Entscheidungen begleiten uns alle unser Leben lang. Doch wie treffen wir gute Entscheidungen? Woher sollen wir wissen, wohin sie uns führen? Tobias Teichen, Pastor des ICF München, beschäftigt sich in diesem Buch mit genau solchen und noch vielen weiteren Fragen. Vor allem aber möchte er seinen
Lesern näherbringen, wie sie göttliche Entscheidungen treffen können. Dazu stellt er ihnen das göttliche…mehrEntscheidungen begleiten uns alle unser Leben lang. Doch wie treffen wir gute Entscheidungen? Woher sollen wir wissen, wohin sie uns führen? Tobias Teichen, Pastor des ICF München, beschäftigt sich in diesem Buch mit genau solchen und noch vielen weiteren Fragen. Vor allem aber möchte er seinen Lesern näherbringen, wie sie göttliche Entscheidungen treffen können. Dazu stellt er ihnen das göttliche Filtersystem vor, welches aus verschiedenen Filtern wie bspw. Bibel oder Gebet besteht.
Zunächst zum Äußeren: Es handelt sich, wie auch bei „Roots“ und „Move“, hierbei um ein etwas größeres Format, das wirklich schön daherkommt. Nicht nur das Cover, auch die einzelnen Kapitel sind sehr schön ausgestaltet, und das ganze Buch ist sehr gut strukturiert. Auch der Untertitel („Weil Vielleicht keine Entscheidung ist“) und das Thema haben mich neugierig gemacht.
Allerdings bin ich vom Inhalt alles andere als überzeugt. Ja, es gibt einige gute praktische Tipps zur Entscheidungsfindung, wie wir uns oft selbst dabei betrügen usw. Doch vieles fand ich, auch ohne mich vorher mit dem Thema intensiv auseinandergesetzt zu haben, nicht besonders spannend oder neu, sodass die versprochenen Aha-Effekte meistens ausblieben. Und es gibt noch einen weiteren großen, für mich sehr entscheidenden Kritikpunkt, welcher seine Theologie betrifft: Tobias Teichen hat einen sehr klaren, griffigen Schreibstil, dem man gut folgen kann. Er wirkt auch als Mensch absolut offen und sympathisch, aber seiner Theologie, wie er sie in diesem Buch zeigt, kann ich nicht viel abgewinnen. Vieles ist zu wenig durchdacht, oder zu einseitig interpretiert und lässt auch keinen großen Diskussionsspielraum. Der Bibel wird viel Raum eingeräumt, wogegen ich nicht grundsätzlich etwas habe. Jedoch ist Bibellesen nicht für jeden so leicht zugänglich, wie Tobias es beschreibt, und ganz gewiss findet nicht jeder den gleichen Zugang dazu. Darüber hinaus gab es auch einige Stellen, an denen Bibelzitate auf eine Art und Weise interpretiert wurden, die ich theologisch und sachlich für falsch halte. Wenn z.B. die Stelle „Gott will, dass ihr ganz und gar ihm gehört. Hütet euch deshalb vor einem sexuell unmoralischen Leben“ (1. Thessalonicher 4,3) so ausgelegt wird, dass Sex innerhalb einer heterosexuellen Ehe ausgelebt werden soll, kann man mindestens darüber streiten. Aber wenn jemand sagt, das sei eine ganz deutliche Aussage Gottes an dieser Stelle, kann ich ganz gewiss nicht zustimmen. Und als explizite Entscheidungshilfe würde ich diese Stelle schonmal gar nicht beschreiben.
Fazit: Mir hat das Buch weder besonders geholfen noch gefallen, aber das kann bei anderen anders aussehen. Für mich ist die Zielgruppe des Buches einfach eine sehr spezielle, denn nicht alle Christen können davon berichten, dass sie in ihren Herzen Gottes Zusagen spüren, oder dass „ihnen Bibelstellen zugesprochen werden“. Es ist auf jeden Fall ein Buch, das sich gut lesen lässt, aber weiterempfehlen würde ich es nicht.