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"Wir erklären hiermit den Urbain Grandier zu Recht angeklagt und für schuldig befunden an dem Verbrechen der Magie, der Hexerei und der durch ihn verursachten Besessenheit in den Personen irgendwelcher Ursulinerinnen aus Loudun. Zur Wiedergutmachung verurteilen wir Grandier dazu, öffentlich Abbitte zu tun, und zwar mit unbedecktem Haupt, einem Strick um den Hals und mit einer brennenden Kerze in der Hand. Danach soll man ihn auf den öffentlichen Heilig-Kreuz-Kirchplatz führen, dort an einen Pfahl auf einem Scheiterhaufen binden und lebendigen Leibes verbrennen. Die Asche soll in den Wind…mehr

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Produktbeschreibung
"Wir erklären hiermit den Urbain Grandier zu Recht angeklagt und für schuldig befunden an dem Verbrechen der Magie, der Hexerei und der durch ihn verursachten Besessenheit in den Personen irgendwelcher Ursulinerinnen aus Loudun. Zur Wiedergutmachung verurteilen wir Grandier dazu, öffentlich Abbitte zu tun, und zwar mit unbedecktem Haupt, einem Strick um den Hals und mit einer brennenden Kerze in der Hand. Danach soll man ihn auf den öffentlichen Heilig-Kreuz-Kirchplatz führen, dort an einen Pfahl auf einem Scheiterhaufen binden und lebendigen Leibes verbrennen. Die Asche soll in den Wind gestreut werden." Grandier, Hauptpfarrer in Loudun, war zugleich ein galanter Schürzenjäger. Die Liebesabenteuer des Verführers im Priestergewand weckten auch die Leidenschaft der jungen Oberin des Ursulinenklosters, Jeanne des Anges, der sie mit unkeuschen Zärtlichkeiten bedrängte. Bald klagten auch weitere Nonnen über nächtliche Anfechtungen. Als Jeanne darüber ihren Beichtvater Mignon unterrichtete, erkannte dieser sofort, welchen Nutzen er daraus gegen seinen Erzfeind ziehen konnte. Zunächst wurde den Unglücklichen eingetrichtert, sie seien dem Satan verfallen und wie sie sich bei dem bevorstehenden Ritual zu benehmen hätten, und dann verbreitete man in der Stadt die Nachricht, die Ursulinerinnen seien verzaubert und vom Teufel besessen. Um diese Zeit kam der Staatsrat de Laubardemont nach Loudun, um im Auftrag Richelieus die Festungswerke des Schlosses zu schleifen, wogegen Grandier Protest einlegte. Nach Paris zurückgekehrt, berichtete Laubardemont dem Kardinal alles, und obwohl Richelieu nicht an die Teufel von Loudun glaubte, war er dennoch gegen Grandier eingenommen, der ihn früher einmal im Streit um den Vorrang bei einem Umzug gedemütigt hatte. Als er nun erfuhr, dieser Priester widersetze sich seinem Befehl, fasste er den Entschluss, sich zu rächen und ihn zu verderben. Laubardemont kehrte nach Loudun zurück und ließ Grandier im Dezember 1633 verhaften. Scharen von Teufelsbeschwörern stürzten sich auf das Kloster und dank der Manöver dieser Fanatiker wurden die Ursulinerinnen bald wieder eine Beute böser Dämonen. Alle Tage fanden in verschiedenen Kirchen der Stadt Teufelsaustreibungen statt. Dieses schreckliche Schauspiel lockte monatelang Massen von Menschen aus der ganzen Umgebung an. Doch auch nach der Hinrichtung Grandiers dauerte der religiöse Wahn noch fort, und Jeanne wurde im ganzen Land als Heilige verehrt.

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Autorenporträt
Helmut Höfling, geb. in Aachen, war Journalist, Kritiker, Dramaturg und Regisseur am Theater, Redakteur beim Fernsehen, lebt jetzt in Bad Homburg. Viele Reisen führten ihn durch Europa, Afrika, Amerika, Asien, Australien, u. a. nach Sibirien, zum Kaukasus, und Kilimandscharo, nach Nepal, Sikkim, Mexiko, zu den Andamanen. Bis jetzt hat er über 120 Bücher veröffentlicht, auch in Spanisch, Holländisch, Russisch, Georgisch, Kirgisisch, Rumänisch, Ungarisch, Bulgarisch, Armenisch. Weltauflage 2,3 Millionen. Rundfunksender in vielen Ländern haben über 1.850 Sendungen im Hörfunk und Fernsehen ausgestrahlt. Seine Reihe "Der kleine Sandmann bin ich" ist als "Meilenstein der WDR-Geschichte" ausgezeichnet worden. Mehrf. Auswahlliste Deutsher Jugendbuchpreis. Intern. Jgd.-Biblio.: Weißer Rabe