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Die späten großen Prosawerke des Dichters enthält dieser Band: die Novellensammlung Das Sinngedicht (zusammen mit den ursprünglich zugehörigen Sieben Legenden) und den Roman Martin Salander. Die »Novellchen« der Sieben Legenden und des Sinngedichts werden wegen ihrer Anmut und subtilen Hintergründigkeit oft als Höhepunkt von Kellers Schaffen bezeichnet. Ganz anders der Altersroman Martin Salander. In keinem seiner früheren Werke hat Keller den politischen Alltag in der Schweiz so ungeschminkt dargestellt. Wird nicht ein klassizistischer Maßstab angesetzt, treten die in die Moderne weisenden…mehr

Produktbeschreibung
Die späten großen Prosawerke des Dichters enthält dieser Band: die Novellensammlung Das Sinngedicht (zusammen mit den ursprünglich zugehörigen Sieben Legenden) und den Roman Martin Salander. Die »Novellchen« der Sieben Legenden und des Sinngedichts werden wegen ihrer Anmut und subtilen Hintergründigkeit oft als Höhepunkt von Kellers Schaffen bezeichnet. Ganz anders der Altersroman Martin Salander. In keinem seiner früheren Werke hat Keller den politischen Alltag in der Schweiz so ungeschminkt dargestellt. Wird nicht ein klassizistischer Maßstab angesetzt, treten die in die Moderne weisenden ästhetischen Qualitäten des Buches deutlich in Erscheinung. Die Edition geht auf die jeweils letzte, von Keller noch einmal korrigierte und überwachte Auflage zurück. Der Kommentar erschließt die oft verdeckten historischen, literarischen, mythologischen und biblischen Anspielungen. Der Band enthält darüber hinaus den ersten zuverlässigen Abdruck der frühesten Handschrift der Sieben Legenden.
Autorenporträt
Keller, GottfriedGottfried Keller, geboren am 19. Juli 1819 in Zürich, studierte nach einer Ausbildung zum Landschaftsmaler in Heidelberg Geschichte, Philosophie und Literatur. Zu seinen bekanntesten Werken gehören Der grüne Heinrich und die Novellensammlung Die Leute von Seldwyla. Gottfried Keller starb 1890 in Zürich.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.03.2020

Illusionsverluste
Noethen liest Gottfried Keller
Martin Salander ist ein tüchtiger Schweizer, der in der Ferne, in Brasilien, einiges Vermögen erwirbt, das allerdings ein Freund in der Heimat, der fiktiven Stadt Münsterburg, „ein falscher Schuft und Lump“, veruntreut. Nicht nur einmal, sondern zweimal. Doch Salander bringt die Familie wieder empor, geht in die Politik, muss erleben, wie die Ehe seiner beiden Töchter scheitert. Aber sein Sohn, ein nüchterner Kopf, hat Erfolg und bewahrt den Vater vor weiteren Fehlern. Nach vielen Wirren und dem Verlust mancher Illusionen registriert er verwundert, dass die jungen Leute, sein Sohn und dessen Freunde, nicht die Fähigkeit besitzen, „auf einer Idee zu beharren“, dass keiner von ihnen sich zum Lehrer oder Propheten aufschwingt, dass sie Phrasen meiden. Martin Salander hatte seine Laufbahn als Schulmann begonnen und lange versucht, erzieherisch zu wirken, nun scheint die Zeit über ihn hinweggegangen. Die Jünglinge halten sich die Welt offen und lassen sich „nicht in einen Tabaksbeutel stecken“. Der Alte versteht nicht alles sofort, was sie sagen, aber ihn freut, sein Herz erfrischt „der Hauch unverdorbener Ehrlichkeit“.
„Die Corruption des modernen Lebens“ wollte Gottfried Keller in seinem letzten Roman darstellen und dabei zeige, dass „auch eine republikanische Staatsform nicht davor schützt“. Allerdings wünschte er, auch die „Keime des Guten“ anzudeuten, die „Perspektive auf eine glückliche Zukunft zu öffnen“.
Für die Keller-Ausgabe des Sinus Verlages hat Ulrich Noethen den Roman vollständig eingelesen. Er trifft den gleichmäßigen, gelassenen, manchmal fast verstörend altväterlich wirkenden Erzählton Kellers ebenso wie die Ironie, er vergegenwärtigt das Komische, Lächerliche ebenso wie Idealismus, Illusionen, pädagogischen Überschwang. Zum Hörbuch gibt es, wie man es vom Sinus Verlag gewohnt ist, einen sorgfältig kommentierten Text des Werkes und eine Zeittafel.
JBY
Gottfried Keller: Martin Salander. Gelesen von Ulrich Noethen. 2 MP3 CD, 25 Stunden und 50 Minuten, 2 Textbücher, 59,80 Euro.
Der Dichter wollte
„die Corruption des modernen
Lebens“ darstellen
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