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Paralleltourismus Tex Rubinowitz' Reiseberichte sind phantastisch, komisch und ganz ohne Vorbild. Und die Reisen gehen, konsequent an allen «Sehenswürdigkeiten» vorbei, an Orte, die mal wirklich interessant sind. In Bhutan besucht er eine königliche Hochzeit, mit einer Verkehrsampel im Gepäck, denn die gibt es in dem Land auf dem Dach der Welt bisher noch nicht. In Porto geht er auf eine Ingo-Schulze-Lesung, die in der Erkenntnis gipfelt, dass Porto nicht gerade der günstigste Ort für eine Ingo-Schulze-Lesung ist. Ob in Baku, Budapest, Beppu oder Berlin, auf dem Schlager-Grand-Prix, dem…mehr

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Produktbeschreibung
Paralleltourismus Tex Rubinowitz' Reiseberichte sind phantastisch, komisch und ganz ohne Vorbild. Und die Reisen gehen, konsequent an allen «Sehenswürdigkeiten» vorbei, an Orte, die mal wirklich interessant sind. In Bhutan besucht er eine königliche Hochzeit, mit einer Verkehrsampel im Gepäck, denn die gibt es in dem Land auf dem Dach der Welt bisher noch nicht. In Porto geht er auf eine Ingo-Schulze-Lesung, die in der Erkenntnis gipfelt, dass Porto nicht gerade der günstigste Ort für eine Ingo-Schulze-Lesung ist. Ob in Baku, Budapest, Beppu oder Berlin, auf dem Schlager-Grand-Prix, dem Bachmann-Wettbewerb oder dem nördlichsten Filmfestival der Welt in Sodankylä: Überall kommt Rubinowitz mit den Leuten ins Gespräch; immer führen die Gespräche in Sphären, die selten ein Mensch betrat. «Ich rede gerne mit Menschen, ja, das muss man so sagen, statt sie anzustarren, zu ignorieren, mit ihnen zu schlafen oder sie zu hassen, das kann man alles danach immer noch, aber zunächst einmal reden. Meine Mutter hat mir erzählt, ich hätte als Kind sogar mit Holz geredet und mit Hunden, aber mit dem falschen Ende, der wedelnde Schwanz war mir wohl kommunikativer. Bereits damals ließ ich mich offenbar von Paul Watzlawicks Axiom, dass man nicht nicht kommunizieren könne, durchs Leben lenken. Reden ist für mich wie Atmen, die beiden Tätigkeiten sind sich ja im Grunde nicht unähnlich und wichtiger als Essen, Essen ist verzichtbar, Reden nicht. Ohne Kommunikation wären wir ausgestorben, ohne Essen nicht, wir hätten gelernt, uns osmotisch zu ernähren, das ist wohl auch der Grund, warum ich nach wie vor mit Bäumen rede, vielleicht, um ihnen die Technik der Photosynthese zu entlocken. Ich habe einmal in Japan einen ganzen Nachmittag mit einem trisomischen Kind geredet, es ging, wir erfanden eine neue Sprache.»

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Autorenporträt
Tex Rubinowitz, geboren 1961 in Hannover, lebt seit 1984 als Witzezeichner, Maler, Musiker und Schriftsteller in Wien. 2014 erhielt er den Bachmann-Preis.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Tex Rubinowitz' neues Buch "Rumgurken" ist kein Reisebericht von jemandem, der Urlaub im Sinne einer "betäubenden Lebensunglücksverdrängung" braucht - und erst Recht kein effizienter Reiseführer a la Baedeker, meint Rezensent Alex Rühle. Amüsiert begleitet der Kritiker den Schriftsteller, Karikaturisten und Sänger der Band "Mäuse" hier bei seinen ebenso planlosen wie irrwitzigen Touren durch Finnland, Bhutan, Aserbaidschan, Usbekistan oder Klagenfurt und erlebt, wie sich Rubinowitz in einer Bar in Helsinki am Inventar und an Hering mit Dill erfreut, das Stadtzentrum jedoch gar nicht beachtet oder wie er mit Freundlichkeit und "Herzensgüte", aber ohne Geld durch Budapest oder Oslo -"scheußlich, völlig verbumfeit wie Duisburg" - schlendert. Mit Vergnügen hat der Rezensent auch die Streifzüge durch die Kulturgeschichte der jeweiligen Reiseziele gelesen. Nach der Lektüre ist sich der Kritiker in jedem Fall sicher, dass er sich Rubinowitz' Synapsen als "luftschlangenartiges Happening" vorstellen muss.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.07.2012

Völlig verbumfeit
Tex Rubinowitz hat einen etwas anderen Reiseführer
geschrieben: „Rumgurken“ ist humoristisches Randgebiet
VON ALEX RÜHLE
In den meisten Bundesländern trudeln die Menschen ja mittlerweile wieder aus den Sommerferien ein. Nur in Bayern beginnt die große Sommerreisezeit originellerweise erst kurz vor dem Oktoberfest. Was aber fangen die Bayern mit diesem Existenzbonus an? Nichts. Sie fahren einfach beinhart alle in genau dieselben vier oder fünf Gegenden, in denen die anderen auch schon waren, obwohl es doch auf Gottes weitem Erdenrund insgesamt 193 Staaten gibt, und da sind Gebilde wie Transnistrien, die Cookinseln oder Abchasien noch gar nicht mitgerechnet, weil es da jeweils irgendwelche kniffligen völkerrechtlichen Querelen gibt. Abchasien aber tut hier nichts zur Sache, weil die Leute für ihre Standardreisen ja eh wieder nur Reiseführer über Italien, Spanien, Frankreich kaufen, über Länder also, die zwar völkerrechtlich eins a dastehen, aber mittlerweile wirklich genug bereist wurden. Warum macht denn keiner mal Urlaub in Aserbaidschan oder Nordfinnland und berichtet uns von dort?
  Nun macht Tex Rubinowitz keinen Urlaub im Sinne von: Im Büro, da gehe ich vollkommen sinnloser Arbeit nach, und mein Alltag muffelt längst wie ein alter Teppich in einem dieser italienischen Autobahnhotels aus den siebziger Jahren; im Urlaub aber, da bin ich endlich vier Wochen intensiv bei mir, vulgo hau mich in den Liegestuhl und amorphel vor mich hin. Tex Rubinowitz ist, soweit wir das aus der Ferne konstatieren dürfen, ohnehin die meiste Zeit über intensiv bei sich, hat also Urlaub im Sinne der betäubenden Lebensunglücksverdrängung überhaupt nicht nötig. Er verbringt diese seine Zeit damit, witzige Karikaturen zu zeichnen, funkelnde Texte zu schreiben und als Sänger der Band Mäuse aufzutreten. Ferner betreut er so liebevoll wie pflichtbewusst die Internetseite „Höfliche Paparazzi“ und – um es kurz zu machen – ist anscheinend ein glücklicher Mensch, dem Gott auch noch eine große Portion Reiselust und vorbehaltlose Neugier ins Daseinsportfolio gesteckt hat. Darüber hat er nun ein Buch geschrieben.
  Seinen Reisen eignet nichts Strammes, Effizientes, Baedekerhaftes, nie marschiert er auch nur ansatzweise in medias res, eher gurkt Rubinowitz entlang der Länderränder und schaut dann mal, was da jeweils so passiert. In Helsinki treffen wir ihn weder im weltbekannten Jugendstilviertel noch vor einem der noch viel weltbekannteren Alvar-Aalto-Gebäude, sondern an einem Tisch des Ravintola Sea Horse, eines Lokals, das „wie kein zweites all das verkörpert, was Finnland ausmacht. Diese Mischung aus dunstiger Melancholie und Demutskapitulation, alles passt so gut zusammen: die Einrichtung, das Personal, die Sitzkoben, das unterseeische Zwielicht, die sedierten Gäste, das wunderschöne Seepferdchenfresko an der Wand, eine kokonartige Einheit forcierten Bremsens. Keine Frage: der Vorhof zum Paradies“.
  Mit am Tisch sitzt sein Freund Momus, eigentlich Nicholas Currie, ein schottischer Musiker, der in Osaka lebt und nur noch ein Auge hat, weil ihm beim Reinigen seiner Kontaktlinsen mit griechischem Leitungswasser Parasiten zwischen Auge und Linse schlüpften und . . . Wie? Sie sagen, das hat doch alles nichts mit Finnland zu tun? Tja nun, in dem Fall müssen Sie doch eher baedekern, schnurstracks die Ravintola-Sea-Horse-Bar verlassen und in Richtung Stadtzentrum, Historie, Wikipedia streben.
  Schade nur, dass sie dann verpassen, wie Rubinowitz und sein Freund baltische Heringe verzehren, mit Dill oben drauf, „denn ohne Dill geht in Finnland natürlich absolut gar nichts, Dill, die Posaune unter den Kräutern“ und – nein, das ist langweilig, wenn man hier aufzählt, wie Wittgenstein und der Soziolinguist Mauri Antero Numminen und Thomas Bernhard . . . Und, ah, doch, Herman Walentin Schalin, den Erbauer des Lokals, den wenigstens muss man noch erwähnen, führte der doch stets ein geladenes Gewehr mit sich und verbot seinen Kindern, mit ihm zu sprechen. Behauptet jedenfalls Rubinowitz, dessen Synapsen man sich als neurologischer Laie vielleicht am ehesten als luftschlangenartiges Happening vorstellen darf und die dazugehörige Hirnflüssigkeit als eine Art Sprudelwasser: So wie er querfeldein durch die Welt reist, Bhutan, Aserbaidschan, Usbekistan, Klagenfurt, assoziiert er sich in seinen Texten in wild mäandernden Schleifen durchs Unterholz der Kulturgeschichte. Ja, er ist ein derart begnadeter Schwadronierer, dass man ihm auch den Satz abnimmt, er rede bis heute gerne mit Bäumen.
  Alltagspraktische Dinge sind ihm vielleicht nicht ganz und gar fremd, er interessiert sich aber beeindruckend wenig für gängige Reiseaccessoires wie Landkarten, Hotelreservierungen oder einen gut sortierten Koffer. So ahnt man als Leser sehr früh, dass einer, der nur bewehrt mit einer Aktentasche mit losem Henkel nach Nordfinnland reist, zum Filmfestival der Kaurismäkibrüder, irgendwann in die Bredouille geraten wird. Aber selbst, wenn er dann drinsteckt, in der übelsten aller Bredouillen, in Budapest, ohne Geld, bleibt er immer von derart einnehmender Freundlichkeit und Herzensgüte, dass man meint, Parzival sei mit Interrail unterwegs. Alles Schlaumeiern ist ihm ein Graus, und Niedertracht ihm gegenüber empört ihn nicht, sondern macht ihn staunen.
  Wenn er dann aber mal jemanden oder etwas nicht mag, dann so richtig und mit Schmackes: Oslo ist „scheußlich, völlig verbumfeit wie Duisburg oder Tiraspol“, Porto hingegen „eine Stadt, die offenbar nur noch von Katzenpisse zusammengehalten wird“. Und die Italiener „tragen alle das Gleiche, natürlich weil sie Angst haben aufzufallen. Trotzdem fahre ich immer gern nach Italien. Wenn man von vornherein weiß, wie lachhaft sie sind, kann es ja nicht schlimmer werden, und sie sind ja nur lachhaft wie schlechte Gaukler, die nicht richtig jonglieren können, sondern die Keulen ratlos in Händen halten, verrutscht grinsend, sie sind der „Pulce d’acqua“ (Wasserfloh) aus dem gleichnamigen Lied Angelo Branduardis, na gut, das ist ja auch nicht nichts, aber auch nicht mehr.“
  Hier hat man den Rumgurker Rubinowitz in all seiner Pracht. Er fährt begeistert hin, obwohl er sich von diesem Ausflug gelinde gesagt sehr wenig erwartet. Er schafft es, ein abseitiges Lied der Popgeschichte sinnstiftend unterzubringen und er zitiert von ferne noch einen der eigenen Mäuse-Songs „Nichts ist besser als gar nichts“, was ja unbedingt stimmt.  
Querfeldein geht es
durchs Unterholz
der Kulturgeschichte
  
  
  
  
  
Tex Rubinowitz: Rumgurken – Reisen ohne Plan, aber mit Ziel. Rowohlt Taschenbuch, Hamburg 2012. 224 Seiten, 12,40 Euro.
Ein glücklicher Mensch mit einer großen Portion Neugier im Daseinsportfolio: Tex Rubinowitz in Bhutan.
FOTO: OH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.08.2012

Ein Anzug mit vier Ärmeln

Der sich als "Situationisten" und Spontanreisenden vorstellende Autor und Musiker Tex Rubinowitz begibt sich in vierzehn Variationen auf Spritzfahrten in das Selbst. Als "Paralleltourismus" zum Pauschaltourismus entwickelt er die Philosophie vom "Reisen mit Auftrag": Seine Missionen unter dem Lebenscredo des Miteinanderredens und Axiom vom "Mitleid mit Dingen" führen ihn zwecks touristisch nachhaltigen "Karmakontos" nach Bhutan in die einzige ampellose Hauptstadt der Welt, um dort eine Verkehrsampel zu installieren, nach Indien, um sich dort von einem Schneider für einen imaginären Freund mit zwei überzähligen Gliedmaßen (auch "Vishnu, der Alldurchdringende" habe vier Arme) einen Anzug schneidern zu lassen - aber auch nach Bamberg, einfach des wohlklingenden Namens wegen. Neben privaten Missionen bricht er auf zu öffentlichen Orten und Inszenierungen des ganz normalen Wahnsinns und Europas, zu Events der Erkenntnis und Weltverbesserung. So reist er zum Midnight Sun Film Festival im lappländischen Sodankylä oder gleich mehrfach zum köstlich kommentierten Bachmann-Wettlesen in Klagenfurt und Eurovision Song Contest. Rubinowitz' an skurrilen Aufhängern sich entlanghangelnde, schwarzhumorige Texte erkunden die "Psychogeographie" der Orte - ausgerechnet in der "klammen Stadt" Porto kuriert er eine Lungenentzündung aus, als Klatschreporter lässt er sich in Berlin als deutscher "Identitätswohnstube" nieder. Dass nicht nur Europa letztlich eine "imagined community" und "irisierende Illusion" abbildet, sondern auch ein nie bereistes Amerika eine ideale Projektionsfläche der Träume sein kann, zeigt die Geschichte "Gloria" als Hommage an Franz Kafka. Auch das Schlusskapitel "Häuser ohne Augen" kreist um jene "magischen Strecken", die ihren Zauber nicht unbedingt im Ankommen entfalten und gegebenenfalls wirksamer in den Gehirnwindungen weiterleben, so die Transsibirische Eisenbahn oder der mittlerweile wieder eingestellte Ostende-Wien-Express. So verortet das Buch das "Bruttonationalglück" letztlich in Sehnsuchtsländern und der Topographie der Fantasie.

sg

"Rumgurken. Reisen ohne Plan, aber mit Ziel" von Tex Rubinowitz. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg 2012. 224 Seiten. Broschiert, 11,99 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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In Rubinowitz' rasantem Laberkosmos kommen die unterschiedlichsten und exzentrischsten Welten zusammen in guter Nachbarschaft, was für die unberechenbar liberale Welt-Neugier dieses irrenden Menschen-Suchers spricht. Manchmal fragt man sich: «Hä, wie passt das alles in einen Kopf?» Aber da ist man wieder einmal zu sehr vom eigenen Kopf und seinen Begrenztheiten ausgegangen. Ijoma Mangold