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Felix genießt sein Leben als stiller Teilhaber des Restaurants "Pink Moon". Probleme haben doch nur die anderen. Zum Beispiel sein ebenso geheimnisvoller wie zutraulicher Nachbar Renz. Oder sein Tennispartner Wöhler. Und vor allem seine Mutter, die Zeit ihres Lebens ihrer großen Liebe nachgetrauert hatte, seinem Vater, dem Held und großartigen Tänzer, der kurz nach Felix' Geburt für immer verschwand. Die ihre große Sehnsucht mit unglücklichen Affären stillte. Und die ihm ein Restaurant geschenkt hatte, das ihn nicht brauchte. Doch eines Tages steht Felix an einer Straßenecke einem Mann…mehr

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Produktbeschreibung
Felix genießt sein Leben als stiller Teilhaber des Restaurants "Pink Moon". Probleme haben doch nur die anderen. Zum Beispiel sein ebenso geheimnisvoller wie zutraulicher Nachbar Renz. Oder sein Tennispartner Wöhler. Und vor allem seine Mutter, die Zeit ihres Lebens ihrer großen Liebe nachgetrauert hatte, seinem Vater, dem Held und großartigen Tänzer, der kurz nach Felix' Geburt für immer verschwand. Die ihre große Sehnsucht mit unglücklichen Affären stillte. Und die ihm ein Restaurant geschenkt hatte, das ihn nicht brauchte. Doch eines Tages steht Felix an einer Straßenecke einem Mann gegenüber, von dem er weiß, dass es sein vor Jahren verstorbener, unbekannter Vater ist...
Lakonisch und mit großer Souveränität erzählt Frank Goosen die Geschichte eines Mannes, der sich auf die Suche nach einer verlorenen Vergangenheit macht. Und der findet, was er nie verloren glaubte.

Mit Musik von Juliano Rossi.
Autorenporträt
Goosen, FrankFrank Goosen geboren in Bochum, hat neben seinen erfolgreichen Büchern und Hörbüchern zahlreiche Kurzgeschichten und Kolumnen veröffentlicht. Einige seiner Bücher wurden dramatisiert oder verfilmt. Darüber hinaus ist er mit Soloprogrammen deutschlandweit unterwegs. Frank Goosen lebt in Bochum.

Goosen, FrankFrank Goosen hat neben seinen erfolgreichen Büchern und Hörbüchern, darunter "Kein Wunder", "Sommerfest" und "Liegen lernen", zahlreiche Kurzgeschichten und Kolumnen in überregionalen Publikationen veröffentlicht. Darüber hinaus ist er mit Soloprogrammen deutschlandweit unterwegs. Einige seiner Bücher wurden dramatisiert oder verfilmt. Zuletzt erschien sein Band über The Beatles in der KiWi-Musikbibliothek (2020). Seine Werke sind allesamt im Hörbuch bei tacheles! erschienen. Frank Goosen lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Bochum.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.10.2005

Das seichte Herz der Revolution
Beruf Sohn: Frank Goosens neuer Roman macht Schluß mit lustig

Frank Goosen, gelernter Kabarettist, Bochumer Tresenleser und für manche auch ein deutscher Nick Hornby, will endlich ein erwachsener, seriöser Autor werden. Sein Debüt "Liegen lernen" war noch ein komischer Bildungsroman in absteigender Linie; aber schon in "Pokorny lacht" entdeckte ein notorischer Klassenclown, daß es ernstere Dinge im Leben gibt als Blödeln, etwa Männerfreundschaft, Familie und Vaterschaft. Nach einem autobiographischen Rückfall in popkulturelle Distinktionen und pubertäre Nostalgie ("Mein Ich und sein Leben") macht Goosen jetzt endgültig Ernst: kein Witzchen mehr, kein Effekthascherei, keine Trebe- und Tresengänger, die bei einem Bierchen alte Hits und kleinere Probleme durchhecheln.

Eigentlich ist "Pink Moon" (nach einem Song von Nick Drake) auch nur ein Kneipenroman. Felix Nowak verbringt einen Großteil seiner reichlich bemessenen Freizeit am Tresen seines gleichnamigen Lokals, obwohl sein alter Freund und Geschäftsführer Walter den Laden ganz gut alleine schmeißt. Aber der neue Frank Goosen beißt sich eher die Zunge ab, als seine Fangemeinde noch länger mit kabarettreifen Pointen und Späßchen zu bewirten. Felix macht seinem Namen keine Ehre. Er ist nicht der Typ des Ruhrpott-Kneipiers, der aufgeräumt und abgeklärt das schale Freibier von Ironie und Nostalgie ausschenkt. Wortkarg, geheimniskrämerisch, unberechenbar und meist schlecht gelaunt, ist er ein stiller Teilhaber der Welt: ein unglücklicher Mann auf der Suche nach sich und seinem Vater.

Als er 1968 - Goosen wählt das Datum mit Bedacht, auch wenn er nicht gerade mit dem "Bleichen Herz der Revolution" abrechnen will - zur Welt kam, ließ Otto, der exiltschechische Gigolo, Sohn und Mutter im Stich. "Ich hatte keinen Papa", klagt Felix, "und sie sah nicht aus wie eine Mama." Eher schon wie eine Achtundsechzigerin, die sich in WG-Küchen mit häufig wechselnden Liebhabern und wohl gar auf einen Flirt mit dem Terrorismus einließ. Felix versumpfte als Taxifahrer und Trinker in Berlin, ehe er sich, "von Beruf Sohn" und Trauerarbeiter, auf die Suche nach dem Vater macht.

Allerdings nicht gerade auf direktem Weg und explizite Weise. Nur widerwillig und beiläufig rückt der Halbwaisenknabe in Rückblenden mit seiner Lebensgeschichte heraus: wie Mutter verwahrloste und schließlich dem Werben ihres Arbeitgebers nachgab, wie Felix sich den Umarmungen des Ersatzvaters entzog, aus dem goldenen Käfig der "Villa Bludau" floh und mit Mamas Geld "Pink Moon" kaufte. Jetzt privatisiert er, mutterseelenallein und vaterlos, und je mehr er von sich erzählt, desto weniger erfährt man über ihn. "Soweit ich mich erinnern konnte, hatte ich nie einen bestimmten Berufswunsch gehabt. Eigentlich hatte ich mir immer nur gewünscht, daß mein Vater auftauchte. Als ich etwas älter wurde, hatte ich angefangen, mich zu fragen, warum ich mir das wünschte. Trotz langen Nachdenkens war mir keine Antwort eingefallen." Unter dieser Reflexions- und Antriebsschwäche leidet auch der Roman. "So konnte das alles nicht weitergehen", heißt es mehr als einmal; aber es hört nicht auf.

Goosen streut Erinnerungssplitter und Alltagsstreusel auf einen formlosen Mürbeteig von Apathie und Depression. Felix streunt ziellos durch Wettbüros, Billardhallen und Notaufnahmen und treibt sich in Sozialwohnungen, Szenekneipen und den Villen seiner Freunde herum. Versonnen betrachtet er die Schachspieler im Park, alte Männer mit Hüten, ausführlich beschreibt er Wohnzimmer und Bücherregale, Eß- und Erziehungsrituale der Neuen Mitte, auch alltäglichere Verrichtungen wie Tanken und Kaffeetrinken. Aber er ist nie recht bei der Sache. Er vergißt Namen und Erinnerungen, verbeißt sich im Kleinen und Nebensächlichen und interessiert sich, obwohl bisexuell, weder für Männer noch für Frauen. Es geht um sein Leben; aber man erfährt nichts davon; lieber plaudert der Wirt mit seinen Bedienungen und stopft die Lücken seiner Biographie mit vagen Andeutungen, Abschweifungen und einer Chronik der laufenden Nichtereignisse.

"Erst wunderte ich mich, dann nicht mehr"; dem Leser geht es ähnlich. Was treibt Felix um? Warum läßt er sich von ungetreuen Buchhaltern und Freundinnen widerstandslos betrügen? Wie kommt es überhaupt, daß sich alte Kumpel und Luxusfrauen, selbst Nachbarn und flüchtige Bekannte ausgerechnet an diesem kalten, mürrischen Autisten wärmen wollen? Und warum sucht er seinen Vater so hartnäckig, wenn er ihm doch nichts zu sagen hat? Schon im ersten Satz begegnet Felix ihm wieder, aber nur, um ihn gleich wieder aus den Augen zu verlieren. Als er Otto am Ende in einem Autohaus endlich ein zweites Mal aufspürt, bricht der Roman jäh ab: kein Wiedererkennen, kein Wort der Erklärung, keine Zukunft. Pokorny fuhr einst, ausgesöhnt mit seinem Sohn Kai, in einen kitschigen Sonnenuntergang; diesmal verweigert Goosen trotzig jedes melodramatische Happy-End.

Das ist mutig. Aber der Verzicht auf Spannungsbögen, Handlung und kohärente Charaktere zugunsten eines unterkühlten, lakonischen Detailrealismus wirkt bald langweilig. Felix, der "wunderbar nichtssagende Mensch", streift verschlossen, wort- und emotionslos durch namenlose Städte, und so verliert man mit seiner Obsession auch die Figur selbst aus den Augen. Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche ist auf ihre eigene Weise unglücklich. Bei Goosen gibt es nur kaputte Familien, die sich merkwürdig gleichen. Alle Männer suchen die Mutter in der Frau, den Vater im Fremden und umgekehrt: Felix' Tennispartner Wöhler etwa teilt mit seinem Alten die junge Geliebte; Renz, sein kauziger Nachbar, leidet unter seinen Eltern und zieht doch zu ihnen zurück. "Die eigenen Eltern im Lichte ihrer geplatzten Träume zu betrachten macht es einem schwer, sie zu hassen." So sieht Felix sein Trauma im Spiegel der andern verdoppelt und verzerrt und kommt am Grab seiner Mutter endlich mählich mit sich ins reine.

Der Roman nimmt am Ende etwas Fahrt auf; aber über weite Strecken gleicht er jenen vermischten Zeitungsmeldungen, die der Held seitenlang zitiert. Einst charakterisierte Goosen seine Figuren durch ihre Platten- und Witzsammlung, jetzt durch das lapidare Inventar ihrer Bücherregale und ödipalen Konflikte. Man kann das als Zeichen der Reife deuten; der Stilwechsel war überfällig und folgerichtig. Aber mit seiner witzlosen Sprödigkeit ist der geläuterte Ex-Komiker vielleicht doch übers Ziel hinausgeschossen.

MARTIN HALTER

Frank Goosen: "Pink Moon". Roman. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2005. 301 S., geb., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.03.2006

Am Tresen gehn die Lichter an
Ein Luxusrestaurantbesitzer lernt leben: Frank Goosens Vaterroman „Pink Moon”
Felix Nowak wird um die dreißig sein, so genau weiß er das wahrscheinlich selber nicht. Er steht ganz und gar unbeteiligt in seinem Leben. Er kann es sich leisten, denn er ist Inhaber eines gut laufenden Luxusrestaurants. Sein Geschäftsführer Walter kümmert sich anscheinend vorbildlich um das Etablissement. Nowak schaut nur manchmal vorbei, wischt ein bisschen über den Tresen und prüft, ob die Klos auch sauber sind und navigiert ansonsten recht desorientiert durch seine Biographie. Felix könnte glücklich sein. Ist er aber nicht. Unglücklich ist er allerdings auch nicht. Er ist rechtmäßiger Inhaber seines Lebens, scheint aber jemand anderen als Geschäftsführer eingesetzt zu haben. Nur wen? Einen Tag nach der Beerdigung seiner Mutter erblickt er in der Stadt seinen Vater, den er nur noch von einem Foto kennt. Seine Mutter hatte ihm erzählt, der große Tänzer und Verführer, der Mann ihres Lebens, Otto Simanek, sei schon lange gestorben. Diese Lüge verschafft Frank Goosen den schwer teasenden Eröffnungssatz seines Romans: „Ich sah meinen Vater erstmals neunzehn Jahre nach seinem Tod.”
Ein Vaterroman eines frischen Vaters, will der klappentextkundige Leser schon aufstöhnen, doch was der Autor seinem ersten Satz folgen lässt, ist zum Glück kein zähes Schlammcatchen mit Ich, Über-Ich und Es oder gar wildes Ödipussieren. Dazu lässt Goosen seiner Figur keine Gelegenheit. Felix versucht zwar, dem lange vermissten Vater auf den Fersen zu bleiben, doch Otto Simanek verschwindet so schnell, wie er erschienen ist. Ohne Sentimentalitäten schildert Goosen nun das verspätete Erwachsenwerden eines jungen Mannes, der sich mit dem Tod der Mutter und dem Verschwinden aller väterlichen Phantombilder langsam dem eigenen Leben öffnet.
Das plötzlich spürbare Vakuum, das der Vater hinterlassen hat, scheint einen wahren Unterdruck zu erzeugen, der eine Extraportion Lebensfülle einströmen lässt. Drei Wochen dauert es, bis Felix seinen Vater auf den letzten Seiten endlich wiederfindet, in diesen drei Wochen ändert er sein Leben. Am Ende braucht er den so lange ersehnten Vater nicht mehr.
„Liegen lernen” hieß Goosens erster Roman, um Leben lernen geht es in seinem dritten. Der Titel „Pink Moon” ist einem Song von Nick Drake entliehen, die Ästhetik des Textes lehnt sich an die von Pop-Lyrics an: erzähl eine gute Geschichte mit einfachen, direkten Mitteln. Frank Goosen hat sich zu einem makellosen Unterhaltungsschriftsteller entwickelt. Bevor er Autor wurde, ist er jahrelang zusammen mit Jochen Malmsheimer als „Tresenleser” durch Kneipen getingelt. Ein perfektes Duo: Goosen, das pralle, vergnügliche Leben mit Mondgesicht, Malmsheimer, der hagere Bühnenneurotiker mit dem durchscheinenden Nervenkostüm. Vor Publikum hat Goosen das perfekt Timing guter Dramaturgie gelernt. Im Ruhrgebiet hat er angefangen, dort lebt er immer noch. So wie „Pink Moon” hat man sich Ruhrgebietsgeschichten immer vorgestellt: gerade heraus, trocken, aber mit Herz.
Ein großes Herz für Freaks
Goosen schreibt ohne stilistische Effektpedale, übt sich in absoluter Bilder- und Metaphernaskese und hat vor dem Zapfhahn souveräne Dialogführung gelernt. Seine Figuren reden nicht lange um den heißen Brei, sondern treffen pointensicher ins Schwarze. Mit seiner alten Liebe Maxima spielt Felix ein Charakterisierungsspiel: Zu jedem Passanten denken sich die beiden eine originelle Kurzbiographie aus. Ähnlich geht auch Goosen vor: In den drei Wochen seiner Lebensschule trifft Felix auf weit mehr als ein Dutzend Personen, die meist ebenso desorientiert sind wie er. Goosen zeigt hier sein Herz für Freaks, manchmal zeigt er es vielleicht etwas zu freizügig. Dann wirkt die Outcast-Folklore etwas penetrant.
Allesamt führen die Figuren das melancholische Ballett eines ermüdenden Lebens im Fall Out geplatzter Träume auf. Die Energischeren unter ihnen raffen sich irgendwann dazu auf, ihr Leben umzukrempeln und auszumisten. Die Lethargischeren verstricken sich immer tiefer in lähmende Abhängigkeiten. Viele Familienleben inspiziert Felix bei Lebenlernen. Dabei entwickelt sich Goosen en passant zum interessierten Wohnungsethnologen. Er dechiffriert das deutsche Regalwesen, studiert den Glastisch in all seinen überraschend schauderhaften Funktionen, schaut unter Betten und zwischen Sofa-Kissen und fördert überall traurige Indizien vereinsamter Existenzen zutage. Nur selten geraten ihm dabei einige charakteristische Details zur simplen Karikatur: Eine Platte von Phil Collins im verdammenswerten CD-Regal gehört inzwischen zum halbironischen Accessoire jeder kabarettistischen Kleinkunstbühne. Über das Niveau ist der Text sonst eigentlich hinaus.
Uneingeschränkt gekonnt hingegen ist das Informationsmanagement dieses Romans. Nach und nach enthüllt der Autor in sorgfältig arrangierten Rückblenden die Vita seines Helden. Dabei erweist er sich als sehr geschickt im Platzieren enthüllender Schlaglichter auf Felix‘ Biographie und Charakter. Ist Goosens Stil ohne jedes Auftrumpfen, so muss man seine Dramaturgie fast schon als effektheischend bezeichnen: Jede biographische Rückblende zielt direkt auf das Herz des Lesers. Eine solch gewiefte Überrumpelungsdramaturgie kennt man sonst nur aus Hollywood. Kurz, Frank Goosen hat einen handwerklich perfekten Vater-Sohn-Blues geschrieben. Den Innovationspreis der deutschen Prosa-Innung bekommt man mit solch konventionellen Feelgood-Geschichten allerdings nicht. STEPHAN MAUS
FRANK GOOSEN: Pink Moon. Roman. Eichborn Berlin Verlag, Berlin 2005. 300 Seiten, 19.90 Euro.
Der Chef ist außer Haus, er will erwachsen werden. Das Leben ist angerichtet.
Foto: Tom Craig, Bildagentur-online
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Frank Goosen hat mit "Pink Moon" einen "handwerklich perfekten Vater-Sohn-Blues" hinbekommen, lobt Stephan Maus. Der Rezensent zeigt sich zum einen von der beinahe hollywood-artigen "Überrumpelungsdramaturgie" - jede Rückblende trifft mitten ins Herz des Lesers - beeindruckt und zum anderen von der Ruhrpottigkeit des Werks. Denn sein perfektes Dramaturgie-und-Timing-Handwerk hat Goosen zusammen mit Jochen Malmsheimer als "Tresenleser"-Duo gelernt, an den Tresen des Ruhrgebietes, und so hat Maus sich die Geschichten und Menschen aus dem Ruhrgebiet immer vorgestellt: "gerade heraus, trocken, aber mit Herz". Der Inhalt: Der Thirtysomething Felix, Inhaber eines Luxusrestaurants, das anscheinend von ganz allein läuft, schwimmt so durch sein Leben, ohne Anteilnahme, ohne Aufregungen. Dann aber stirbt seine Mutter. Und zum Ausgleich begegnet Felix seinem Vater, der, wie die Mutter behauptet hat, seit 19 Jahren schon tot sein müsste. Mit den Mitteln von Popsong-Lyrics arbeitet der Erzähler Goosen, der inzwischen ein echter Könner, ein "makelloser Unterhaltungsschriftsteller" geworden sei, so Maus' Diagnose. Pointensicher sind die Dialoge, pointensicher ist auch der Rest, von gelegentlichen Ausrutschern, über die Maus fast selber staunt, einmal abgesehen (zum Beispiel wird das Lästern über eine Phil-Collins-Scheibe in einer CD-Sammlung übel vermerkt). Der Titel des Romans stammt von einem Nick-Drake-Song. Und der Rezensent war rundum zufrieden.

© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein bewegendes Buch, das begeistert.« Cosmopolitan