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Ana Ángel ist gestorben, auf La Oculta, der Finca der Familie in den kolumbianischen Bergen, nicht weit von Medellín. Und so machen sich Pilar, Eva und Antonio auf den Weg, um Abschied zu nehmen. Für sie ist La Oculta, »Die Verborgene«, ein besonderer Ort, wo sie glücklich waren, aber auch Gewalt und Terror erlebten. Nun wird er verkauft. Was daraus wird, weiß niemand. Mit den Stimmen der Geschwister, die sich erinnern, an den Ort, die Geister der Vergangenheit, die politischen Wirren, erzählt dieser Roman voller Wärme, aber auch Bitterkeit, von einer einst großen, nun aber verschwindenden…mehr

Produktbeschreibung
Ana Ángel ist gestorben, auf La Oculta, der Finca der Familie in den kolumbianischen Bergen, nicht weit von Medellín. Und so machen sich Pilar, Eva und Antonio auf den Weg, um Abschied zu nehmen. Für sie ist La Oculta, »Die Verborgene«, ein besonderer Ort, wo sie glücklich waren, aber auch Gewalt und Terror erlebten. Nun wird er verkauft. Was daraus wird, weiß niemand. Mit den Stimmen der Geschwister, die sich erinnern, an den Ort, die Geister der Vergangenheit, die politischen Wirren, erzählt dieser Roman voller Wärme, aber auch Bitterkeit, von einer einst großen, nun aber verschwindenden Familie, deren Schicksal eng mit Kolumbiens Geschichte verwoben ist.
Autorenporträt
Héctor Abad Faciolince, geboren 1958 in Medellin, ist Schriftsteller und Journalist. Nach der Ermordung seines Vaters, eines sozial engagierten Arztes, lebte er mehrere Jahre in Italien, wo er auch studiert hat. Héctor Abad ist in seiner Heimat Kolumbien Bestsellerautor und zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Stimmen Lateinamerikas.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Was wären wir ohne die magischen Orte Lateinamerikas? Ohne das Comala aus "Pedro Páramo" von Juan Rulfo? Ohne das Macondo aus Gabriel García Márquez' "Hundert Jahre Einsamkeit"? Im Roman des 1958 in Kolumbien geborenen Héctor Abad ist dieser Ort eine Finca, ein Familiensitz in den Bergen unweit von Medellín. Schon der Name "La Oculta", die Verborgene, hebt ihn aus der Welt heraus. Aber Gewalt und Kriminalität sind auch in die paradiesische Bergwelt vorgedrungen. Der Tod Ana Ángels hat ihre Kinder Pilar, Eva und Antonio zusammengeführt. Aus wechselnden Figurenperspektiven erwächst so noch einmal das Bild einer Familiengeschichte voller Zauber und Tragik, eingebettet in die Geschichte der Besiedlung dieser Region, deren einstige Bewohner von den Weißen ausgelöscht worden waren. Antonio beschwört das Licht der Tropen herauf, die er in New York schmerzlich vermisst. Eva erinnert sich, wie sie einem Mordanschlag nur durch den Sprung in den See vor dem Haus entkommen ist. Am Ende ist La Oculta Teil einer Gated Community. Früher habe der Morgennebel die schönsten Sachen verhüllt, sagt Pilar. Jetzt aber "wäre es uns am liebsten, er hielte für immer an." Der magische Schleier ging verloren, der Realismus blieb. Nur in der Literatur finden beide noch zusammen.

© BÜCHERmagazin, Ulrich Baron (ub)

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Dieser Roman hat wirklich alles, was Weltliteratur braucht, jubelt Rezensent Andreas Breitenstein: In lyrischen, dramatischen und epischen Passagen erzähle Hector Abad mit lakonischem Scharfsinn und sprachlicher Brillanz von Aufbruch und Bewährung, Melancholie und Ironie, Geschichte und Schicksal, Utopie und Tragödie, fährt der Kritiker fort und versichert: "La Oculta" muss sich nicht hinter Gabriel Garcia Marquez' "Hundert Jahre Einsamkeit" verstecken, sondern kann vielmehr als moderne, von "postideologischem Idealismus" getragene Fortsetzung gelesen werden. Allein wie der Autor die ganze Geschichte Kolumbiens im Schicksal der hier auftretenden Familie Angel konzentriert und die einzelnen Figuren in einem exzellenten Geflecht aus Innen- und Außensichten ausleuchtet, ringt dem Kritiker größte Anerkennung ab. Wie Abad darüber hinaus auch noch das Drama des verlorenen Judentums dieser Familie mit einem politischen "Lehrstück" über die Gewalt der Guerillas, Gangs, Paramilitärs und Bürgerwehren in Kolumbien verknüpft, verschlägt dem Rezensenten vollends den Atem. Ein von Peter Kultzen glänzend übersetztes Meisterwerk, schließt er.

© Perlentaucher Medien GmbH