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Kehrt zurück zum Saum des Himmels. so ermahnt der alte Silberdrache Schieferbart die Jüngeren seiner Sippe, denn die Menschen machen den Drachen das Tal streitig.
Lung, der junge Drache, Schwefelfell, das pfiffige Koboldmädchen und Ben, der Waisenjunge, machen sich auf die Suche nach diesem besonderen Ort im Gebirge des Himalajas. Während ihrer Reise treffen sie auf einen Professor und eine Drachenforscherin, die wichtige Hinweise geben können. Auch ein kleiner Homunkulus, ein winziges Wesen mit dem Namen Fliegenbein, schließt sich den Freunden an - aber irgendetwas stimmt nicht mit diesem…mehr

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Produktbeschreibung
Kehrt zurück zum Saum des Himmels. so ermahnt der alte Silberdrache Schieferbart die Jüngeren seiner Sippe, denn die Menschen machen den Drachen das Tal streitig.

Lung, der junge Drache, Schwefelfell, das pfiffige Koboldmädchen und Ben, der Waisenjunge, machen sich auf die Suche nach diesem besonderen Ort im Gebirge des Himalajas. Während ihrer Reise treffen sie auf einen Professor und eine Drachenforscherin, die wichtige Hinweise geben können. Auch ein kleiner Homunkulus, ein winziges Wesen mit dem Namen Fliegenbein, schließt sich den Freunden an - aber irgendetwas stimmt nicht mit diesem kleinen Kerl.

Das gleichnamige Buch ist im Cecilie Dressler Verlag erschienen.
Autorenporträt
Ulrich Maske studierte Psychologie und lebt in Hamburg. Er veröffentlicht Lieder, Rundfunksendungen, Bücher und macht Filme. Er entwickelt seit Mitte der 70er Jahre ein neues Repertoire für Kinder, produzierte Stoffe, die Klassiker wurden, Preise erhielten und Maßstäbe setzten.Cornelia Funke wurde 1958 in Dorsten/Westfalen geboren, zog nach dem Abitur nach Hamburg und absolvierte eine Ausbildung als Diplompädagogin. Drei Jahre lang arbeitete sie als Erzieherin auf einem Bauspielplatz und studierte parallel dazu Buchillustration an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg.
Nach Abschluss des Studiums war Cornelia Funke zunächst ausschließlich als Illustratorin für Kinderbücher tätig - eine Arbeit, die sie dazu anregte, selbst Geschichten für junge Leserinnen und Leser zu schreiben. So wurde sie mit 28 Jahren freischaffende Autorin und Illustratorin.
Ihre freie Zeit verbringt Cornelia Funke am liebsten mit ihrer Familie. Außerdem ist sie ein großer Filmfan, reist gern und liest, so viel sie kann.
Seit Mai 2005 wohnt Cornelia Funke mit ihrer Familie in Los Angeles; zuvor lebte sie am Stadtrand von Hamburg.
2008 erhielt sie den "Roswitha-Preis" der Stadt Bad Gandersheim, den Medienpreis "Bambi", 2009 den "Jacob-Grimm-Preis" und 2015 den "Ann

ette-von-Droste-Hülshoff-Preis" sowie den Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 31.12.2021

Die Weisheit
der Qualle
Cornelia Funke setzt ihre
„Drachenreiter-Reihe“ fort
VON ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Cornelia Funke, die 2006 von Kalifornien aus ihre internationale Karriere als Jugendbuchautorin mit der „Tintenwelt“-Trilogie und der „Spiegelwelt“-Serie startete, schrieb nun eine Fortsetzung ihrer erfolgreichen Drachenreiter“-Reihe. „Der Fluch der Aurelia“ wurde ein Abschiedsgeschenk für ihre Freunde in Malibu, denn sie kehrte dieses Jahr zurück nach Europa und lebt nun in der Toskana.
Es ist die Geschichte eines Kampfes um eine riesige Qualle – die uralte Hüterin der magischen Geschöpfe –, sie spielt am Strand und im Meer vor Malibu. „Ich bin wie ein Schwamm“, erklärt Funke einmal ihr Schreiben. „Ich inhaliere einen Ort. Danach arbeite ich viel mit Literatur und Fotos.“ Wie in den beiden Bänden der „Drachenreiter“ – Geschichten versuchen skrupellose Menschen mit Hilfe von technischen Monstern magische Wesen auszurotten. Besiegt werden sie von Barnabas Wiesengrund, seinen Kindern – Ben, dem Drachenreiter, und der Tochter Guinever.
„Dürfen wir aus Gier andere Lebewesen verletzen“, lässt die Autorin in „Der Fluch der Aurelia“ Barnabas fragen. „Dürfen wir den Schmerz und die Verzweiflung anderer Geschöpfe in Kauf nehmen, damit wir uns bereichern können oder ein bequemeres Leben haben? Nein! Nicht einmal für mehr Wissen.“ Und darum wird er den skrupellosen Cadoc Aalstrom bekämpfen – „einen tödlichen Parasiten, der sich vom Leben und der Magie anderer ernährt“, der Aurelia, das riesenhafte magische Wesen, das seit Entstehung der Erde in den Tiefen des Ozeans lebt, fangen will. Denn diese Qualle, die alle drei- bis viertausend Jahre auftaucht, wenn die Erde in Gefahr ist, transportiert in ihren Samenkapseln neue magische Wesen, von denen sich Aalstrom ewiges Leben verspricht.
Es ist also dieses Mal die Welt im Meer, in der sich die magischen Geschöpfe mit den Menschen und ihren tierischen und fantastischen Helfern zum Kampf zusammentun. Manche fand die Autorin in nordischen Mythen, wie Kelpie, die Wasserpferde, oder Selkie, die Robbenmenschen, sie leben in der Geschichte zusammen mit Wasserwesen, (im Anhang werden sie aufgeführt), die der Fantasie der Autorin entsprungen sind.
Die Handlung, in der natürlich auch die Hauptfiguren der vorhergehenden Bände eine große Rolle spielen, lebt von wild wuchernden Szenen mit überraschenden Dialogen, in denen die Auftritte so lebendig und auch eigenwillig gestaltet sind, dass die Menschen und die magischen Wesen nicht dem Schwarz-Weiß-Schema folgen. Besonders wenn Cornelia Funke ihre Lieblingsfiguren, wie die junge Rättin Lola Grauschwanz, eine tollkühne Fliegerin und Detektivin, auftreten lässt oder den ängstlichen Homunkulus Fliegenbein. Damit nun wirklich die Magie gerettet wird und Ben und seine Schwester Guineva eigene Wege gehen können, brauchen sie die Hilfe einer besonderen Frau, die in den Bergen von Malibu lebt. Ob hier die Autorin ihr Alter Ego in Kalifornien zurückgelassen hat? (ab 10 Jahre)
Cornelia Funke: Drachenreiter. Der Fluch der Aurelia. Aus dem Englischen von Tobias Schnettler. Mit Ill. der Autorin. Dressler, 2021. 428 Seiten, 20 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.02.2022

Moosfeen haben es vor Gericht schwer
Mit "Der Fluch der Aurelia" setzt Cornelia Funke ihren "Drachenreiter" fort.

Manche Geschichten lassen sich hervorragend auf verschiedenen Ebenen verstehen. Es geht dann nicht um Perspektiven oder um das Rätsel, wer darin gut oder schlecht ist. Sondern um die Fragen: Nehme ich die Erzählung wortwörtlich? Welche Bedeutung messe ich ihr bei? Was will sie mir tatsächlich sagen, was ist überinterpretiert? Und gibt es so was wie "Überinterpretation" überhaupt?

Im dritten Band von Cornelia Funkes "Drachenreiter" zeigt sich die Kinderbuchautorin als Meisterin im Erfinden von Geschichten, die all diese Fragen aufwerfen. Das deckt sich nicht unbedingt mit den bisherigen Werken der Autorin, die mit "Herr der Diebe", den "Wilden Hühnern" und der "Tintenherz"-Trilogie berühmt geworden ist und die ohne Scheu in einem Satz mit J. K. Rowling genannt werden kann. Cornelia Funke ist eine phantastische Erzählerin magischer Welten, daran gibt es auch nach diesem Buch keinen Zweifel. In "Der Fluch der Aurelia" reicht ihr das aber nicht mehr. Sie will auch eine Meisterin von Geschichten sein, die politische Interpretation zulassen. Sie will auch über die Welt schreiben, die uns allen ohne Phantasie zugänglich ist.

Die Rollen im dritten Drachenreiter-Band sind, wie in ihren Büchern üblich, klar verteilt: Der 14 Jahre alte Menschenjunge Ben und sein Drache Lung, die schon in den ersten beiden Bänden gegen das Böse kämpfen, tun dies abermals. Dieses Mal lautet der Feind Cadoc Aalstrom, der frühere Klassenkamerad und Erzfeind von Barnabas Wiesengrund, Bens Adoptivvater. An ihrer Seite stehen aus den anderen Bänden bekannte und neue Fabelwesen wie Schwefelfell, das schottische Koboldmädchen, und Lola Grauschwanz, eine Ratte mit Propellerflugzeug. Wie in den vorherigen Bänden wimmelt es nur so von Fabelwesen: Es gibt Drachenbabys und Zopfnixen, verzauberte Tintenfische und Himmelsschlangen. Ben und Cadoc Aalstrom wären sich eigentlich nicht in die Quere gekommen, doch sie haben aus unterschiedlichen Beweggründen das gleiche Ziel: Die unter Wasser lebende "Aurelia", das wohl größte aller magischen Wesen, bewegt sich auf die kalifornische Küste zu - mit Kapseln, die neue Fabelwesen erschaffen. Wird die Aurelia bei diesem sagenumwobenen Vorgang gestört oder verärgert, reißt sie die Kapsel wieder an sich und alle anderen Fabelwesen auf der Welt mit sich, sie werden vernichtet. Cadoc Aalstrom will die Kapseln stehlen, weil er sich davon ewiges Leben erhofft, Drachenreiter Ben will dagegen Aurelia vor Aalstrom beschützen und dafür sorgen, dass die Kapseln an einen sicheren Ort gelangen.

Die Geschichte orientiert sich an der klassischen Heldenreise, es gibt rückhaltlose Freundschaften und Zusammenhalt, es gibt Rückschläge und Enttäuschungen. So weit, so gewöhnlich: Eine solide zweite Fortsetzung eines Buches, das ursprünglich vor 25 Jahren erschienen ist und in seiner erzählerischen Stärke eigentlich keine Fortsetzung nötig hat.

Funkes Anspruch ist dieses Mal aber ein anderer. Eine magische Meeresbewohnerin fragt sich an einer Stelle etwa, wer genau der Aurelia denn zum Opfer fallen würde, wenn man ihr die Kapsel stiehlt, etwa ihr Laternenfisch namens Koo: "War Koo ein Fabelwesen? Vermutlich. Und die Wale, die in der Tiefe sangen? Würde überhaupt jemand übrig bleiben außer den Menschen?" An anderer Stelle geht es um mögliche Konsequenzen für Cadoc Aalstrom, der gerne Fabelwesen einsperrt, um ihre Magie für sich zu nutzen. Feenstaub gegen Gesichtsfalten etwa. Diese Taten "würden so oder so nicht als Verbrechen gewertet, weil sein Opfer keine Menschen sind", sagt ein Homunkulus dazu. "Die Moosfeen würden vor euren Gerichten wohl kaum als Zeugen seiner Grausamkeit angehört werden."

In Cornelia Funkes Kindergeschichte liest sich das alles schlüssig. In Cornelia Funkes Geschichte über eine Erde, die Jahr für Jahr mehr von Klimaveränderungen mitgenommen wird, in der Fabelwesen schlicht all jene Leben sind, die nicht menschlich sind, in der die Menschen und ihre Gier die Artenvielfalt und das Sagenhafte der Natur vernichten, in dieser Geschichte lesen sich solche Sätze noch viel schlüssiger.

Funke hat sich im vergangenen Herbst bei jungen Menschen für den Klimawandel entschuldigt, ihre Generation sei verantwortungslos und selbstsüchtig gewesen. Der Klimawandel ist ein Grund, warum die Autorin jüngst weggezogen ist von der von Dürre und Feuer bedrohten kalifornischen Westküste und nun wieder in Europa lebt. Dass sie ihre Sorgen in das Buch aufnimmt und die Aurelia an ihrem ehemaligen Wohnort auftauchen lässt, macht es authentisch.

Interessant dabei ist auch: Die Welt um sich herum als fabelhaft zu begreifen, das dürfte dieses Kinderbuch besser schaffen als wissenschaftliche Studien, die vor der Zerstörung warnen. Denn das Magische, das die Menschheit gerade zerstört, das ist, so Funkes Perspektive, gar nicht in Zahlen zu messen. Dass es uns am Ende selbst trifft, dass wir das Ausmaß unserer Bequemlichkeit erst verstehen werden, wenn sie nicht mehr möglich ist, dass Nehmen nie ohne Geben funktioniert, das alles liegt auf der Hand. Überinterpretation kann es da gar nicht geben.

Das Buch hat dabei natürlich einen entscheidenden Vorteil: Es gibt nur einen Feind und viele herzensgute Menschen, die alles füreinander tun würden. Das Böse im echten Leben ist leider häufig viel subtiler. KIM MAURUS

Cornelia Funke: "Drachenreiter. Der Fluch der Aurelia". Roman.

Dressler Verlag, Hamburg 2021. 432 S., geb., 20,- Euro.

Ab 10 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Cornelia Funkes Märchenroman ist so zauberhaft, so phantasievoll und so packend geschrieben, daß auch erwachsene Märchenliebhaber die Drachenreiter gern begleiten werden." Der Tagesspiegel, 01.02.1998