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2 Kundenbewertungen

Für ihr Sommerfest haben sich die Bewohner von Greenshore House etwas Besonderes ausgedacht. In ihrem Garten soll eine inszenierte Mörderjagd für Unterhaltung sorgen. Ariadne Oliver, eine bekannte Krimiautorin, soll das Detektivspiel organisieren. Ohne nachzudenken, stimmt sie zu. Doch plötzlich ahnt sie, dass aus dem Spiel ganz schnell Ernst werden könnte, und ruft in letzter Minute ihren guten Freund Hercule Poirot zu Hilfe.

Produktbeschreibung
Für ihr Sommerfest haben sich die Bewohner von Greenshore House etwas Besonderes ausgedacht. In ihrem Garten soll eine inszenierte Mörderjagd für Unterhaltung sorgen. Ariadne Oliver, eine bekannte Krimiautorin, soll das Detektivspiel organisieren. Ohne nachzudenken, stimmt sie zu. Doch plötzlich ahnt sie, dass aus dem Spiel ganz schnell Ernst werden könnte, und ruft in letzter Minute ihren guten Freund Hercule Poirot zu Hilfe.
Autorenporträt
Christie, Agatha
Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.

Schönfeld, Eike
Eike Schönfeld studierte Germanistik, Anglistik und Volkskunde. Er übersetzte Werke von J. D. Salinger, Henry Fielding, Oscar Wilde, Nicholson Baker, Saul Bellow, Jonathan Franzen und Jeffrey Eugenides. Für seine Arbeit erhielt er u. a. den Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Übersetzerpreis und den Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Wenige Autoren würden damit davon kommen, das eigentlich immer gleiche Erzähltableau zu präsentieren. Agatha Christie schaffte dies, obwohl - oder gerade weil - sich alles so ähnelte: eine überschaubare Zahl an Akteuren, der hermetische, fast klaustrophobe Charakter ihres Settings, ein Mord und kein Entkommen, bis ihre Detektive den Täter präsentieren. Im vorliegenden Kurzkrimi - eine sensationelle Entdeckung lange nach ihrem Tod - überrascht sie uns nun posthum mit einer zusätzlichen Protagonistin: Sie stellt Hercule Poirot die Kriminalautorin Adriane Oliver zur Seite und liefert uns damit ihr Alter Ego. Neben der gewohnt kniffligen Rätselarbeit - ein zur Belustigung des gelangweilten Landadels inszenierter Mordfall endet unerwartet tödlich - bekommt der Hörer gleichsam noch ein bisschen Christie pur. Wolfgang Condrus mischt sich unter die Gäste und fühlt sich sichtlich pudelwohl bei dieser Verbrecherjagd. Mal lakonisch, mal hochkonzentriert, aber immer spielfreudig und mit sonorer Stimme spürt er Christies bunter Charaktermenagerie nach. Das Booklet bietet überdies einen Text von Mathew Prichard, dem Enkel von Agatha Christie.

© BÜCHERmagazin, Dirk Speckmann (ds)

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.04.2015

Bei sich
selbst zu Gast
Agatha Christie zitiert Hercule
Poirot auf ihren Landsitz
Kriminalschriftsteller sind von Haus aus Wiederholungstäter; und es muss schon recht seltsam sein, wenn einen die Figuren, die man sich ausgedacht hat, über Jahrzehnte begleiten. Bei Dorothy Sayers kann man ganz schön beobachten, wie sich ihr Detektiv Lord Peter Wimsey vom alter ego in einen Sehnsuchtsmann wandelt; Martha Grimes hat sich Buch um Buch mehr in Melrose Plant vernarrt, der ihrem Inspektor Jury zur Seite steht. Was aber hatte Agatha Christie für ein Verhältnis zu ihrem Geschöpf Hercule Poirot? Zum Traumtypen taugt er nicht, mit seinem pummeligen Ego und seinen zickigen Macken; aber sie muss ihm gegenüber empfunden haben, als wäre er ein Freund, den sie für seine Überlegenheit bewundert.
  „Das Geheimnis von Greenshore Garden“ – hier erstmals auf Deutsch – schrieb Agatha Christie Mitte der Fünfzigerjahre, sie wollte mit den Tantiemen ein Kirchenfenster in ihrer Stamm-Pfarrei finanzieren – wofür sie dann aber einen anderen Text nahm. Obwohl sie damals ein Krimi-Star war, hatte sie Schwierigkeiten, das „Geheimnis“ unterzubringen, für eine Kurzgeschichte zu lang, aber kein richtiger Roman. Den machte sie dann 1959 aus dem Stoff, „Wiedersehen mit Mrs. Oliver“.
  Christie hat später für die Langfassung das „Geheimnis von Greenshore Gardens“ nicht neu erfunden, aber Erzählung und Roman haben eine Besonderheit gemein: Sie spielen sozusagen bei Agatha Christie zu Hause, sie hat mit ihnen den fiktiven Hercule in ihr reales Leben herübergeholt. Er kommt auf einen Landsitz, Greenshore, der haarklein ihrem eigenen gleicht, Greenway in Devon, heute öffentlich zugänglich und eine Art Christie-Museum, hier verbrachte sie ihre Sommer, von den Dreißigern bis zu ihrem Tod im Jahr 1976. Und es ist nicht nur ihr Haus, sie hat sich auch selbst hineingeschrieben: Es ist eine von Poirots Begegnungen mit Ariadne Oliver, in der sich Christie gelegentlich für ihre Geschichten spiegelte. Poirot hält Ariadne Oliver für ein bisschen verrückt.
  Mrs. Oliver zitiert ihn nach Greenshore, er weiß nicht warum, folgt aber dem Marschbefehl. Sie würde dort eine Art Schnitzeljagd mit Mord organisieren, erklärt sie ihm nach seiner Ankunft, eine Auftragsarbeit für Sir George und seine Frau, Lady Stubbs, denen Greenshore gehört – die Gäste sollen als Höhepunkt in den Gärten einen fiktiven Mord aufklären, den Ariadne Oliver mit Details ausschmückte. Ihr dämmert, deswegen hat sie Poirot gerufen, dass irgendetwas geschehen wird, dass man sie manipuliert hat beim Ausdenken. Ariadne Oliver hat jedenfalls recht, das Mädchen, das das Opfer spielen soll, endet tatsächlich tot im Bootshaus. Und Poirot denkt darüber nach, wie diese seltsame Frau ein Gespür hat für Dinge, die sie nicht benennen kann; wobei eigentlich Agatha Christie damit sozusagen über sich selbst nachdenkt, weil sie am Ende so sehr Poirot ist wie Ariadne Oliver.
  Diese Selbstbetrachtungen haben ihren Charme – ob sich Agatha Christie in ihrer Rolle als Star-Autorin und Gastgeberin auf dem Landsitz richtig wohlgefühlt hat? Ariadne Oliver jedenfalls legt Hercule Poirot gegenüber viel Wert darauf, auf Greenshore genauso ein Gast zu sein wie er.
SUSAN VAHABZADEH
Agatha Christie: Das Geheimnis von Greenshore Gardens. Ein Fall für Hercule Poirot. Novelle. Aus dem Englischen von Eike Schönfeld. Atlantik Verlag, Hamburg 2015. 137 Seiten, 15 Euro.
Es gibt eine spielerische
Schnitzeljagd – aber am
Ende ist jemand wirklich tot
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"Nostalgische Liegestuhl-Literatur für einen kurzen, verdösten Nachmittag." Der Spiegel, 25.07.2015