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Zu den Eigenheiten der amerikanischen Gesellschaft zählt ein im Vergleich zu den ebenfalls hochindustrialisierten westeuropäischen Gesellschaften erstaunliches Maß an Religiosität. Dabei nehmen evangelikale, fundamentalistische und aus der Pfingstbewegung stammende Religionsformen eine Sonderstellung ein.
Michael Hochgeschwender beschreibt in seinem Essay die Ursprünge und Ursachen der spezifisch amerikanischen Religiosität und die in den letzten 200 Jahren immer wieder auftretenden evangelikalen Erweckungsbewegungen. Vom frühen 19. Jahrhundert an wurde die amerikanische Religiosität als
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Produktbeschreibung
Zu den Eigenheiten der amerikanischen Gesellschaft zählt ein im Vergleich zu den ebenfalls hochindustrialisierten westeuropäischen Gesellschaften erstaunliches Maß an Religiosität. Dabei nehmen evangelikale, fundamentalistische und aus der Pfingstbewegung stammende Religionsformen eine Sonderstellung ein.

Michael Hochgeschwender beschreibt in seinem Essay die Ursprünge und Ursachen der spezifisch amerikanischen Religiosität und die in den letzten 200 Jahren immer wieder auftretenden evangelikalen Erweckungsbewegungen. Vom frühen 19. Jahrhundert an wurde die amerikanische Religiosität als Marktgeschehen begriffen. Dies machte sie zum einen anschlußfähig für gesellschaftliche Reformbewegungen und paßte sie zum anderen an eine in hohem Maß kapitalistisch durchgeformte Gesellschaft an. Seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts nehmen, im Zusammenhang einer beginnenden Suburbanisierung, Erweckungsbewegungen zu, die sich verstärkt auch in sozialen Fragen, so im Kampf um das Schulgebet oder in der Frage der Abtreibung, und im Streit zwischen Kreationisten und Darwinisten artikulieren.In den culture wars um die kulturelle Hegemonie in den USA zwischen liberals und conservatives haben die Erweckungsbewegungen eine wichtige Rolle gespielt; erst im Lauf der späten siebziger Jahre wurden sie mehrheitlich dem konservativen Lager in den Vereinigten Staaten zugeordnet.
Autorenporträt
Hochgeschwender, Michael
Michael Hochgeschwender, geboren 1961, Dr. phil., Professor für Nordamerikanische Kulturgeschichte, Empirische Kulturforschung und Kulturanthropologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Forschungsschwerpunkte: Religionsgeschichte der USA; Antebellum- und Bürgerkriegszeit, Intellektuellengeschichte des Kalten Kriegs, "conservatism" in den USA.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Angesichts der wachsenden Beunruhigung der Europäer gegenüber der nicht zuletzt die Politik durchdringenden amerikanischen Religiosität, kann Ulrike Brunotte Michael Hochgeschwenders Buch zur amerikanischen Religionsgeschichte nur begrüßen. Besonders interessant fand sie Hochgeschwenders Darstellung der immer wieder in Schüben auftretenden Erweckungsbewegungen der amerikanischen Gesellschaft, insbesondere des institutionenfeindlichen und individualistischen Pfingstlertums, das, wie der Autor zu belegen sucht, im Kern "modern und antirestaurativ" gewirkt habe. Gerade bezogen auf die aktuelle Lage hätte sich die Rezensentin zwar manchmal etwas entschiedenere Stellungnahmen Hochgeschwenders gewünscht, aber am Ende kann sie dem Buch doch entnehmen, dass der Autor an die Kräfte einer "offenen selbstreflexiven Gesellschaft" glaubt, wenn sie sich nur von den aktuellen neokonservativen Strömungen befreie. Man liest die "differenzierten" Ausführungen mit Gewinn und wird auch nicht mit einem allzu ausladenden Fußnotenapparat belastet, lobt die Rezensentin abschließend und zufrieden.

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