"Nichts ist so voll und ganz das Werk unsres freien Willens wie Zuneigung und Freundschaft."
Der französische Philosoph Michel de Montaigne (1533-1592) geht in diesen Essays den Tugenden und Schwächen der Menschen nach. Dem Geist der Renaissance verpflichtet, zeichnet er ein Bild des Menschen in all seiner Widersprüchlichkeit und plädiert für eine ruhige und gelassene Lebensführung.
Für die deutsche Übersetzung von Herbert Lüthy: (c) 1953 by Manesse Verlag, Zürich, in der Verlagsgruppe Random House, München
Covergestaltung: roland angst, berlin, unter Verwendung des Typodesigns von David Pearson, London
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D ausgeliefert werden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.11.2005Endlich ein Freund - Montaigne
Die Freundschaft war für Michel de Montaigne der Ausgangspunkt seines Werks. Es gibt guten Grund zu der Annahme, daß er seine Essays nicht geschrieben hätte, wenn er nicht Etienne de la Boëtie begegnet wäre und den Freund allzufrüh auch wieder verloren hätte. Aus lauter Schmerz und Einsamkeit begann er, die Gespräche mit seinem verstorbenen Freund in Schriftform fortzuführen, wie sie von einem Thema zum anderen sprangen, Witze einflochten, Zitate austauschten und bei ganz anderen Themen anlangten als denen, die sie eigentlich behandeln wollten. Solche Freundschaft ist immer eine gelehrte und informierte Freundschaft, eine, die sich der Welt und der Zeit öffnet und sich nicht in gegenseitiger Introspektion oder dem Austausch von Befindlichkeitsberichten erschöpft.
Dieses schmale Buch ist so schön gemacht, daß man sich bald selbst mit ihm anfreundet.
mink
Michel de Montaigne: "Von der Freundschaft". Mit einem Nachwort von Uwe Schultz. dtv, 144 Seiten, 6 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Freundschaft war für Michel de Montaigne der Ausgangspunkt seines Werks. Es gibt guten Grund zu der Annahme, daß er seine Essays nicht geschrieben hätte, wenn er nicht Etienne de la Boëtie begegnet wäre und den Freund allzufrüh auch wieder verloren hätte. Aus lauter Schmerz und Einsamkeit begann er, die Gespräche mit seinem verstorbenen Freund in Schriftform fortzuführen, wie sie von einem Thema zum anderen sprangen, Witze einflochten, Zitate austauschten und bei ganz anderen Themen anlangten als denen, die sie eigentlich behandeln wollten. Solche Freundschaft ist immer eine gelehrte und informierte Freundschaft, eine, die sich der Welt und der Zeit öffnet und sich nicht in gegenseitiger Introspektion oder dem Austausch von Befindlichkeitsberichten erschöpft.
Dieses schmale Buch ist so schön gemacht, daß man sich bald selbst mit ihm anfreundet.
mink
Michel de Montaigne: "Von der Freundschaft". Mit einem Nachwort von Uwe Schultz. dtv, 144 Seiten, 6 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main