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Auszug: 'In einer stillen Frühlingsnacht, die auf einen stürmischen Tag gefolgt war, saß ein Mädchen wobei seiner einsamen Lampe noch wach, da in den übrigen Zimmern des alten Hauses schon seit einer Stunde alle Lichter ausgelöscht waren. Auch hörten die engen Straßen der kleinen nordischen Stadt, obwohl es noch nicht weit über zehn Uhr war, keinen anderen Fußtritt mehr, als den des Wächters, der von Zeit zu Zeit unter dem hellen Fenster stehen blieb und mit besonderem Nachdruck seine Warnung, das Feuer und das Licht zu verwahren, hinaufsang. Das Fenster droben war nur angelehnt. Der Nachtwind…mehr

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Produktbeschreibung
Auszug: 'In einer stillen Frühlingsnacht, die auf einen stürmischen Tag gefolgt war, saß ein Mädchen wobei seiner einsamen Lampe noch wach, da in den übrigen Zimmern des alten Hauses schon seit einer Stunde alle Lichter ausgelöscht waren. Auch hörten die engen Straßen der kleinen nordischen Stadt, obwohl es noch nicht weit über zehn Uhr war, keinen anderen Fußtritt mehr, als den des Wächters, der von Zeit zu Zeit unter dem hellen Fenster stehen blieb und mit besonderem Nachdruck seine Warnung, das Feuer und das Licht zu verwahren, hinaufsang. Das Fenster droben war nur angelehnt. Der Nachtwind hauchte über die Hyazinthenflora, die auf dem Simse stand, kühl ins Zimmer und machte die kleine Lampe flackern. Das Mädchen zog ein paar Mal das braune Tuch, in das sie sich eingewickelt hatte, fester um die Schultern, schloss aber den Fensterflügel nicht, sondern horchte über das Buch auf ihren Knien hinweg nachdenklich in die schlafende Stadt hinaus auf die Viertelstundenschläge von der Stadtkirche. Gegenüber dem Großvaterstuhl, in dem sie lag, stand ein Tischchen mit einem sauberen Tuch überbreitet. Ein kleiner Teekessel summte darauf, ein einfaches kaltes Abendessen und ein einzelnes Gedeck waren mit einer gewissen Zierlichkeit hergerichtet und ein leerer Stuhl der Lampe gegenübergerückt. Im Übrigen sah es in dem großen niedrigen Zimmer nicht nach einem Frauenregiment aus. Alte vergilbte Kupferstiche, Ölskizzen, antike Statuenfragmente verzierten Wände und Möbel in malerischer Unordnung, und den grünen Kachelofen bekrönte der Abguss eines korinthischen Säulenkapitäls, der von Rauch und Staub gebräunt war. Jetzt, in der stillen Nachtstunde, da die Lampe die ferneren Ecken des Zimmers in tiefem Schatten ließ, nahm sich die bunte Gesellschaft fast unheimlich aus. Das Fremdeste war hier einander so nahe gerückt, dass nichts recht zu Hause schien.

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Autorenporträt
Paul Heyse (1830-1914) ist ein Mitglied der Riege deutscher Literaturnobelpreisträger. Er bekam den Preis 1910 als erster deutscher Dichter überhaupt verliehen - Mommsen (1902) war Historiker. Theodor Fontane glaubte 1890, dass Heyse seiner Epoche "den Namen geben" und ein "Heysesches Zeitalter" dem Goetheschen folgen werde. Heyse war Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer. Er pflegte zahlreiche Freundschaften und war auch als Gastgeber berühmt. Viele seiner Novellen siedelte Heyse in seiner Wahlheimat Italien an.