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Die poetische Gattung gilt als auf den Hund gekommen. Moderne Lyrik, das ist in der Regel Prosa mit dem Hang zum Zeilenumbruch. Marco Tschirpke setzt sie wieder in ihr Recht, indem er reimt, ohne mit der Wimper zu zucken. Da treten uns Luther, Marie Antoinette und Ernst Thälmann wie Zeitgenossen gegenüber, da schnurren historische Ereignisse auf ihre Pointe zusammen. Tschirpke dichtet Schneisen in die Weltgeschichte und legt dabei Sichtachsen frei, die im Wortsinn erhellend wirken.

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Produktbeschreibung
Die poetische Gattung gilt als auf den Hund gekommen. Moderne Lyrik, das ist in der Regel Prosa mit dem Hang zum Zeilenumbruch. Marco Tschirpke setzt sie wieder in ihr Recht, indem er reimt, ohne mit der Wimper zu zucken. Da treten uns Luther, Marie Antoinette und Ernst Thälmann wie Zeitgenossen gegenüber, da schnurren historische Ereignisse auf ihre Pointe zusammen. Tschirpke dichtet Schneisen in die Weltgeschichte und legt dabei Sichtachsen frei, die im Wortsinn erhellend wirken.

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Autorenporträt
Marco Tschirpke geboren 1975 in Rathenow/ Havel, studierte die Fächer Tonsatz und Klavier an der Folkwang-Hochschule in Essen. In den letzten Jahren verschob sich sein Akzent zunehmend auf Gedichte. Der Schwerpunkt seiner Aktivitäten jenseits der Kabarettbühne liegt in der Vertonung der Gedichte von Peter Hacks und in der Nichtvertonung der Gedichte von Günter Grass. 2007 gewann er den Deutschen Kabarettpreis, 2011 den Klagenfurter Kleinkunstpreis "Herkules".
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.02.2016

Aus Mangel an Bananen
Endreim-Erkenntnisse von Marco Tschirpke

Mit Humorpoesie kann man die Welt nicht retten. Vieles andere aber schon. Dafür steht die ausgebüxte Humorpoetentrinitas Erhardt-Gernhardt-Rühmkorf ein. Auf die Kunst, mit der Reimkeule auf den Käse einzudreschen, bis die Löcher flöten gehen, versteht sich heute niemand so gut wie der noch faltenfreie Brandenburger Piano-Bänkelsänger Marco Tschirpke. "Berliner, sich dem Müllkorb nähernd" heißt eines seiner Poeme für die Ewigkeit. Es bringt eine epochale Unsicherheit auf den Punkt: "Mit dem Großstadtmenschen / Kenne sich wer aus: / Wirft er was hinein? / Holt er was heraus?" Trotz der Auf- oder besser Abtritte von Cäsar und Marie Antoinette, trotz einiger Zeilen zur DDR ("Mein Staat fiel zu den Ahnen / Aus Mangel an Bananen"): Wem es in dieser Sammlung mit begnadet hässlichem Cover in erster Linie an den schmuddeligen Kragen geht, das ist der Zeitgeist. Und der hat es wahrlich verdient, ist der Käse heute doch vor allem Loch. So wird hier über Controller ebenso gegluckst wie über Tattoos, Telefonhotlines, Hotelzimmer-Monets oder die Piercingpest: "Du öffnest eine Schnalle: / Was findest du? Metalle." Immer steckt in der Pointe eine Erkenntnis, die man lange schon kennt, aber so treffend noch nie gehört hat.

Der auf der Bühne schwer charmante Tschirpke kitzelt den Leser dabei gern mit der spitzen Feder Bosheit. So rüttelreimt er im "Feierabendlied" lieblich: "Der Gärtner stellt die Harke weg, / Die Bauern betten sich zur Ruh, / Die Ärztin schreibt den letzten Scheck, / Der Pfarrer knöpft die Hose zu." Und der Nachruf auf Harry Rowohlt - getreten nun durchs letzte Tor - schraubt sich den Zeilen entgegen: "Herr, Du, beim Kartenmischen: / Konnt's nicht den Gauck erwischen? / Ich spart' den Trauerflor." Kunst ist dem Dichter keineswegs heilig. Schönberg und Picasso begegnen uns als Hochstapler. Doch auch "Die alten Meister" kommen nicht ungeschoren davon: "So mancher Maler ist bekannt, / Der sich auf junge Frau'n verstand. / Beseelt, besorgt und scheel begafft / Durchlitt die Magd die Schwangerschaft. / Schon bald hält sie vom Herrn Genie / Ein Söhnchen auf dem hübschen Knie. / Im Atelier stellt dann das Paar / Die Jungfrau mit dem Kinde dar." Kann man in weniger Worten eine ganze Kultur erfassen, in deren Zentrum das Stillhalteabkommen zwischen Kunst und Religion stand? Mag auch einmal ein Kalauer überdehnt sein ("Algenhumor") oder eine Einsicht klumpen ("Zeiten haben Eigenschaften, / Um sich selber zu verkraften"), so hat man hier doch ein Döschen Glückspillen zur Hand, mit denen sich durch den Tag kommen lässt. Sie machen vergessen, worauf sie deuten: "Zwischen dir und dem Idyll / Steht zumeist ein Haufen Müll."

oju.

Marco Tschirpke: "Frühling, Sommer, Herbst und Günther". Die komischen Gedichte. Ullstein Verlag, Berlin 2015.

160 S., br., 9,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Immer steckt in der Pointe eine Erkenntnis, die man lange schon kennt, aber so treffend noch nie gehört hat. Frankfurter Allgemeine Zeitung 20160206