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Gemeinsam machen Marion und Art Fowler eine Pauschal-Busreise zu den Niagarafällen, wohin sie dreißig Jahre zuvor auch ihre Hochzeitsreise führte. Im Gepäck befindet sich ihr gesamtes Barvermögen, denn Art glaubt zu wissen, wie man beim Roulette gewinnen kann. Sie schmuggeln das Geld nach Kanada ein, wechseln es in Jetons und beziehen in einem Casino eine teure Hochzeitssuite, die sie sich leisten, weil es ja ohnehin egal ist. Arbeitslos und verschuldet, wie sie sind, haben sie nichts mehr zu verlieren. Das Haus, in dem ihre Kinder groß geworden sind, muss verkauft werden, ihre Ehe, von…mehr

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Produktbeschreibung
Gemeinsam machen Marion und Art Fowler eine Pauschal-Busreise zu den Niagarafällen, wohin sie dreißig Jahre zuvor auch ihre Hochzeitsreise führte. Im Gepäck befindet sich ihr gesamtes Barvermögen, denn Art glaubt zu wissen, wie man beim Roulette gewinnen kann. Sie schmuggeln das Geld nach Kanada ein, wechseln es in Jetons und beziehen in einem Casino eine teure Hochzeitssuite, die sie sich leisten, weil es ja ohnehin egal ist. Arbeitslos und verschuldet, wie sie sind, haben sie nichts mehr zu verlieren. Das Haus, in dem ihre Kinder groß geworden sind, muss verkauft werden, ihre Ehe, von Seitensprüngen untergraben, steht vor dem Aus. Also greifen sie nach dem letzten Strohhalm: tagsüber beim Sightseeing an den spektakulären Wasserfällen, vor allem aber abends, im Casino. Sie spielen am ersten Abend und am zweiten. Und setzen alles auf eine Karte. Ein heiterer, sogar tröstlicher Roman über Zuversicht, Verzeihen und letzte Chancen, der eindringlich vor Augen führt, dass Liebe - wie das Leben selbst - mitunter ein Glücksspiel ist.

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Autorenporträt
Stewart O'Nan wurde 1961 in Pittsburgh/Pennsylvania geboren und wuchs in Boston auf. Bevor er Schriftsteller wurde, arbeitete er als Flugzeugingenieur und studierte an der Cornell University Literaturwissenschaft. Für seinen Erstlingsroman «Engel im Schnee» erhielt er 1993 den William-Faulkner-Preis. Er veröffentlichte zahlreiche von der Kritik gefeierte Romane, darunter «Emily, allein» und «Die Chance», und eroberte sich eine große Leserschaft. Stewart O'Nan lebt in Pittsburgh. Thomas Gunkel, 1956 in Treysa geboren, arbeitete mehrere Jahre als Erzieher. Nach seinem Studium der Germanistik und Geografie in Marburg begann er, englischsprachige literarische Werke ins Deutsche zu übertragen. Zu den von ihm übersetzten Autoren gehören u.a. Larry Brown, John Cheever, Stewart O'Nan, William Trevor und Richard Yates. Thomas Gunkel lebt und arbeitet in Schwalmstadt (Hessen).
Rezensionen
"Stewart" -- Frankfurter Rundschau

"Ein glänzender Erzähler." -- Süddeutsche Zeitung

"Dieser zutiefst bewegende, komische und hinreißend geschriebene Roman handelt vom Wagnis der Ehe und dem Vertrauen, das man für eine langjährige Beziehung braucht. Die virtuos aufgebaute Spannung gipfelt in einem Ende, das so überraschend und beglückend ist wie ein unerwarteter Kuss." -- The Boston Globe

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Jürgen Brôcan ist sehr angetan von Stewart O'Nans auf einen "simplen" Plot reduzierten Geschichte einer Ehe in ihren letzten Zügen. Minimalistisch ist für Brocan auch der Stil, ist die Art, wie der Autor sich, ohne allzu analytisch vorzugehen, Leerstellen zulassend seinen beiden Figuren nähert und sie für den Leser "umso wahrhaftiger" erscheinen lässt. Dies unprätenziöse, wahrhaftige und präzise Erzählen scheint Brocan höchst bemerkenswert. O'Nans "augenzwinkernder" Kommentar zur Konsumgesellschaft anhand einer gescheiterten Mittelschichts-Existenz auf ihrem letzten Gang hat den Rezensenten sichtlich überzeugt.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.08.2014

Das Spiel beginnt, wenn nichts mehr geht
Stewart O’Nan erzählt in seinem neuen Roman von einem alternden Ehepaar „downwardly mobile“.
Am Roulettetisch sollen die Lebenschancen noch einmal neu verteilt werden – gegen alle Wahrscheinlichkeit des Glücks
VON THOMAS STEINFELD
Vor langer Zeit, tief in den Siebzigern, gab es eine amerikanische Rockband mit Namen Heart. Ihre Musik klang manchmal nach Led Zeppelin, was vor allem daran lag, dass sie zwei Genres miteinander verknüpfte: Da war Hardrock mit schweren, einprägsamen Riffs, knallendem Schlagzeug und virtuosen Soli, und zugleich gab es darin Folk, mit akustischer Gitarre und einer Neigung zu Melodien in Moll. Und auch die Stimme der Band klang nach Robert Plant – metallisch rein, aber doch biegsam und innig genug, um dem Blues eine Seele zu geben. Die Stimme aber gehörte einer Frau, Ann Wilson, und die Gitarre wurde von ihrer Schwester Nancy gespielt.
  Heart hieß wie gesagt die Rockband, in deren Mitte diese beiden Frauen standen. Ihre Lieder, „Barracuda“ oder „Crazy on You“ zum Beispiel, gehören längst zum Repertoire von Radiosendern, die sich mit Classic Rock beschäftigen. Doch das Merkwürdige ist: Led Zeppelin gibt es schon lange, falls überhaupt, nur noch zum Zweck der Wiederholung vergangener Großtaten. Heart tritt aber immer noch als lebendige Band auf. Sie veröffentlicht sogar neue Stücke, die immer noch erfolgreich sind.
  Das Buch „Die Chance“ des amerikanischen Schriftstellers Stewart O’Nan geht schon auf seinen dramatischen Höhepunkt zu, als die beiden Protagonisten, ein Ehepaar in den Fünfzigern, ein Konzert der Gruppe Heart besuchen. Im Bewusstsein der eigenen Lächerlichkeit lassen sie sich davon mitreißen, in einem sonderbar gespaltenen Gefühl, in dem einerseits die vierzig Jahre zwischen dem ersten Erscheinen dieser Musik und ihrer aktuellen Darbietung schmerzhaft gegenwärtig sind, in dem der historische Abstand aber andererseits erloschen zu sein scheint – und zwar nicht weil der Enthusiasmus noch einmal besonders großartig ausgefallen wäre, sondern weil in dieser Begeisterung von vornherein so viel Täuschung und Selbsttäuschung gesteckt hatte.
  Im dauernden Wechselspiel von Hoffnung und Enttäuschung, Tagtraum und Lüge kommt es auf ein paar Jahre nicht an: Art, so heißt es über den Helden, versuchte, „genauso begeistert zu sein wie Marion, indem er das Kinn vorstreckte, im Stil Mick Jaggers die Lippen schürzte und zu dem Text, von dem er gar nicht gewusst hatte, dass er ihn kannte, den Mund bewegte. Ihr süffisantes Lächeln war eine Herausforderung, halb Abfuhr, halb Anmache.“ Ganz gleich, in welchem Lebensalter man sich befindet: Der Abstand zu Irrtum und Betrug ist immer gleich gering.
  Der Besuch des Konzerts gehört zu einem Ausflug, den die beiden Helden für „das letzte Wochenende“ ihrer Ehe halten. Es soll das letzte sein, weniger, weil die beiden sich nicht mehr leiden mögen, als vielmehr, weil fast der gesamte Stoff erschöpft ist, aus dem sich der landläufige bürgerliche Idealismus – dieses dauernde, immer wieder aufs Neue enttäuschte Hoffen auf ein wenig mehr Wohlstand, ein wenig mehr Glück, ein wenig mehr Erfolg – noch hätte nähren könnten. Die Kinder sind längst selbständig und haben ihre Eltern verlassen; zuerst war sie arbeitslos geworden, dann er, das immer schon zu große und zu teure Haus wird nun versteigert werden, die Kreditkarten sind bis zur äußersten Grenze überzogen. Das Einzige, was jetzt noch kommen kann, sind die Insolvenz, im buchstäblichen wie im übertragenen Sinne, und die Scheidung, damit die Reproduktionsgemeinschaft auch rechtlich aufgehoben ist.
  In dieser Lage werden Art und Marion Fowler zu Spielern: Sie kratzen die Reste ihrer Kredite zusammen, wohl wissend, dass sie davon kaum noch etwas tilgen werden, und setzten sich in einen Bus, der zu den Wasserfällen von Niagara unterwegs ist. Dort, an dem Ort, wohin sie dreißig Jahre zuvor ihre Hochzeitsreise unternommen hatten, soll das bisschen Barschaft auf den Tisch des Kasinos gelegt werden.
  Selbstverständlich sind die beiden Scheidenden allegorische Gestalten: Repräsentanten einer amerikanischen Mittelschicht, die sich, ökonomisch wie moralisch, auf dem Weg nach unten befindet. „Downwardly mobile“ nennt man solche Leute auf Amerikanisch. Allegorisch sind ihre Berufe: Sie arbeitete in einem Pflegeheim, er bei einer Versicherung. Allegorisch sind ihre Lebensverhältnisse: Den letzten Anstoß zum Übergang in den Ruin gibt die neue, nicht zuletzt repräsentativen Zwecken gewidmete Küche. Danach, als die Zinsen nicht mehr bezahlt werden können, fällt das Haus der Bank zu, der es aber auch nicht gelingt, es zu verkaufen. Und allegorisch ist die Instanz, die sie, „against all odds“, aus ihrem Elend erlösen soll: das Roulette, das Glücksspiel, das die Lebenschancen noch einmal neu verteilen soll, dem fortgeschrittenen Alter zum Trotz.
  Und doch leben die beiden Gestalten: Dreizehn Romane hat Stewart O’Nan bislang geschrieben, und die meisten von ihnen spielen in der Welt von Menschen, bei denen sich die Größe der Hoffnungen umgekehrt proportional zur Weite ihrer Möglichkeiten verhält, ohne dass sich bei diesem Autor auch nur der leiseste Anflug von Überheblichkeit oder gar Besserwisserei fände. Vielmehr scheint er eine Art absolutes Gehör für die Töne des alltäglichen Lebens zu haben, für den tieferen Sinn von kleinen Zärtlichkeiten und gewöhnlichen Gemeinheiten, für die vielfältigen Geräusche einer langsam erlöschenden Ehe, von der man nicht einmal sagen könnte, sie sei besonders unglücklich gewesen. Und vor allem lässt er seinen Protagonisten den Verstand: Sie wissen, was sie tun, auch wenn sie es nicht ändern können, und sie sind nicht dumm.
  Dieses Wissen – der Umstand also, dass die Protagonisten mindestens so klug sind wie ihre Leser – verhindert nicht nur, dass dieses Buch traurig wird. Tatsächlich ist es nicht einmal melancholisch. Das Wissen macht es auch zu einer gar nicht mal so kleinen intellektuellen Herausforderung: An welcher Stelle der Anspruch auf Glück in dessen Zerstörung übergeht, warum das geschieht und wie sich daraufhin das landläufige bürgerliche Elend ausbreitet: Es steht hier geschrieben, in einem Buch, dessen bescheidenes Auftreten nicht über seinen Ernst hinwegtäuschen sollte.
  „The Odds“ heißt der Roman im amerikanischen Original. Dieses Wort ist mit „die Chance“ nicht richtig wiedergegeben. Denn im Unterschied zur Chance, die aus dem Nichts kommt und deswegen gerne ausbleibt, sind die „odds“ Bestandteile eines festen Repertoires. Sie sind wie die roten und die schwarzen Felder beim Roulette, sie stammen aus einem Register, in dem große und kleine Häuser, gute und schlechte Jobs, glückliche und unglückliche Ehen, Schulden und Vermögen verteilt werden wie Spielkarten, Lose bei der Tombola oder Jetons.
  Selbstverständlich sind auch die „odds“ eine Illusion. „We may still have time, we might still go by“ singen die Schwestern von Heart bei ihrem Auftritt in Niagara Falls. „Der Song hätte über sie beide sein können“, denkt sich Art Fowler, als er dieses Lied wahrnimmt. Man darf aber in diesem Satz den Irrealis nicht überhören. Denn am Ende des Romans sieht es zwar so aus, als hätten die „odds“ einmal zugunsten des alternden Ehepaares entschieden. Eine „Chance“ aber bilden sie nur, weil man es angenehm und beruhigend findet, wenn eine Geschichte ein gutes Ende nimmt. Dass das nicht so sein kann, hat einem der Verstand an dieser Stelle längst verraten.
Der Abstand zu Irrtum
und Betrug ist in jedem Alter
immer gleich gering
Das bescheidene Auftreten
von O’Nans dreizehntem Roman
sollte einen nicht täuschen
Kurz vor dem dramatischen Höhepunkt besuchen die beiden Protagonisten ein Konzert der kanadischen Band Heart.
Foto: Sam Emerson/Polaris/laif
        
  
  
  
Stewart O’Nan: Die Chance. Roman. Aus dem Englischen von Thomas Gunkel. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2014. 224 Seiten, 19,95 Euro, E-Book 16,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Ein ganz zartes, modernes Märchen vom möglichen Neuanfang zu zweit. NDR Kultur
Stewart O'Nan scheint eine Art absolutes Gehör für die Töne des alltäglichen Lebens zu haben, für den tieferen Sinn von kleinen Zärtlichkeiten und gewöhnlichen Gemeinheiten, für die vielfältigen Geräusche einer langsam erlöschenden Ehe. Süddeutsche Zeitung