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Die Gärten am Comer See und am Lago Maggiore sind berühmt für ihre Schönheit und die abwechslungsreiche Landschaft, in die sie eingebettet sind. Die Vielfalt ihrer Pflanzen ist ebenso legendär wie die Persönlichkeiten, die diese Anlagen im Lauf der Zeit besaßen und prägten: alteingesessene Aristokraten, Mailänder Granden, napoleonische Gefolgsleute und vergnügungshungrige Exilanten. Dieses Buch wird Gartenspezialisten und -liebhaber gleichermaßen begeistern, da es auf unterhaltsame Weise profunde Informationen liefert. Die erstklassigen Fotografien werden von zeitgenössischen Stichen und…mehr

Produktbeschreibung
Die Gärten am Comer See und am Lago Maggiore sind berühmt für ihre Schönheit und die abwechslungsreiche Landschaft, in die sie eingebettet sind. Die Vielfalt ihrer Pflanzen ist ebenso legendär wie die Persönlichkeiten, die diese Anlagen im Lauf der Zeit besaßen und prägten: alteingesessene Aristokraten, Mailänder Granden, napoleonische Gefolgsleute und vergnügungshungrige Exilanten. Dieses Buch wird Gartenspezialisten und -liebhaber gleichermaßen begeistern, da es auf unterhaltsame Weise profunde Informationen liefert. Die erstklassigen Fotografien werden von zeitgenössischen Stichen und Gemälden ergänzt, die den historischen und kulturellen Kontext der Gärten widerspiegeln. Die Adressen der vorgestellten Gärten und Hinweise zu ihrer Besichtigung sind im Anhang aufgeführt.
Autorenporträt
Steven Desmond hat Landschafts- und Gartendenkmalpfege studiert. Er berät den National Trust bei der Erhaltung historischer Park- und Gartenanlagen und hält Vorträge an der Universität Oxford. Als Leiter spezialisierter Gartenreisen war er bereits über dreißig Mal an den italienischen Seen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.10.2016

Wohlgefälliger Blick auf Silberbaumgewächse

Ein italienischer Garten weckt Bilder formeller steinerner Prachtentfaltung unter gleißender Sonne: Terrassen, Treppen, Statuen, Grotten, Fontänen und eingetopfte Zitrusbäume - dazu ein Rasen von der Beschaffenheit einer borstigen Fußmatte. Ganz anders wirken die Gärten an den oberitalienischen Seen, die von reichlich Regen genetzt werden und in deren vom großen Wasserspiegel gemilderten Mikroklima erstaunliche Rhododendron- und Kamelien-Dickichte sprießen. Am Lago Maggiore und Comer See schufen italienische Adelige und reiche Briten, die ihre finsteren Eiben gegen lichtdurchlässige Palmen tauschten, kunstvolle Anlagen in sattem Grün und voll überschwenglicher Bepflanzung, die vom Erbe der Antike gebändigt werden: Säulen und Balustraden über dem lächelnden See. Es waren Architekten, Künstler und Pflanzenjäger, die vor der Kulisse beschneiter Alpengipfel der Natur Ordnung und Dekor angedeihen ließen - stellenweise durchaus zu ihrem Vorteil. Die Fotografin Marianne Majerus hat dieses Ensemble vollkommen kitschfrei abgebildet; der Autor Steven Desmond jedem der Gärten einen würzigen, kenntnisreichen Essay gewidmet. So nimmt er die Leser auf sechzehn Erkundungen mit, bei denen sein Auge wohlgefällig auf der Extravaganz der Isola Bella ruht, der Sammlung von Silberbaumgewächsen im botanischen Garten der Brissago-Insel und auf dem apart-melancholischen Verfall der Villa San Remigio. Ungeblendet von Ruhm und Besucherzahlen, wendet er sich von den "enervierend" schrillen Rabatten der Villa Taranto, deduziert auf der Hauptterrasse der Villa Carlotta ein Zusammentreffen von "Kitsch und Erhabenheit" und befindet beim Anblick des Grüns um die Villa Serbelloni, dass es "nicht das Schlechteste wäre", wenn sich die wilde ihren Anteil an der kultivierten Natur zurückeroberte - ein bemerkenswert unorthodoxer Gedanke aus dem Hause eines Experten für Gartendenkmalpflege.

letz

"Gärten an den italienischen Seen" von Steven Desmond (Text) und Marianne Majerus (Fotos). Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2016. 224 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 39,95 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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