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Der Alt-aber-nicht-tot-Club von Hendrik Groen und seinen Freunden ist zwar noch ein bisschen älter geworden, aber auch im neuen Jahr sind sie voller Energie - und gewillt, sich die Zeit im Altersheim Amsterdam-Nord so angenehm wie möglich zu machen. Hendrik nimmt den Rentneralltag zwischen Arztbesuchen und Bingoabenden aufs Korn, beschwört die Kraft der Liebe und Freundschaft und findet immer wieder die passenden Worte für unsere verrückte und manchmal schreckliche Welt, der ein bisschen mehr Altersweisheit, Humor und Selbstironie verdammt guttun würde.
Nach dem großen Erfolg von
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Produktbeschreibung
Der Alt-aber-nicht-tot-Club von Hendrik Groen und seinen Freunden ist zwar noch ein bisschen älter geworden, aber auch im neuen Jahr sind sie voller Energie - und gewillt, sich die Zeit im Altersheim Amsterdam-Nord so angenehm wie möglich zu machen. Hendrik nimmt den Rentneralltag zwischen Arztbesuchen und Bingoabenden aufs Korn, beschwört die Kraft der Liebe und Freundschaft und findet immer wieder die passenden Worte für unsere verrückte und manchmal schreckliche Welt, der ein bisschen mehr Altersweisheit, Humor und Selbstironie verdammt guttun würde.

Nach dem großen Erfolg von Eierlikörtage ist Tanztee der zweite Streich des liebenswürdigsten und humorvollsten Rentners der westlichen Hemisphäre. Erneut brillant gelesen von Felix von Manteuffel!

Autorenporträt
Hendrik Groen ist das Pseudonym des öffentlichkeitsscheuen niederländischen Bibliothekars Peter de Smet (geb. 1954). Seine fiktiven Tagebücher »Eierlikörtage« und »Tanztee« wurden in den Niederlanden jeweils zum »Buch des Jahres« gewählt und verkauften sich in über sechsunddreißig Länder, wo sie große Erfolge feierten. Sie wurden außerdem zu einer Fernsehserie mit Millionenpublikum sowie einem Theaterstück adaptiert. Zuletzt erschien bei Hörbuch Hamburg die Fortsetzung »Herrenabend«.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.05.2017

Kleine Fluchten
der letzten Lebensphase
Ein fiktiver Heimbewohner lädt zum „Tanztee“
Hendrik Groen ist so etwas wie die Elena Ferrante der Niederlande. Zwei Jahre lang spekulierte und stritt man dort über die Identität des vorgeblich hochbetagten Herrn, der mit seinen „geheimen Tagebüchern“ aus einem Altenwohnheim in Amsterdam-Nord über Nacht zum Bestsellerautor geworden war und 2016 den literarischen Publikumspreis des Landes gewann. Zu den Verdächtigen zählten unter anderem Arnon Grünberg und Remco Campert. Bis vor einem Jahr ruchbar wurde, dass hinter dem Pseudonym ein gewisser Peter de Smet steckt, ein nunmehr 62-jähriger, zum Leidwesen der Medien wenig mitteilsamer Bibliothekar aus ebenjenem Amsterdamer Stadtviertel. Er hatte die fiktiven Notate des lebenslustigen Greises in einer Internetzeitschrift und in einer Tageszeitung veröffentlicht und war dann von einem Verlag entdeckt worden, der die beiden Bücher mittlerweile in mehr als 30 Länder verkauft hat. Eine Fernsehserie ist in Vorbereitung. In Deutschland ist unter dem Titel „Tanztee“ jetzt der zweite Band erschienen, nur wenige Monate nach dem Vorgänger „Eierlikörtage“.
Die Originaltitel, zu Deutsch etwa „Solange noch Leben ist“ und „Bemühungen, etwas aus dem Leben zu machen“, klingen weniger launig – ganz im Sinne der Vorspiegelung, man habe es mit „echter“ Altenheimliteratur zu tun. Die Fiktion hat von Anfang an nicht funktioniert, aber das niederländische Publikum lässt sich bekanntermaßen nicht leicht hinters Licht führen. Für die frühen Zweifel an der senioralen Urheberschaft der Aufzeichnungen gibt es allerdings genug Gründe: „Authentisch“ sind diese Bücher nicht, wohl aber einfühlsam, anrührend und geistreich, und sie lassen immerhin auf einen guten Einblick in das betreffende Milieu schließen.
Natürlich vermutet man hinter der Konstellation zunächst eine neue Variante des schwedischen Welterfolgs vom „Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand“. Das Buch steht bei Hendrik Groen, der als ehemaliger Schuldirektor zu den Intellektuellen unter den Heimbewohnern gehört, denn auch im Regal, aber er findet es ziemlich albern, weil es so realitätsfern ist. Groen, durch und durch pragmatischer Holländer, macht sich keine Illusionen über Fluchtchancen. Sein Bestreben ist es vielmehr, innerhalb der Grenzen, die ihm das Alter und seine ökonomische Lage setzen, das Bestmögliche aus der letzten Lebensphase herauszuholen – für sich und für einen Kreis von Gleichgesinnten im Heim. Mit ihnen hat er einen Klub gegründet, dessen Name „Alanito“ sich von „Alt, aber nicht tot“ herleitet und, was schon mal die Stimmung hebt, fast italienisch anmutet (während die niederländische Entsprechung „Omanido“ , von „Oud, maar niet dood“, uns durchaus spanisch vorkommen darf).
Leider kann der Klub immer nur acht Mitglieder aufnehmen – die Anzahl der Passagiere, die in einen Minibus passen. Denn Ausflüge, Restaurantbesuche und Kurzreisen sind ein wesentlicher Teil des Programms, mit dem diese maßvoll aufmüpfigen Herrschaften sich den Heim-Alltag aufhellen. Manche von ihnen können, wie Hendrik, außerdem per Elektroscooter die nähere Umgebung erkunden. Das klingt so harmlos wie ereignisarm, ist aber nie langweilig, weil der ebenso warmherzige wie beobachtungsscharfe, leicht selbstironisch gefärbte Erzählton des Autors all diese kleinen Begebenheiten mit ihren komischen und tragischen Implikationen zum Leuchten bringt. Der andere, ebenso wichtige Teil des Klublebens besteht – neben fröhlichen Trinkgelagen – darin, dass man einander so weit wie möglich unterstützt, physisch und seelisch, mit Tatkraft und Zuwendung. Aber auch darin, dass man sich in der Bewohnerkommission engagiert und sich solidarisiert gegen Machenschaften der Heimleitung.
Denn es ist etwas im Gange: Das Privatisierungsgespenst geht um, staatliche Seniorenheime sollen geschlossen und durch teure Residenzen oder häusliche Altenpflege ersetzt werden. Hendrik Groen ist entschlossen, dagegen bis zum letzten Atemzug zu kämpfen. Weil er Einrichtungen wie die, in der er und seine Freunde wohnen, für unentbehrlich hält und Vereinsamung für das schlimmste Altersgebrechen. Groen liest Zeitung und beobachtet das politische Geschehen, weltweit und im eigenen Land, mit Argusaugen. Und obwohl er oft damit kokettiert, etwas nicht zu verstehen oder nicht mehr mithalten zu können, sind es doch vor allem diese Beobachtungen und Kommentare, in denen sich ein deutlich jüngerer Autor zu erkennen gibt.
Der im Übrigen nichts beschönigt oder verniedlicht: Feindseligkeiten und kleine Gemeinheiten gehören zur Heimroutine, Themen wie Krankheit und Depression, Demenz und Tod werden auf so sachliche wie bewegende Weise in Groens Erzählungen eingebaut, und gegen schwarze Altersmelancholie müssen nicht nur Schnaps und Galgenhumor, sondern auch Medikamente helfen. Zweimal im Jahr besucht Hendrik seine Frau, die ihn nicht mehr erkennt, in einer psychiatrischen Anstalt. Nach dem Ableben seiner späten Liebe Eefje, das ihm noch sehr zu schaffen macht, hat er nun das langsame Sterben des krebskranken Alanito-Freundes Evert zu verkraften. Es ist schon beeindruckend, wie hier das Traurige und das Lustige, der Lebensmut und das Hinnehmen des Unvermeidlichen ausbalanciert werden – im Gewand leichter Unterhaltung.
Der Untertitel „Das geheime Tagebuch des Hendrik Groen, 83 ¾ Jahre alt“ (im zweiten Band „85 Jahre alt“) spielt an auf den britischen Jugendbuch-Klassiker „The Secret Diary of Adrian Mole, Aged 13 ¾“, den die inzwischen verstorbene Sue Townsend 1982 veröffentlichte und mit einem heranwachsenden Helden in sieben Büchern bis 2009 fortsetzte. Zwar werden die Menschen heutzutage älter und bleiben länger jung, aber so viele Jahre könnte Hendrik Groen wohl nicht durchhalten, ohne vollends unglaubwürdig zu werden. Der Autor hat das klug erkannt und lässt den beiden Diarien nun einen von Hendrik verfassten Roman folgen. Wer weiß, vielleicht steigt darin ja doch noch einer aus dem Fenster.
KRISTINA MAIDT-ZINKE
Tanztee. Das neue geheime Tagebuch des Hendrik Groen, 85 Jahre. Aus dem Niederländischen von Wibke Kuhn. Piper Verlag, München 2017. 478 Seiten, 22 Euro. E-Book 16,99 Euro.
In den Niederlanden wurde
gerätselt, wer wohl
hinter dem Tagebuch steckt
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"Selten wurden die Begleiterscheinungen des Seniorenlebens so humorig und treffsicher auf den Punkt gebracht.", Neue Ruhr Zeitung, 15.07.2017