Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 10,00 €
  • Audio CD

Wie kaum eine andere Region der Welt ist die Türkei von kulturellen Vermischungen geprägt. In Zentralasien übernahmen die ersten nomadischen Türken den Islam und damit auch Teile arabischer und persischer Kultur. Die nach Westen ziehenden Turk-Stämme trafen auf das reiche kulturelles Erbe Altanatoliens und des griechischen Byzanz. Der Autor und Türkei-Kenner Martin Greve macht vertraut mit den alten Sagen, mit mystischen und volkstümlichen Dichtern wie Mevlânâ und Yunus Emre, mit den kulturell vielfältigen Liedern und Tänzen in Anatolien, er enthüllt Geheimnisse um Wirbelnde Derwische und…mehr

Andere Kunden interessierten sich auch für
Produktbeschreibung
Wie kaum eine andere Region der Welt ist die Türkei von kulturellen Vermischungen geprägt. In Zentralasien übernahmen die ersten nomadischen Türken den Islam und damit auch Teile arabischer und persischer Kultur. Die nach Westen ziehenden Turk-Stämme trafen auf das reiche kulturelles Erbe Altanatoliens und des griechischen Byzanz. Der Autor und Türkei-Kenner Martin Greve macht vertraut mit den alten Sagen, mit mystischen und volkstümlichen Dichtern wie Mevlânâ und Yunus Emre, mit den kulturell vielfältigen Liedern und Tänzen in Anatolien, er enthüllt Geheimnisse um Wirbelnde Derwische und mächtige Janitscharenkapellen. Der renommierte Schauspieler Ercan Durmaz erzählt, wie aus der christlichen Hagia Sophia eine muslimische Moschee wurde und in Istanbul die städtisch-islamische Kultur aufblühte, vor allem mit den Palästen und Moscheen des bedeutenden Baumeisters Mimar Sinan, der u. a. unter Sultan Süleyman dem Prächtigen wirkte. Kalligrafie, osmanische Dichtung, Musik und Miniaturmalerei prägten das Reich ebenso wie die westeuropäische Kultur, die im 19. Jahrhundert u. a. mit der Oper Einzug in Istanbul hielt. Mit der Ausrufung einer neuen Republik 1923 definierte sich die Türkei als europäischer Nationalstaat. Dichter wie Nazim Hikmet brachten die westliche Moderne in die türkische Lyrik, Ahmed Adnan Saygun komponierte zeitgenössische Musik. Die Istanbul-Biennale und der Literatur-Nobelpreis für den Schriftsteller Orhan Pamuk zeigen die Türkei heute als Zentrum innovativer und anspruchsvoller Kultur.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.10.2008

Hochwertige Sonderverpackung
Volkshochschule der Üppigkeit: Der Silberfuchs-Verlag lädt zu musikalisch illustrierten Reisen durch die Kulturgeschichte der Türkei und Deutschlands Von Jens Bisky
Es ist wohl unvermeidlich, dass man auf den meisten Gebieten des Wissens Tourist bleibt, staunend, glotzend, dies und das aufschnappend. Da ist man dankbar für einen wegekundigen Reiseführer. Als akustischer Baedeker empfiehlt sich die Länderreihe des Silberfuchs-Verlags: mit Aufwand produzierte Reisen durch die Kulturgeschichte verschiedener Länder. Die – laut Eigenwerbung – „künstlerisch gestaltete CD-Edition” mit „hochwertiger Sonderverpackung” unterscheidet sich wohltuend von der Routine des Hörbuchmarktes. Zumindest von außen betrachtet. In diesem Jahr wurde die Reihe auch mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik geehrt. Die Jury war entzückt: „Dicht und bunt gestrickte Collagen, reich an historischen Fakten, gewürzt mit Textproben aus literarischen, Ausschnitten aus musikalischen Werken und Beschreibungen der verschiedensten Kunst- und Bauwerke, eröffnen Wege ins Unbekannte und bieten auch Kennern neue Einblicke”. Man legt die CD also mit einigen Erwartungen ein – und sieht sich rundum enttäuscht.
Gewiss, die Skripte sind von Sachkundigen verfasst, die Sprecher hoch professionell, die Musikauswahl reichhaltig. Aber eine dramaturgische Form, die Fülle der Themen – zwischen „Orchon-Inschriften” und Orhan Pamuk, von der Himmelsscheibe von Nebra bis zur Wiedervereinigung – zu ordnen, wurde nicht gefunden. Kein Eindruck bleibt, weil es keine Frage gibt, sondern nur den Wechsel der Begebenheiten. Der Klangteppich erleichtert die Übergänge zwischen den vertonten Lexikoneinträgen. Dass dies in der gebotenen Kürze nicht anders gehe, ist doch bloß eine Ausrede. Zeit für Floskeln war ja reichlich. Warum wird die türkische Sprache nicht einlässlich charakterisiert? Warum der gewaltige Sprung aus dem Reich der Osmanen in den Staat Atatürks nicht genutzt, Verwerfungen, Konflikte zu schildern? Hier läuft alles bloß auf Vielfalt, Fortschritt, Verständigung hinaus.
Es ist ein naheliegender und hilfreicher Einfall, Karl Marx und Richard Wagner nebeneinander zu stellen. Aber warum ertönt zu den Sätzen des Kommunistischen Manifests ausgerechnet das Orchestervorspiel zur „Walküre”? Ärgerlich unüberlegt werden viele kleine Häppchen zusammengeworfen: Ohne Müh’ und ohne Zweck, und obendrein nicht einmal appetitanregend.
Martin Greve
Türkei hören
Sprecher: Ercan Durmaz. Silberfuchs-Verlag. Kayhude 2008. 1 CD, 80 Minuten, 24 Euro.
Corinna Hesse
Deutschland hören
Sprecher: Rolf Becker. Silberfuchs-Verlag, Kayhude 2008. 1 CD, 80 Minuten, 24 Euro.
1763/64 kam eine osmanische Gesandtschaft nach Berlin. In den Verhandlungen hatte Friedrich II. freilich wenig Erfolg: „Die Türken”, schrieb er, „empfangen gern Geschenke, um im Frieden zu bleiben; es ist schwierig sie zum Krieg zu bestimmen.” Daniel Chodowiecki zeichnete damals dieses Aquarell einer Reitergruppe. Foto: akg/pa
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Jens Bisky ist sehr angetan von der Idee des Silberfuchs-Verlag, der die Zuhörer zur musikalisch illustrierten Reise durch die Kulturgeschichte verschiedener Länder einlädt. Bisky betont zwar, dass sich die - laut Eigenwerbung - "künstlerisch gestaltete CD-Edition" in "hochwertiger Sonderverpackung" von der Routine des Hörbuchmarkts wohltuend unterscheidet, bemängelt aber, dass sie inhaltlich seinen Erwartungen an einen "wegekundigem Reiseführer" nicht ganz erfüllt. Auch wenn die CD "Türkei hören" laut Bisky eine Vielfalt an Sprechern und Musik präsentiert, hatte er doch den Eindruck, dass die dramaturgische Form und die Zusammenhänge der einzelnen Begebenheiten in der Luft hängen bleiben. Bisky hätte sich gewünscht, dass die türkische Sprache ausführlicher charakterisiert und der gewaltige Sprung aus dem Osmanischen Reich in den Staat Atatürks eingehender dargestellt werden. Zum Schluss kritisiert der Rezensent, dass in dem Hörbuch alles bloß auf Vielfalt, Fortschritt, Verständigung hinausläuft, aber die Konflikte und die Ursachen der Konflikte nicht gar nicht angesprochen werden.

© Perlentaucher Medien GmbH