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Die Mutter lebt am Rande der Verwahrlosung in ihrem Haus auf dem Land, verschanzt wie in einem Bau, verbittert und misstrauisch bis zur Bösartigkeit. Ihre einzige Tochter Luce, Anfang vierzig, unscheinbar, geschieden und von der Last ihres eigenen, vermeintlich verpfuschten Lebens niedergedrückt, fährt jedes Wochenende zu ihr, von Pflichtgefühl, schlechtem Gewissen und Sorge getrieben, während die Mutter »allwöchentlich wie eine riesige fleischfressende Pflanze in ihrer Höhle auf sie wartet, bereit, sie zu verschlingen.« Seit langem trägt Luce sich mit dem Gedanken, der Mutter eine häusliche…mehr

Produktbeschreibung
Die Mutter lebt am Rande der Verwahrlosung in ihrem Haus auf dem Land, verschanzt wie in einem Bau, verbittert und misstrauisch bis zur Bösartigkeit. Ihre einzige Tochter Luce, Anfang vierzig, unscheinbar, geschieden und von der Last ihres eigenen, vermeintlich verpfuschten Lebens niedergedrückt, fährt jedes Wochenende zu ihr, von Pflichtgefühl, schlechtem Gewissen und Sorge getrieben, während die Mutter »allwöchentlich wie eine riesige fleischfressende Pflanze in ihrer Höhle auf sie wartet, bereit, sie zu verschlingen.« Seit langem trägt Luce sich mit dem Gedanken, der Mutter eine häusliche Pflege zu organisieren - doch die wehrt sich mit Händen und Füßen.

Anlässlich ihres Weihnachtsbesuchs hat die Tochter sich fest vorgenommen, diesmal nicht klein beizugeben. Der Konflikt spitzt sich zu, als sie die Mutter zu einem für die Senioren des Dorfes veranstalteten Gemeinschaftsessen schleppt, auf dem sie sowohl die erträumte Altenpflegerin als auch, ganz plötzlich, den Mannfürs Leben zu finden hofft. Und das Drama nimmt seinen Lauf: in raschen, mal überspitzten, mal melancholischen Momentaufnahmen.

Mit stoischer Zielsicherheit, einem auf jeder Seite aufflammenden Sinn für das Groteske und mit abgeklärter Furchtlosigkeit entwickelt Rosa Matteucci eine Geschichte, wie jeder sie zu kennen glaubt und wie sie so noch nicht erzählt wurde. Und ein Moment von Schönheit leuchtet noch in den widersprüchlichsten Facetten einer festgefahrenen Mutter-Tochter-Beziehung auf, zwischen Groll und Schuldgefühlen, Tristesse, Banalität und Güte.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Franz Haas legt uns mit Nachdruck zwei Romane von Rosa Matteucci ans Herz, die in seinen Augen bislang längst nicht die Aufmerksamkeit bekommen hat, die sie verdient. Ihr Roman "Mutterherz", 2006 auf Italienisch erschienen, spielt in einer "Welt von herzzerreißender Hässlichkeit" und erzählt von einem quälenden Mutter-Tochter-Verhältnis, erfahren wir. Jedes Wochenende besucht die 42-jährige Luce ihre Mutter in einem Dorf im nördlichen Latium und leidet unter ihrer parasitären Art und der Hässlichkeit ihrer Lebensbedingungen. Das alles wird beschrieben in einer furiosen Erzählweise, einer Kreuzung aus Thomas Bernhard und Elfriede Jelinek, wie der begeisterte Haas findet. Dass sich auf den letzten Seiten dann doch noch so etwas wie ein Hoffnungsschimmer für die Protagonistin bemerkbar macht, ist Haas allerdings fast "unheimlich", wie er bekennt.

© Perlentaucher Medien GmbH
»In dieser Prosa zählt jedes Detail, sie hält ihren Leser auf jeder Seite wach... Rosa Matteucci ist eine mitleidlose, wütende Verfechterin des 'Trotzdem'.« Carlo Fruttero, La Stampa