Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 36,20 €
  • Broschiertes Buch

1.1. Zur Einschätzung von Diskriminierungserfahrungen bei sich und anderen Im Rahmen der Untersuchung wurden zwei Ebenen berücksichtigt, die der persönlichen Benachteiligung (oder Bevorzugung) und die der Wahrnehmung struk tureIler Diskriminierung bei sich und anderen. In diesem Zusammenhang fällt eine Diskrepanz zwischen objektiv meßbarer Hochschulrealität und der Wahrnehmung struktureIler Diskriminierung in drei Variationsformen auf: - Einige wenige (fast ausschließlich habilitierte Frauen) geben an, sie seien nicht diskriminiert worden und sähen dies auch nicht bei anderen Frauen. Wenn Pro…mehr

Produktbeschreibung
1.1. Zur Einschätzung von Diskriminierungserfahrungen bei sich und anderen Im Rahmen der Untersuchung wurden zwei Ebenen berücksichtigt, die der persönlichen Benachteiligung (oder Bevorzugung) und die der Wahrnehmung struk tureIler Diskriminierung bei sich und anderen. In diesem Zusammenhang fällt eine Diskrepanz zwischen objektiv meßbarer Hochschulrealität und der Wahrnehmung struktureIler Diskriminierung in drei Variationsformen auf: - Einige wenige (fast ausschließlich habilitierte Frauen) geben an, sie seien nicht diskriminiert worden und sähen dies auch nicht bei anderen Frauen. Wenn Pro bleme aufträten, dann generell wegen der unzureichenden Regelung der Kinderbetreuung für berufstätige Mütter und allenfalls in Einzelfällen aus individualisierbaren Gründen oder Konstellationen. - Andere führen Ungleichbehandlungen, die sie selbst erleben und bei anderen beobachten, auf die hierarchische Struktur der Hochschule oder Verwaltung zurück, die nichts mit "Mann-Frau"-Problemen zu tun hätten. - In der dritten Variante nehmen Frauen Diskriminierung bei allen anderen wahr, 8 nicht aber bei sich selbst. 9 Variante 2 und 3 treten auch in Kombination auf. Was in diesen drei Varianten vorgestellt wird, reißt ein Problem an, weIches über den methodischen und forschungs praktischen Kontext weit hinausgeht. In der gesellschaftlichen und politischen Praxis ist es für viele Frauen immer wieder verblüffend und konsternierend festzustellen, mit weIcher Vehemenz auch von 8 Diese Variante wird auch in anderen Untersuchungen thematisiert, so bei Wetterer 1986. 9 Auf das Problem der unzureichenden Kinderbetreuung wird durchgängig und auf das Fehlen von Teilzeitstellen rur Wissenschaftlerinnen und in der Verwaltung Tätige wird vielfach verwiesen.