er nichts Besseres mit seiner Zeit anzufangen wüßte. Seine Website wolle keineswegs ein Schrein für "Blue Velvet" oder David Lynch sein. Wahrscheinlich sei ohnehin kein Film es wert, Bild für Bild analysiert zu werden, so wie diese Form der Analyse nie dem Film gerecht werden könne, den sie untersucht. Das Ganze sei ein Experiment, schreibt er, so wie "Blue Velvet" ein experimenteller Film sei, in der Art, wie er die Schwelle zwischen Analogem und Digitalem verkörpert und dabei verschiedenste Strömungen verbindet: Avantgarde, Surrealismus, Postmoderne, Klassik, Experiment und Mainstream. Und so sei sein Projekt eine Form der "langsamen" Kritik an der Hypergeschwindigkeit des digitalen Zeitalters. Seine Logik ist dabei bestechend: Eine Einzelbild-Analyse eines Spielfilms in Buchform sei eine praktische Unmöglichkeit - als Website hingegen sei es zwar unwahrscheinlich, aber eben möglich. Und so möchte Rombes herausfinden, welche Formen Filmtheorie in Zukunft annehmen könnte und welche Strukturen und Diskurse die neuen Technologien ermöglichen könnten. Er fordert eine neue Poetik, deren Experimentierfreude sich mit dem Kino messen kann und die aber auch die Bereitschaft erfordert, sich unter Umständen total zu blamieren.

Eigentlich hatte Rombes sich zur Regel gemacht, nie mehr als fünf Sätze Anmerkungen zu schreiben, mittlerweile läßt er sich jedoch mitunter forttragen von seinen Assoziationen, die sich dann eben auf drei Bilder zugleich beziehen. Kein Wunder, denn in der ersten Sekunde ist ohnehin auf jedem Bild das gleiche zu sehen: Blau. Oder, wie es in der Anmerkung zum ersten Bild heißt: "The blue sky. Blue, feeling blue. True Blue. Boyscout Blue." Und weiter: "Es wird noch etwa 51 Bilder dauern, bis die rote Blume unten im Bild auftaucht. David Lynch hat gesagt: ,Ich verstehe nicht wirklich, was das Wort Ironie bedeuten soll.'"

Dreizehn Bilder weiter schreibt er: "Geduld, Geduld. Ich bin sehr versucht, vierzig, fünfzig Bilder bis zum Auftauchen der roten Blume zu überspringen, aber ich halte an meinem Konzept fest. Bald wird ein kleiner weißer Vogel auftauchen und von links nach rechts durchs Bild fliegen, und es wird ein paar Wolkenbewegungen geben." Beim zwanzigsten Bild dann: "Immer noch Blau." Aber er erinnert sich, wie ihn ein Englisch-Professor in Bowling Green namens Dr. Fricke auf "Blue Velvet" gebracht hat. Er sei kein besonders guter Pädagoge gewesen, aber er habe immer wieder wie nebenbei Filmtitel erwähnt. "Warum hat er diese Sachen empfohlen? Ich glaube, weil er wußte, daß ein Lehrer nichts Besseres tun kann, als eine Tür zu etwas Neuem und Seltsamem zu öffnen. Ich weiß nicht, wie viele von uns damals durch diese Tür gegangen sind. Ich weiß nicht einmal, was aus all den Leuten geworden ist."

Nicholas Rombes ist jedenfalls durch Dr. Frickes Tür gegangen und hat dahinter etwas erblickt, was ins nächste Jahrtausend weist. Das ist das Ergreifende an seinem Projekt.

MICHAEL ALTHEN

Nicholas Rombes' Website heißt: http://professordvd.typepad.com/frame_by_frame

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