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Zwischen März 2004 und Mai 2006 spielte András Schiff den kompletten Zyklus von Beethovens Klaviersonaten in der Tonhalle in Zürich, ECM New Series nahm alle Konzerte auf und veröffentlichte sie. Die vorliegende Kollektion präsentiert nun die Zugaben aus diesen Konzerten. Was spielt man nach Beethoven-Sonaten? András Schiff: "Für mich war es essenziell, nicht auf Unterhaltung auszugehen, sondern nach Stücken zu suchen, die zu den zuvor gehörten Sonaten in enger Beziehung stehen." Der Pianist erforscht hier Verbindungen zu Schubert, Mozart, Haydn und Bach. Bei all diesen sich verknüpfenden…mehr

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Produktbeschreibung
Zwischen März 2004 und Mai 2006 spielte András Schiff den kompletten Zyklus von Beethovens Klaviersonaten in der Tonhalle in Zürich, ECM New Series nahm alle Konzerte auf und veröffentlichte sie. Die vorliegende Kollektion präsentiert nun die Zugaben aus diesen Konzerten. Was spielt man nach Beethoven-Sonaten? András Schiff: "Für mich war es essenziell, nicht auf Unterhaltung auszugehen, sondern nach Stücken zu suchen, die zu den zuvor gehörten Sonaten in enger Beziehung stehen." Der Pianist erforscht hier Verbindungen zu Schubert, Mozart, Haydn und Bach. Bei all diesen sich verknüpfenden Strängen der Musikgeschichte summiert sich András Schiffs Auswahl an Zugaben aber auch zu einem sehr unterhaltsamen eigenständigen Rezitalalbum.
Trackliste
CD
1No.1 In E Flat Minor Allegro assai (Three Piano Pieces, D. 946)00:07:33
2Allegretto In C Minor, D. 915 (Live At Tonhalle Zürich / 2004)00:05:00
3Gigue In G Major, KV 574 (Live At Tonhalle Zürich / 2004)00:01:45
41. Moderato (Original Version)00:09:34
52. Allegretto (Original Version)00:04:08
6Hungarian Melody In B Minor, D. 817 (Live At Tonhalle Zürich / 2005)00:04:03
7Andante grazioso con moto (Original Version)00:08:45
8Menuet I & II (Original Version)00:02:32
9Gigue (Original Version)00:02:37
101. Prelude (Original Version)00:02:31
112. Fugue (Original Version)00:03:28
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.01.2017

Die Zeiten ändern sich. Doch, doch!

Auf dem Terrain des Country- und Folkpunk sind die Grundstückspreise noch erschwinglich - allzu viele Bands gibt es dort noch nicht, aber sie sind alle sehr gut. Country- und Folkpunk? Dieses hölzerne Eisen entstand, nachdem die wunderbaren Ha Ha Tonka aus dem Mittleren Westen und die noch wunderbareren Elliott Brood aus Kanada anfingen, die Beschaulichkeit oder Melancholie der beiden klassischen Genres mit frenetischen, die Sache momentweise richtiggehend durchknüppelnden, eben punkigen Elementen gewissermaßen zu extrapolieren hin zur handfesten Aggression, zur Verzweiflung. Sehr gut machen das auch die texanischen East Cameron Folkcore, die schon im Namen signalisieren, dass sie im Vergleich zu den Genannten nur den Folk durch die Mangel drehen. Auf ihrem vierten, wieder vom verdienstvollen Hamburger Label Grand Hotel Van Cleef, das den unterschiedlichsten Interpreten eine Heimstatt bietet, herausgebrachten Album "Better Off" ergibt das dickflüssigen

Americana Blues, den man geschmackssicher mit Picking oder mit Trompeten zu garnieren weiß. Vor zwanzig Jahren wäre das nicht möglich gewesen oder es hätte sich niemand getraut, höchstens, in Deutschland auf deutlich niedrigerer Eskalationsstufe, Element Of Crime. "The times, they are . . .".

edo.

*

Die Poetik des Wunderbaren, ausgehend von Giambattista Marinos Poem "Adone", ist die wichtigste Quelle der Barock-Oper, die in Georg Friedrich Händel ihren bedeutendsten Protagonisten fand. Mit Alcina, Cleopatra, Agrippina, Rodelinda und Almirena schuf er in seinen Opern faszinierende Frauenporträits, jeweils als Sequenz von bis zu acht Arien, die das Wechselfieber der Emotionen wie in einem Klangspiegel sichtbar machen. Die Sopranistin Sonya Yoncheva hat jetzt für ihr zweites Solo-Album (Sony) die reiche timbrale Palette ihrer in tiefer Lage dunkel-samtigen und in der Höhe weich schimmernden Stimme genutzt, um mit zehn Arien aus "Giulio Cesare", "Alcina", "Agrippina", "Rodelinda", "Rinaldo" und dem Oratorium "Theodora" Seelenbilder von berückender Schönheit zu malen. Sie trifft den verzweifelten Ton von Cleopatras Liebesleid ebenso wie den koketten Scherzens in "Non disperar, chi sa?". Mit Alcinas "Ah, mio cor" gelingt ihr ein nuanciertes Schallbild der Empfindungen einer von Kummer, Liebe, verletztem Stolz und aufbrausender Wut zerrissenen Frau, mit Almirenas Gebet "Laschia ch'io pianga" aus "Rinaldo" schickt sie den Hörer zu den Engeln.

JK

*

Dass die Musik von Devendra Banhart, die manche als psychedelischen Folk bezeichnen, noch wunderlicher werden könnte, hätte man kaum geglaubt. Aber nachdem der 1981 geborene Späthippie einen literarischen Kunstband mit dem Titel "I Left My Noodle on Ramen Street" herausgebracht hat, ist sein Musikalbum "Ape in Pink Marble" (Nonesuch/Warner) eine Überraschung: Bisweilen klingt es, als würde das von einem eiernden Tonbandgerät abgespielt: spärlich instrumentierte, weltentrückte Musik, die nur durch den delikaten, brüchig und verletzlich klingenden Gesang Banharts zusammengehalten wird. Im Ton- wie im Textmaterial tauchen hier Versatzstücke der Popmusik der sechziger und siebziger Jahre auf. Aber es kommen doch immer nur sehr vage Anspielungen oder gebrochene Reprisen dabei heraus, etwa in "Middle Names", das womöglich eine Trauerballade ist. Bei "Theme for a Taiwanese Woman in Lime Green" oder dem völlig kontraintuitiv betitelten Stück "Celebration" kann man sich dann gänzlich ausklinken aus dem Weltenlauf - vielleicht das richtige Album, um auch nach Silvester noch etwas zwischen den Jahren, zwischen den Zeiten hängenzubleiben, bevor irgendein Wecker klingelt.

wiel

*

Es gibt Musik, nach der nichts mehr kommen sollte. Ist sie vorbei und wurde sie vortrefflich gespielt, dann spielt sie im Kopf weiter und wieder von vorn. Dann möchte man am liebsten mit sich allein nach Hause gehen und, wie in der Kirche, anders als in der Oper, erst recht anders als im Stadion, auf das Applaudieren, Trampeln, Jubeln, Mitsingen und so fort verzichten. Erst recht verbieten sich Zugaben. Schuberts C-Dur-Symphonie gehört zu diesen heiligen Musikstücken, auch die Impromptus und auf jeden Fall seine f-moll-Fantasie. Außerdem: die letzten drei Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven. Unter Berufung auf Thomas Mann, der zumal die "Arietta" aus op. 111 heiliggesprochen hatte, bekennt sich der Pianist András Schiff im Beiheft seines neuen Albums mit "Encores after Beethoven" (ECM/Universal) in diesem Fall zu absoluter Stille. Jedoch bei allen anderen, den frühen und mittleren Beethovensonaten, da gibt er gerne etwas zu: Zur "Pathétique" passt die kleine Gigue G-Dur von Mozart, bei der "Waldstein"-Sonate kann es das beliebte Andante favori F-Dur von Beethoven selbst sein, zur "Hammerklaviersonate" darf sogar eine Prise Bach den Kehraus machen, aus dem "Wohltemperierten Klavier". Und zusammen ergibt das ein schönes Potpourri.

eeb

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