Wie gut ist Ihre Menschenkenntnis? "Ich durchschau dich!" beginnt, wo "Ich krieg dich!" aufhört. Der Ex-Agent und Bestsellerautor Leo Martin stellt Modelle vor, deren Kenntnis den professionellen Menschenkenner auszeichnen. Er verrät Insiderwissen darüber, wie man Menschentypen unterscheidet: was motiviert sie, was sind Stolpersteine im Umgang mit ihnen ... Mit hohem Unterhaltungswert und erzählerisch eingebettet in einen Kriminalfall mit Leo & Tichow.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.12.2012JOBLEKTÜRE
Charakterstudien aus
dem Spionage-Alltag
Warum eigentlich ist „Spionage“ kein Schulfach? Man könnte schon jung wirklich was fürs Leben lernen, etwas mit praktischem Mehrwert. Allen, die Spionage nicht als Schulfach hatten, also uns allen, sei als verspätete Nachhilfe zu diesem Buch geraten.Autor Leo Martin war mehr als zehn Jahre lang Geheimagent für den Inlandsnachrichtendienst und hat dort V-Leute angeworben. Seine wichtigste Aufgabe: Menschen schnell durchschauen. Dass diese Fähigkeit nicht nur für Agenten nützlich ist, sondern auch für das banale Berufs- und Bürodasein, liegt auf der Hand. Martin überträgt seine geheimdienstlichen (Er-)Kenntnisse dorthin.
Als Agent hat er gelernt, dass „jeder in seiner eigenen Realität lebt“. Doch: „Mancher Chef und manche Abteilungsleiterin wissen das nicht.“ Mangelnde Menschenkenntnis ist die Ur-Ursache von Irritationen, Missverständnissen, Zerwürfnissen. Eigentlich spricht sich das schon seit Menschengedenken herum. Und dennoch bleibt es eine zutiefst menschliche Eigenschaft, ein Gegenüber als Spiegel zu benutzen und zu glauben, was für einen selbst richtig ist, müsse auch für andere richtig sein. „Es erspart eine Menge Ärger, wenn man erkennt, was der andere gerade erwartet, zu welcher Sorte Mensch er zählt“, schreibt Martin. Heutzutage nennt man das auch gerne „emotionale Intelligenz“.
Martin unterteilt die Menschen nach Typen, er analysiert diese Typen, erklärt, wie man mit ihnen umgehen sollte, wie man sie manipulieren kann; und er macht klar, wie man sich selbst verhalten sollte, wenn man sich als einen dieser Typen erkannt hat. Diese Charakterstudien verknüpft er mit anschaulichen Beispielen aus dem irritationsbeladenen Alltag und – wichtig – auch mit entsprechenden Lösungsvorschlägen.
All das ist flüssig und verständlich geschrieben. Quasi zur lehrreichen Entspannung zieht sich ein wahrer Fall aus Martins Agentenleben als Fortsetzungskrimi durch das Buch.
VIOLA SCHENZ
Leo Martin:
Ich durchschau dich!
Menschen lesen –
Die besten Tricks des Ex-Agenten, Ariston
Verlag, München 2012,
240 Seiten, 16,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Charakterstudien aus
dem Spionage-Alltag
Warum eigentlich ist „Spionage“ kein Schulfach? Man könnte schon jung wirklich was fürs Leben lernen, etwas mit praktischem Mehrwert. Allen, die Spionage nicht als Schulfach hatten, also uns allen, sei als verspätete Nachhilfe zu diesem Buch geraten.Autor Leo Martin war mehr als zehn Jahre lang Geheimagent für den Inlandsnachrichtendienst und hat dort V-Leute angeworben. Seine wichtigste Aufgabe: Menschen schnell durchschauen. Dass diese Fähigkeit nicht nur für Agenten nützlich ist, sondern auch für das banale Berufs- und Bürodasein, liegt auf der Hand. Martin überträgt seine geheimdienstlichen (Er-)Kenntnisse dorthin.
Als Agent hat er gelernt, dass „jeder in seiner eigenen Realität lebt“. Doch: „Mancher Chef und manche Abteilungsleiterin wissen das nicht.“ Mangelnde Menschenkenntnis ist die Ur-Ursache von Irritationen, Missverständnissen, Zerwürfnissen. Eigentlich spricht sich das schon seit Menschengedenken herum. Und dennoch bleibt es eine zutiefst menschliche Eigenschaft, ein Gegenüber als Spiegel zu benutzen und zu glauben, was für einen selbst richtig ist, müsse auch für andere richtig sein. „Es erspart eine Menge Ärger, wenn man erkennt, was der andere gerade erwartet, zu welcher Sorte Mensch er zählt“, schreibt Martin. Heutzutage nennt man das auch gerne „emotionale Intelligenz“.
Martin unterteilt die Menschen nach Typen, er analysiert diese Typen, erklärt, wie man mit ihnen umgehen sollte, wie man sie manipulieren kann; und er macht klar, wie man sich selbst verhalten sollte, wenn man sich als einen dieser Typen erkannt hat. Diese Charakterstudien verknüpft er mit anschaulichen Beispielen aus dem irritationsbeladenen Alltag und – wichtig – auch mit entsprechenden Lösungsvorschlägen.
All das ist flüssig und verständlich geschrieben. Quasi zur lehrreichen Entspannung zieht sich ein wahrer Fall aus Martins Agentenleben als Fortsetzungskrimi durch das Buch.
VIOLA SCHENZ
Leo Martin:
Ich durchschau dich!
Menschen lesen –
Die besten Tricks des Ex-Agenten, Ariston
Verlag, München 2012,
240 Seiten, 16,99 Euro.
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