Der Nihilismus und die Liebe. Turgenjews berühmtester Roman in einer grandiosen Hörspielinszenierung
Sommerbeginn 1859: Arkadij kehrt nach seinem Examen auf das Gut seines Vaters zurück und bringt seinen Freund Bazarow mit. Sie beide sind Nihilisten, erklären sie stolz, für sie gilt nur der Fortschritt, die Aufklärung, ihnen ist "ein guter Chemiker zwanzigmal nützlicher als der beste Poet". Doch schon einen Monat später wird Bazarows Sachlichkeit in allen Dingen auf die schwerste erdenkbare Probe gestellt. Er begegnet der schönen Witwe Anna Odinzowa und verliebt sich hoffnungslos in sie ... Ein zeitloses Gesellschaftspanorama voller Wahrheit, Wehmut und Humor.
Turgenjews Klassiker wird mit den Stimmen von Gert Westphal, Siegfried Lowitz, Horst Tappert, Mechthild Großmann u. v. a. zu einem zeitlosen Gesellschaftspanorama - voller Wahrheit, Wehmut und Humor.
(2 CDs, Laufzeit: 1h 35)
Sommerbeginn 1859: Arkadij kehrt nach seinem Examen auf das Gut seines Vaters zurück und bringt seinen Freund Bazarow mit. Sie beide sind Nihilisten, erklären sie stolz, für sie gilt nur der Fortschritt, die Aufklärung, ihnen ist "ein guter Chemiker zwanzigmal nützlicher als der beste Poet". Doch schon einen Monat später wird Bazarows Sachlichkeit in allen Dingen auf die schwerste erdenkbare Probe gestellt. Er begegnet der schönen Witwe Anna Odinzowa und verliebt sich hoffnungslos in sie ... Ein zeitloses Gesellschaftspanorama voller Wahrheit, Wehmut und Humor.
Turgenjews Klassiker wird mit den Stimmen von Gert Westphal, Siegfried Lowitz, Horst Tappert, Mechthild Großmann u. v. a. zu einem zeitlosen Gesellschaftspanorama - voller Wahrheit, Wehmut und Humor.
(2 CDs, Laufzeit: 1h 35)
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.10.2018„Er ist Nihilist, Onkelchen“
Gert Westphal inszeniert Turgenjew
Das Klavier spielt, einer fragt, ob noch immer nichts zu sehen sei und gleich erklärt die freundliche Erzählerstimme, dass der rundliche, fast weißhaarige Besitzer eines kleinen Gutes im mittleren Russland auf dem Bänkchen vor der Poststation wartet. Endlich trifft ein Reisewagen von Petersburg kommend ein. Der Alte begrüßt seinen Sohn und dessen Studienfreund Basarow. Sie werden einige Zeit auf dem Lande verbringen und die freundliche Atmosphäre mit Meinungen vergiften, die in der Hauptstadt gerade Mode sind. Man kann sich keinen zuvorkommenderen Erzähler vorstellen als den in Iwan Turgenjews Roman „Väter und Söhne“. Er stellt Figuren vor, entwirft Szenerien.
Folgerichtig spielt der Erzähler im Turgenjew-Hörspiel, das der Bayerische und der Saarländische Rundfunk 1974 produzierten, eine tragende Rolle. Ihn sprach der Regisseur: Gert Westphal. Doch der Hörer hat – wie der Leser des Romans – nicht lange Gelegenheit, sich behaglich einzukuscheln. Das intellektuelle und seelische Drama des Landaufenthalts verhindert es. Die Studenten nennen sich selbst „Nihilisten“, nichts Tradiertes ist ihnen heilig, vor allem Basarow hält es mit dem Fortschritt und einer Aufklärung, die Romantik, Poesie, Liebe nach ihrer Nützlichkeit befragt – und in ihnen Störfaktoren sieht. Zwei Weltsichten prallen aufeinander, grandios inszeniert, man möchte sofort mitstreiten.
JBY
Iwan Turgenjew: Väter und Söhne. Hörspiel. Mit Gert Westphal, Siegfried Lowitz, Mechthild Großmann u.a. Regie: Gert Westphal. Der Hörverlag, München 2018. 2 CDs, 95 Minuten, 20 Euro.
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Gert Westphal inszeniert Turgenjew
Das Klavier spielt, einer fragt, ob noch immer nichts zu sehen sei und gleich erklärt die freundliche Erzählerstimme, dass der rundliche, fast weißhaarige Besitzer eines kleinen Gutes im mittleren Russland auf dem Bänkchen vor der Poststation wartet. Endlich trifft ein Reisewagen von Petersburg kommend ein. Der Alte begrüßt seinen Sohn und dessen Studienfreund Basarow. Sie werden einige Zeit auf dem Lande verbringen und die freundliche Atmosphäre mit Meinungen vergiften, die in der Hauptstadt gerade Mode sind. Man kann sich keinen zuvorkommenderen Erzähler vorstellen als den in Iwan Turgenjews Roman „Väter und Söhne“. Er stellt Figuren vor, entwirft Szenerien.
Folgerichtig spielt der Erzähler im Turgenjew-Hörspiel, das der Bayerische und der Saarländische Rundfunk 1974 produzierten, eine tragende Rolle. Ihn sprach der Regisseur: Gert Westphal. Doch der Hörer hat – wie der Leser des Romans – nicht lange Gelegenheit, sich behaglich einzukuscheln. Das intellektuelle und seelische Drama des Landaufenthalts verhindert es. Die Studenten nennen sich selbst „Nihilisten“, nichts Tradiertes ist ihnen heilig, vor allem Basarow hält es mit dem Fortschritt und einer Aufklärung, die Romantik, Poesie, Liebe nach ihrer Nützlichkeit befragt – und in ihnen Störfaktoren sieht. Zwei Weltsichten prallen aufeinander, grandios inszeniert, man möchte sofort mitstreiten.
JBY
Iwan Turgenjew: Väter und Söhne. Hörspiel. Mit Gert Westphal, Siegfried Lowitz, Mechthild Großmann u.a. Regie: Gert Westphal. Der Hörverlag, München 2018. 2 CDs, 95 Minuten, 20 Euro.
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Die neue Übersetzung dieses kleinen, gigantischen Buchs stammt von Ganna-Maria Braungardt und zeichnet sich durch eine schöne, nie forcierte Natürlichkeit des Tons aus. Ronald Pohl Der Standard 20180108