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Marokko in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts: Marcel erinnert sich an seine Kindheit in Casablanca. Er erzählt aber nicht nur die Geschichte eines Jungen, der dabei ist, sich von seiner Familie zu lösen, und mit den Tücken des Erwachsenwerdens zurechtkommen muss. Er erzählt auch die Geschichte einer jüdischen Familie in permanenter Aufbruchstimmung: Während die Großeltern noch ganz im Mellah, dem alten jüdischen Viertel der Stadt, verwurzelt sind, leben die Eltern im Geiste bereits im ersehnten Frankreich, und die ältere Schwester bricht schon auf ins Gelobte Land. Und schließlich…mehr

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Produktbeschreibung
Marokko in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts: Marcel erinnert sich an seine Kindheit in Casablanca. Er erzählt aber nicht nur die Geschichte eines Jungen, der dabei ist, sich von seiner Familie zu lösen, und mit den Tücken des Erwachsenwerdens zurechtkommen muss. Er erzählt auch die Geschichte einer jüdischen Familie in permanenter Aufbruchstimmung: Während die Großeltern noch ganz im Mellah, dem alten jüdischen Viertel der Stadt, verwurzelt sind, leben die Eltern im Geiste bereits im ersehnten Frankreich, und die ältere Schwester bricht schon auf ins Gelobte Land. Und schließlich erzählt er von den letzten Minuten des marokkanischen Judentums vor dessen Exodus: Die überwältigende Mehrheit der zweihunderttausend Juden Marokkos wanderte nach dem Zweiten Weltkrieg nach Israel aus; diejenigen jedoch, die ein bürgerliches Leben anstrebten, gingen - wenn nicht nach Amerika - nach Frankreich, zu "ihrem" Charles de Gaulle.

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Autorenporträt
Isabelle Azoulay (geb. 1961) wuchs in Paris auf, studierte an der Sorbonne und in Frankfurt am Main Soziologie und lebt heute in Berlin. Sie veröffentlichte bereits die soziologischen Studien "Phantastische Abgründe" (1996), "Die Gewalt des Gebärens" (1998) und "Schmerz" (2000), ist Gründerin der Berliner Künstlergruppe "ImWestenWasNeues" und Initiatorin des ersten "Mobile Film Festivals" 2007. "De Gaulle und ich" ist ihr literarisches Debüt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.05.2008

Die Rückkehr nach Casablanca
Isabella Azoulay stellt in Berlin ihr Buch „De Gaulle und ich” vor
Oualidia, südlich von Casablanca, liegt in einer weitläufigen Dünenlandschaft am Meer, in der immer mehr wohlhabende Marokkaner ihr Wochenende verbringen. Michel, Anfang vierzig, spielt mit seiner vierjährigen Tochter am Strand, und erzählt, wie er vor einigen Jahren die Idee hatte, „zurückzukommen”. Mitmachen wollte er bei der Modernisierung des Landes. Er habe in der Nähe von Toulouse gelebt, als Sohn eines Immigranten und einer Französin. Doch als Mohammed VI. 1999 den Thron vom Vater übernahm und sich als vorsichtiger Reformer und Garant von Stabilität erwies, wagte Michel den Sprung. „In Frankreich ist alles verteilt und festgefahren, hier gibt es Entwicklung.” Die beiden heirateten, Michel lebt jetzt in Marrakesch und ist Immobilienmakler eines Booms geworden, der noch lange nicht die gesamte Bevölkerung erreicht.
Auch André Azoulay, der persönliche Berater des Königs und Präsident der internationalen Anna-Lindh-Stiftung ist 1966 emigriert. Er ist ein Jude aus Essaouira, einem früher portugiesischen Hafen, einige hundert Kilometer weiter südlich, und lebt in Paris, kommt aber häufig nach Marokko. Isabella Azoulay, die am Donnerstagabend in der marokkanischen Botschaft in Berlin ihr Erinnerungsbuch „De Gaulle und ich” vorstellte (Elfenbein Verlag, Berlin 2008, 188 S., 19 Euro) hat mit ihm „nichts zu tun”, sie stammt väterlicherseits aus einer anderen Familie, deren Zentrum Casablanca war. Aber dass nun die erste Buchvorstellung, die je in der Botschaft Marokkos stattfand, dem literarischen Debüt einer Sephardin gewidmet ist, deren Mutter Deutsche ist und die in Paris und Frankfurt aufwuchs, ist ein deutliches Zeichen für die Öffnung des Landes.
Und es ist ein Zeichen für das Anknüpfen an die Tradition religiöser Toleranz: Bis 1950 lebten nicht weniger als 220 000 Juden in Marokko, die Mellas waren überfüllt, das Leben dort familiär und eng. Und schon Mohammed V., der Großvater Mohammed VI., unterschrieb das Dekret des mit der Vichy-Regierung kooperierenden Generalgouverneurs Noguez nicht, das die Juden zum Tragen einer schwarzen Kappe verpflichten sollte. Erst nach der Gründung Israels und mit den sich verstärkenden Spannungen im Nahen Osten begann die groß angelegte Emigration. Derzeit gibt es nur noch etwas über fünftausend Juden in Marokko, die mehrheitlich in Casablanca leben.
Hoffnung auf die Résistance
Isabelle Azoulays Erinnerungsbuch spiegelt die Emigrations-Geschichte auf ganz besondere Weise. Schon, weil sie Erinnerungen erzählt, die nicht die ihren sein können. Ihr Ich-Erzähler Marcel ist um 1940 geboren, sie selber 1961. Sie hat Marokko, wie sie sagt, nur einmal, mit Ende zwanzig bereist, und dabei fühlte sie, die sich damals eine „orientalische” Herkunft zurechtgedacht hatte, „unglaublich fremd und europäisch”.
Erst in den letzten Jahren habe sie gemerkt, woher das orientalische Gefühl in ihr gekommen sei. Aus den unzähligen Geschichten, die sie von der Großmutter und anderen Verwandten früher gehört habe. Und vor einiger Zeit begann die Soziologin, die bisher als Sachbuchautorin hervorgetreten ist, „De Gaulle und ich. Eine Geschichte aus Casablanca” zu schreiben: Geschichten von Marcel, die in der Zeit bis zur Emigration der Familie im Jahre 1958 spielen.
Marcel, der vom Alter her Azoulays Vater sein könnte, lebt in Paris. Doch das plötzliche Auftauchen eines ehemaligen Bekannten aus Marokko löst in ihm eine Erinnerungsbewegung aus. Nach und nach kommen die Geschichten vom reichhaltigen jüdischen Leben damals zurück, vom Kino „Triomphe”, in das man jeden Samstag ging, von den zwei Brüdern, die Klavierhändler waren und einen Garten voller Pianos hatten, Geschichten von Vichy, Jom Kippur und de Gaulle, der, als Held der Résistance, auch eine Hoffnung für die marokkanischen Juden war.
Allesamt Erinnerungen, die Isabelle Azoulay, die heute in Berlin lebt und ihr Buch auf Deutsch geschrieben hat, damals auf Französisch hörte. Manchmal merkt man das den Geschichten an, schleichen sich einzelne Wörter wie „Flitzebogen” in den gut getroffenen Sound der Erinnerung, der an so bedeutende Bücher wie André Acimans „Damals in Alexandria” erinnert. Doch die Geschichten um Marcel werden noch eine weitere Wanderung unternehmen. Vor kurzem hat Isabelle Azoulay begonnen, eine französische Fassung zu schreiben, „vor allem, um die Geschichten auch den Leuten zeigen zu können, von denen ich sie habe”. HANS-PETER KUNISCH
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