8,99 €
8,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar
payback
4 °P sammeln
ab 6,95 €
ab 6,95 €
inkl. MwSt.
Abo-Download
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum Hörbuch-Abo
payback
4 °P sammeln
8,99 €
8,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum verschenken
payback
4 °P sammeln
Als Download kaufen
8,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar
payback
4 °P sammeln
Abo Download
ab 6,95 €
inkl. MwSt.
Abo-Download
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum Hörbuch-Abo
payback
4 °P sammeln
Jetzt verschenken
8,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum verschenken
payback
4 °P sammeln
  • Hörbuch-Download MP3

Erst weiß der alte Graf nicht, was er von der Ausreißerin Eli halten soll. Ein zerstrubbeltes Mädchen will bei ihm in seinem Bahnhof wohnen? Das würde doch seine ganze Tee- und Nachdenk-Routine durcheinanderbringen! Aber dann beginnt der Graf aus seinem Leben zu erzählen und zeigt Eli sogar seine geheime Sammlung Kaugummis, die voller Geschichten steckt. Doch bald wird ihr Zusammensein von einer großen Bedrohung überschattet: Der Bahnhof soll abgerissen werden! Eli und der Graf müssen sich schnellstens einen Rettungsplan ausdenken.

  • Format: mp3
  • Größe: 57MB
  • Spieldauer: 53 Min.
  • Hörbuch-Abo
  • FamilySharing(5)
Produktbeschreibung
Erst weiß der alte Graf nicht, was er von der Ausreißerin Eli halten soll. Ein zerstrubbeltes Mädchen will bei ihm in seinem Bahnhof wohnen? Das würde doch seine ganze Tee- und Nachdenk-Routine durcheinanderbringen! Aber dann beginnt der Graf aus seinem Leben zu erzählen und zeigt Eli sogar seine geheime Sammlung Kaugummis, die voller Geschichten steckt. Doch bald wird ihr Zusammensein von einer großen Bedrohung überschattet: Der Bahnhof soll abgerissen werden! Eli und der Graf müssen sich schnellstens einen Rettungsplan ausdenken.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Kirsten Reinhardt wurde 1977 in einem ziemlich kleinen Ort in der Lüneburger Heide geboren. Inzwischen lebt und arbeitet sie als Schriftstellerin in Berlin. Der Kaugummigraf ist ihr drittes Buch.

Horst Sachtleben, Jahrgang 1930, ist vor allem bekannt als die Stimme von Inspektor Columbo in den neueren Teilen der berühmten Fernsehserie. Auch für Woody Allens Was Sie schon immer über Sex wissen wollten und James Bond - Octopussy war er als Synchronsprecher tätig. Vor der Kamera stand er für Serien wie Um Himmels willen, Der Dicke, Tatort sowie für zahlreiche Fernsehfilme.

Lia Danisch, Jahrgang 2007, lebt mit ihrer Familie bei Düsseldorf. Lia hat in vielen Theaterstücken der Schule und Gemeinde mitgespielt und in mehreren Hörspielen für den WDR gesprochen. Sie liebt Hörspiele und ist eine Leseratte.

Ulrike Bliefert, Jahrgang 1951, studierte am Theaterwissenschaftlichen Institut der Universität Köln und war u.a. am Grips-Theater, Berlin engagiert. Seit 1974 ist sie als Schauspielerin in Film und Fernsehen zu sehen. Sie schreibt u.a. Kinder- und Jugendbücher, arbeitet als Drehbuchautorin und hat in unzähligen Hörspielen mitgewirkt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.03.2017

Heißer Text mit Zitrone

Kirsten Reinhardt erweckt in "Der Kaugummigraf" das reiche Gedächtnis eines unangepassten alten Mannes zu buntem Leben.

Von Dietmar Dath

Der Held hat mehr als achtzig Lebensjahre hinter sich, wohnt mit einem mehr oder weniger türkischen, mehr oder weniger skeptischen Hund auf einem ansonsten verlassenen Bahnhof und spinnt ein bisschen: Sein Tag folgt einem penibel ausgepuzzelten Katalog von Regeln, seine Hemmungen stützen seine Ängste ab, damit sie nicht über ihm zusammenkrachen. Graf Eberhart von Eberharthausen hat für alles einen Zeitpunkt (sogar das "Sinnieren" ist auf eine Nische verwiesen).

Die jungen Menschen, die das Buch "Der Kaugummigraf", in dem jener Mann sein Wesen treibt, nicht wieder hergeben werden, wenn man's ihnen schenkt, könnten ihm anfangs misstrauen, denn Regeln sind der Jugend verdächtig - bis sie merkt, dass Regeln außer Zwängen auch etwas sind, das man zum Spielen braucht. Der Graf selbst erkennt das erst, als eine Mitspielerin vor seiner Tür steht, das Kind Eli. Dieses Mädchen rüttelt an seinen Spielregeln, bis neue, bessere herausfallen. Die Spielzüge in der Partie, die folgt, sind mono- und dialogische, erzählende wie beschreibende Sätze, mal akute Feststellungen, mal wacklige Erinnerungen, alle in knusprigem und gut gesalzenem Deutsch.

Die Verfasserin Kirsten Reinhardt hat sich den Ruf, dass ihr die Sprache, mit der sie zaubert, ansteckenden Spaß macht, mit "Fennymores Reise oder Wie man Dackel im Salzmantel macht" (2011) erworben und mit "Die haarige Geschichte von Olga, Henrike und dem Austauschfranzosen" (2013) den Einsatz erhöht. Sie weiß, was viele nicht wissen: Entgegen einem ebenso zählebigen wie illiteraten Vorurteil ist der deutsche Sprachgeist nicht von Natur aus kartoffelplump, sondern kann bei Bedarf so launisch, verlottert und kokett sein, dass selbst sein alter Benimmlehrer Martin Luther ihn nicht wiedererkennen würde.

Lang lebe daher das Lektorat bei Carlsen, das die Größe, Umsicht und praktische Vernunft besitzt, Kirsten Reinhardt zu gestatten, lauter launische, verlotterte und kokette Wörter zu zünden, vonŽ "todesknallgefährlich" über "Mäusekacke" bis "Süßigkeitenkotze", aber auch ausgesucht fremd-vertraute wie "minimieren" oder "Kanaille" und popmusikalische Fachausdrücke Marke "Punkband" oder "Instrumententräger".

Aus scheinbaren logischen Gegensätzen oder einander vorgeblich fremden Beschreibungsanlässen gewinnt sie Kunst: "Eli schimpfte erleichtert" oder "die Nacht war jetzt so dunkel wie Holunderpudding" - manchmal riecht diese Sprache nach Regen, manchmal nach Zitrone; ihr breiter Farbenfächer ist aber kein Selbstzweck, sondern dient durchweg der poetisch-realistischen Erhellung immergrüner Nichtmärchenthemen wie Kindesmisshandlung, Erbschleicherei, Mundgeruch, Räumungsbefehl, Haustiertod oder Bürgerkrieg in Spanien. Zusammengehalten wird das Wimmelbild solcher Weltfülle vom Ideal eines Lebens, das sich nicht zu Verstellung oder Heuchelei verbiegen lässt. Konkret steht für die nicht wegzudiskutierende Materialität solchen Lebens das Symbol "Kaugummi": zäh, bedingt formbar, unbestreitbar wirklich.

Der Graf sammelt kleine Klumpen davon, gekaut bei oft Ahnungslosen - Spuren bedeutsamer Begegnungen in seiner Biographie. "Das Interessante" daran ist nicht nur, wie er selbst sagt, "dass die kauende Person meist nicht weiß, dass sie gerade an der Herstellung eines wichtigen Objekts beteiligt ist", sondern auch, dass der Graf seine Sammlung niemandem zeigen will, bis Eli auftaucht. Im Kern der Zwangsneurose des Sammlers hockt nämlich die Sozialpanik, und erst das Kind kann sie vertreiben - weil die Sammlung dafür steht, dass der Graf sich von Vergangenem weniger leicht trennen kann als die vor lauter Anpassungstaktik kläglich gedächtnisarme Menschenmehrheit, hat er lange Grund zur Sorge: "Ich wusste ja, was die Leute mit denen anstellten, die anders waren als sie . . ."

Drei Pünktchen, ein offener Satz, ein offenes Spiel. Der klügste Spielzug der Verfasserin ist das Ende: Zum Schluss lässt sich der Graf entschuldigen; man darf ein bisschen länger im Buch bleiben als er und fühlt sich dabei wie in einem Museum wahrer Behauptungen, die keiner bewachen muss, weil niemand stehlen kann, was allen gehört.

Kirsten Reinhardt: "Der Kaugummigraf".

Mit Bildern von Marie Geißler. Carlsen Verlag, Hamburg 2017. 224 S., geb., 12,99 [Euro]. Ab 10 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr