Oliver Bottini schafft einen faszinierenden Einstieg in seinen neuen Kriminalroman Im Auftrag der Väter. Plötzlich steht ein Mann im Garten einer Familie, stellt im Verlauf ein Ultimatum und mordet. Doch die Spannung gerät in eine Sackgasse, es muß zu viel Hintergrundwissen, recherchiert und erzählt
werden. so dass die Spannung trotz der Abriegelung des Heimatortes auf der Stelle tritt.…mehrOliver Bottini schafft einen faszinierenden Einstieg in seinen neuen Kriminalroman Im Auftrag der Väter. Plötzlich steht ein Mann im Garten einer Familie, stellt im Verlauf ein Ultimatum und mordet. Doch die Spannung gerät in eine Sackgasse, es muß zu viel Hintergrundwissen, recherchiert und erzählt werden. so dass die Spannung trotz der Abriegelung des Heimatortes auf der Stelle tritt. Unbestritten ist, dass die Aufarbeitung der politischen Geschehnisse auf dem Balkan einen erschütternden Hintergrund der Vertreibung und Mitschuld bieten, daß die Wurzeln des Hasses bis in die Anfänge des vorherigen Jahrhunderts reichen, doch wirkt es beim Leser so, dass das Anliegen, die Verhangenheit zu beschwören, die Gegenwart erschlägt. Louise Bonis Alkoholvergangenheit mag einen Erstleser von Bottini faszinieren, doch nach der Lektüre des dritten Romans erscheint sie einem mehr als Beiwerk, tritt die Darstellung der Boni auf der Stelle. Auch wenn die Gefährdung diesmal von außen durch eine Bekannte sich nähert, die einen Rückfall erleidet. Zu häufig wird der Thrill lediglich behauptet: Au gleicht einer Festung wird ständig eingeschoben, so als traue der Autor seinem Aufbau selbst nicht. Vielleicht paßt die große Weltbühne nicht ständig in das beschauliche Leben der Freiburger Kriminalkommissarin, wenn es soviel Aufwand betrieben werden muß, die beiden zusammen zu führen.