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Neues vom "aufstrebenden Stern der lateinamerikanischen Literatur" (NZZ). In acht Geschichten begibt sich Eduardo Halfon auf die Suche nach dem Gespenst der Identität. Sei es in einem nachgebauten faschistischen Internierungslager in Kalabrien, sei es bei der Hochzeit der streng orthodoxen Schwester in Israel. Oder bei einer Frau in Harlem, die als Gastgeberin von Jazznachmittagen einfach nur die Sonntage überleben will. Und in Polen, wo der Großvater aufwuchs, der dank eines polnischen Boxers Auschwitz überlebte. Voller Witz und Melancholie folgt Eduardo Halfon den Spuren seiner jüdischen Wurzeln.…mehr

Produktbeschreibung
Neues vom "aufstrebenden Stern der lateinamerikanischen Literatur" (NZZ). In acht Geschichten begibt sich Eduardo Halfon auf die Suche nach dem Gespenst der Identität. Sei es in einem nachgebauten faschistischen Internierungslager in Kalabrien, sei es bei der Hochzeit der streng orthodoxen Schwester in Israel. Oder bei einer Frau in Harlem, die als Gastgeberin von Jazznachmittagen einfach nur die Sonntage überleben will. Und in Polen, wo der Großvater aufwuchs, der dank eines polnischen Boxers Auschwitz überlebte. Voller Witz und Melancholie folgt Eduardo Halfon den Spuren seiner jüdischen Wurzeln.
Autorenporträt
Eduardo Halfon, 1971 in Guatemala-Stadt geboren, ist einer der wichtigsten Schriftsteller der jüngeren lateinamerikanischen Literatur. Ab 1981 wuchs er in den USA auf. Nach seiner Rückkehr nach Guatemala unterrichtete er als Professor für Literatur an der Universidad Francisco Marroquín. Halfons Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. 2009 erhielt er für seinen Kurzroman La pirueta den Premio de Novela Corta José María Pereda, 2011 ein Guggenheim Fellowship für seine Arbeit an Der polnische Boxer und 2015 den Prix Roger-Caillois für Signor Hoffman. Bei Hanser erschienen Der polnische Boxer (Roman, 2014), Wie mein Zuhause zu verschwinden begann (Hanser Box, 2015), Signor Hoffman (Roman, 2016) und Duell (Roman, 2019). Eduardo Halfon lebt in Paris.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.12.2016

Eines Tages werde ich das Bild verstehen
Mit der Freiheit zur Fiktion: Das große Buch "Signor Hoffman" des guatemaltekischen Autors Eduardo Halfon

Ist das nun ein Roman? Der Hanser Verlag sagt ja, aber der Autor legt das Gegenteil nahe, denn die einzelnen - ja, was? - Kapitel, Abschnitte oder Erzählstränge des angeblichen Romans "Signor Hoffman" sind als spanisches Original in zwei Büchern erschienen, "Monasterio" von 2014 und "Signor Hoffman" von 2015, die jeweils keine Gattungsbezeichnung tragen. Hanser selbst nennt die Bestandteile dieser beiden Bücher "Erzählungen". Immerhin sind sie jetzt für die deutsche Ausgabe miteinander vermischt worden, so dass etwas Neues entsteht, denn einen Roman liest man ja nicht nach Belieben, wie es bei Erzählungsbänden bisweilen vorkommen mag, sondern zwingend vom Anfang bis zum Ende, wenn die Form denn überhaupt etwas besagen soll. Dieser verlegerische Eingriff in die erzählerische Autonomie wird ohne Einwilligung des Autors nicht geschehen sein, also wollen wir zugestehen, dass die deutsche Übersetzung zweier nicht näher spezifizierten spanischen Prosabände einen Roman ergeben kann.

Tatsächlich sind die insgesamt acht Geschichten im deutschen "Signor Hoffman" inhaltlich miteinander verzahnt, schon durch die Person des Ich-Erzählers, die sich gleich mehrfach als namentlich identisch mit dem Autor erklärt: Eduardo Halfon. Der guatemaltekische Schriftsteller wurde in Deutschland spät entdeckt; erst 2014 erschien als erstes Buch in Übersetzung "Der polnische Boxer", ein im Original 2008 publizierter Bericht über die Erforschung der eigenen jüdischen Familiengeschichte, für die der heute fünfundvierzigjährige Halfon der Spur seines aus Polen stammenden Großvaters folgte, der die Vernichtungslager der Nazis überlebt hatte. Auch dieses Buch war ungeachtet der damaligen Gattungseinordnung durch Hanser kein Roman, sondern jene vor allem in Amerika populäre Form autobiographischen Schreibens, die man dort "Memoir" nennt und die sich zugunsten des erzählerischen Bogens gelegentlich Freiheit zur Fiktion nimmt - wie ja die persönliche Erinnerung selbst ebenfalls eine konstruierte ist. Genau nach diesem Schema verfahren auch die acht Teile von "Signor Hoffman".

Im Kapitel "Kloster", der Titelerzählung aus "Monasterio", beobachtet der Ich-Erzähler eine Straßenszene in Jerusalem. "Dann kam mir ein seltsamer Gedanke: dass ich diese Szene nicht vergessen dürfe; dass ich mich bemühen müsse, die Szene zu behalten von dem Mädchen, das auf dem Kopf einen Gehweg in Jerusalem entlang spazierte, auf dem Kopf in Jerusalem, auf dem Kopf zwischen Israelis; dass ich die schönste Einzelheit aussuchen und ein inneres Bild davon machen müsse, das Foto eines Blinden; dass ich eines Tages verstehen würde, warum." Das Schreiben der Texte in "Signor Hoffman" dürfen wir uns vorstellen als das Abrufen solcher Bilder aus Halfons eigener Erinnerung.

Er erweist sich - Roman hin oder her - als ein großartiger Erzähler (und Luis Ruby als adäquat kühler Übersetzer), weil das Buch die eben zitierte Technik des Memorierens weiterhin ernst nimmt und keine Deutungen des darin Erzählten vorgibt. Das Leben dieses guatemaltekischen Literaturprofessors, der viel reist, nach Israel, Italien, Polen, aber auch in Mittelamerika, bleibt im Rätsel der stets neu anhebenden Suche nach sich selbst gefangen. Jede Episode ist nicht mehr als ein neuer Mosaikstein im Porträt jenes Signor Halfon, der durch einen unaufmerksamen italienischen Gastgeber einmal als Signor Hoffman angeredet wird - eine Identität, die er dann selbst annehmen wird, als sein wahrer Name in Warschau nicht verstanden wird. Worauf ihm eine polnische Dame von E. T. A. Hoffmann erzählt, der als preußischer Beamter im frisch geteilten Polen den dort lebenden Juden leicht verständliche Namen zugewiesen habe. In Halfons Texten hat die Vergangenheit stets einen doppelten Boden. Dazwischen ist es tiefschwarz.

Es gibt Erzählbögen durch das Buch wie den vom Wiedersehen mit einer israelischen Stewardess, die der Erzähler Jahre zuvor in Guatemala kennen- und nicht lieben gelernt hatte (diese Episode fand sich schon in "Der polnische Boxer"). Bei dieser Tamara findet er nun in deren Heimat ein kurzes Glück und vor allem Ablenkung von seiner Familie, die in Israel eine orthodoxe Heirat ausrichtet. Die Geschichte, die Halfon in seinen Geschichten erzählt, ist die von Gewinn und Verlust jüdischer Identität in der Diaspora. Und zugleich eine Geschichte des Erkennens der Herkunft in den zahllosen Bruchstücken der europäischen Tradition - kultureller wie psychologischer Natur. Insofern ist das ganze Werk von Eduardo Halfon tatsächlich ein großer, aber diskontinuierlich erzählter Roman. Ihn in mehrere einzelne zu unterteilen tut da nichts zur Sache.

ANDREAS PLATTHAUS

Eduardo Halfon: "Signor Hoffman". Roman.

Aus dem Spanischen von Luis Ruby. Carl Hanser

Verlag, München 2016.

189 S., geb., 20,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.01.2017

Roter Bikini,
weißer Rauch
Eduardo Halfon und sein neuer
Roman „Signor Hoffman“
Eduardo Halfon schreibt am Großroman seines Lebens. Darum sollte man „Signor Hoffman“ nicht als etwas Eigenständiges und Abgeschlossenes ansehen. Dieses brillante Buch, dessen Kapitel auf den ersten Blick wie voneinander unabhängige Erzählungen wirken, ist nur ein weiterer Baustein in diesem Großroman. Das Erzähler-Ich ist hier das Ich-Ich, also Eduardo Halfon, der durch seinen Blick auf die Welt alles zusammenhält, durch sein Staunen und durch seine Furcht, und der jedem Vorfall mit unnachahmlicher Gelassenheit begegnet, mit einer Prosa der scharfsinnigen Ruhe, falls es so etwas gibt.
Das Kapitel „Weißer Rauch“ etwa war schon in „Der polnische Boxer“ enthalten, im vorherigen Roman. Halfon hat es überarbeitet und ergänzt, bestimmt, weil er die Figur der Jüdin Tamara mit ihren smaragd-blauen Augen für seinen Großroman retten wollte. Damals gestand sie ihm, leicht angetrunken, sie liebe es, wenn man ihr in die Brustwarzen beiße, und zwar fest. Er aber staunte nur und fürchtete sich. Und dabei ist es geblieben. Eine Sex-Szene mit Tamara schenkt er einem auch diesmal nicht. Immerhin aber geht er mit ihr an den Strand und lässt sie einen roten Bikini anhaben. Nach der ersten Begegnung notierte er: „Ich umarmte sie fest und spürte etwas, was ich nicht benennen kann, es war aber so klar und eindeutig wie der weiße Rauch, der in einer dunklen Winternacht aus der Sixtinischen Kapelle aufsteigt, und ich wusste genau, dass ich am nächsten Tag nicht wiederkommen würde.“ Aber auch die zweite Chance ergreift er nicht. Mit Staunen und Furcht allein ist Liebe nicht zu haben.
Einmal sagt Tamara, sie habe sich niemals vorstellen können, dass es guatemaltekische Juden gebe. Aber Halfon ist einer von ihnen, obwohl er so tut, als wäre er nur von Zeit zu Zeit einer. 1971 wurde er in Guatemala-Stadt geboren, er lehrt Literaturwissenschaft, heute lebt er in Nebraska. „Ich schreibe und beschreibe vom Ausland her,“ heißt es in einem Kapitel über sein Heimatland, „dabei blase ich Rauch auf meine guatemaltekischen Ursprünge, bis sie noch undurchsichtiger und trüber sind.“ Im Israel-Kapitel fühlt er sich gar nicht so fern mit Arabern verwandt. Der eine Großvater ein arabischer Jude aus Beirut, die Großmutter eine arabische Jüdin aus Alexandria, die andere Großmutter eine arabische Jüdin aus Aleppo, der Großva-ter ein jüdischer Pole – „zu drei Teilen Araber, zu einem Teil Pole“.
Im süditalienischen Ferramonti di Tarsia, wo Mussolini einst das größte Konzentrationslager des Landes errichten ließ, wird Halfon auf einem Podium rätselhaft als Signor Hoffman begrüßt. Später stellt sich heraus, dass es in derselben Stunde geschah, als der Schauspieler Philip Seymour Hoffman in seinem New Yorker Badezimmer starb. „Als hätte das Sterben seinen Namen freigesetzt, und jetzt triebe dieser lose durch die Welt, ein Schweben durch die Welt, so dass jeder auf der Welt ihn plötzlich in der Luft erhaschen könnte und ihn sagen und ihn verkörpern.“ Einmal, behauptet Halfon, habe er in einer Schlange hinter Hoffman gestanden, in einem Café in Greenwich Village, und ihm so vieles sagen wollen, wie sehr er zum Beispiel die Fähigkeit schätze, „einer kleinen Geschichte Größe zu verleihen, Allerweltsfiguren in bestimmten Szenen erhaben und liebenswert erscheinen zu lassen, Figuren, die zerbrechlich waren und verkorkst und banal“. Leider bekam er den Mund nicht auf. Aber egal, denn damit hat Halfon zugleich über seine eigenen Figuren nachgedacht, auch die Figur des Eduardo Halfon.
Ein polnischer Boxer hat, wie man aus dem vorigen Buch weiß, dem polnischen Großvater das Leben gerettet, indem er ihn eine Nacht lang fürs Verhör trainierte. Nun reist der Enkel Eduardo nach Polen, obwohl ihm der Großvater davon abgeraten hat, denn Polen hätten ihn verraten. Er steuert Lodz an, um die ehemalige Wohnung des Großvaters aufzusuchen. Erst wird ihm der Zutritt verwehrt, dann klappt es doch. Er findet nichts, was ihn an das Leben seines Großvaters erinnern würde. Erschöpft flüchtet er auf die Toilette. Und dann findet er doch etwas: In einem Schrank aus schwarzem Metall lagern alte Videokassetten, polnische Pornos. Auf einem Cover entdeckt er eine kurvige Blondine, die der Mieterin der Wohnung verteufelt ähnlich sieht, nur halt jünger und attraktiver. Er steckt die Kassette ein. Das ist Halfon. Er sucht seinen Großvater und findet eine polnische Sexgöttin.
Im Hotel steigt er in den Aufzug. Der Liftboy, ein alter Mann in Livree, spricht nur Polnisch. Während der Fahrt versuchen sie, einander vorzustellen. Der Alte kann mit dem Namen Halfon nichts anfangen. Da sagt Halfon mit einer Stimme, die schon nicht mehr die seine ist: Hoffman, Signor Hoffman. Da lächelt der Alte, selbst wenn er sich ein zweites n hinzudenken muss. Einen deutschen Hoffmann kennen sie in Polen.
RALPH HAMMERTHALER
Im Schauspieler Philip Seymour
Hoffman findet Halfon sein Ideal
Eduardo Halfon: Signor Hoffman. Roman. Aus dem Spanischen von Luis Ruby. Carl Hanser Verlag, München 2016. 192 Seiten, 20 Euro. E-Book 15,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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"Diese Texte ziehen durch Intensität und Eleganz in den Bann, doch sie betäuben nicht. Vielmehr führen sie hinaus in die Weite.(...) Eduardo Halfon ist einer der bemerkenswertesten lateinamerikanischen Autoren der Gegenwart." Martina Läubli, Neue Zürcher Zeitung, 12./13.04.17

"Die Geschichte dieser Reise nach Polen (...) beschließt dieses Buch. (...) sie enthält wie in einer Nussschale alles, was diesen Weltreisenden aus Guatemala zu einem höchst bemerkenswerten Schriftsteller macht." Andreas Wirthensohn, WDR 3 Mosaik, 25.01.17

"Dieses brillante Buch (...) ist nur ein weiterer Baustein in diesem Großroman. Das Erzähler-Ich ist hier das Ich-Ich, also Eduardo Halfon, der durch seinen Blick auf die Welt alles zusammenhält, durch sein Staunen und durch seine Furcht, und der jedem Vorfall mit unnachahmlicher Gelassenheit begegnet, mit einer Prosa der scharfsinnigen Ruhe, falls es so etwas gibt." Ralph Hammerthaler, Süddeutsche Zeitung, 26.01.17

"Halfon schreibt unaufgeregt, trocken und mit einer feinen Beobachtungsgabe" Jörn Birkholz, Junge Welt, 11.01.17

"Während der historische Reiseroman meistens mit der Rückkehr des Helden schließt, endet Halfon also wieder in Polen, bei seinem Großvater gewissermaßen. Dorthin kehrt er zurück. Seine Heimat ist das nicht, denn Heimat, so scheint es, ist immer woanders. Und das Ich ist immer ein anderer. Deswegen kann die Reise nicht aufhören. Und das Schreiben auch nicht. Im Falle von Eduardo Halfon ist das auch gut so. Zumindest für die Leser." Konstantin Ulmer, Zeit Online, 09.01.17

"So ist dieses Buch weniger ein Roman, wie der Verlag behauptet, als eine Art Kaleidoskop: Fragen nach Herkunft und Zugehörigkeit und disparate Reisen, die sich, durcheinander geschüttelt, zu verblüffenden Mustern formen." Katharina Döbler, Deutschlandradio Kultur, 30.12.16

"Er erweist sich - Roman hin oder her - als ein großartiger Erzähler (und Luis Ruby als adäquat kühler Übersetzer), weil das Buch die eben zitierte Technik des Memorierens weiterhin ernst nimmt und keine Deutungen des darin Erzählten vorgibt." Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.12.16

"Ein wunderbar eleganter Ton und ein schöner Sinn fürs Groteske bestimmen das immer kolossal unterhaltsame Erzählen dieses 1971 geborenen Autors, der das Leben als Irrfahrt begreift, in der nur das selbstironische Denken einem noch schönere Abenteuer beschert als die stets ein bisschen lächerliche Begierde nach dem anderen Geschlecht." Wolfgang Höbel, Spiegel Online, 20.12.16

"Die Frage der Identität hat dieser Autor also in vielfacher Weise vermutlich schon mit der Muttermilch aufgesogen; seine Antwort-Versuche in Form von Geschichten sind elegant und auf eine sehr spezielle Weise komisch. Macht Spaß zu lesen, denn Halfon ist ein Könner, der Bescheid weiß, wie das Erzählen funktionieren kann, und der das auch noch umzusetzen vermag - erstklassig."
Ulrich Noller, WDR COSMO Magazin, 20.12.16

"Halfon gelingen ebenso witzige wie gefühlvolle Selbst- und Ortserkundungen jüdischer Identität, die ihn um den halben Erdball treiben." Moritz Holler, WDR 5 Bücher, 03.12.16

"Halfons Ich-Erkundungen [gehören] zum Besten [...], was auf diesem Gebiet gerade zu lesen ist. Das hat vielleicht auch damit zu tun, dass bei ihm Witz und Melancholie, Komik und bitterster Ernst auf ganz eigene Weise miteinander verwoben sind." Andreas Wirthensohn, Wiener Zeitung, 26.11.16

"Es geht auch hier wieder um jüdische, guatemaltekische und generell um nonkonforme Identität, auch gegen Normen und Werte des Judentums; um Liebe, Fremdheit und misslungene Kommunikation; um das Festhalten und Erfinden von Momenten des Glücks in einer erbarmungslosen, grotesken Welt. [...] Mir erging es beim Lesen wie dem Erzähler: Ich fühlte mich euphorisch und niedergeschlagen zugleich - für mich ein Zeichen großer Literatur." Mathias Schnitzler, Berliner Zeitung, 13.10.16

"Halfons glasklare Prosa ermöglicht den Blick in den düsteren Abgrund der europäischen Katastrophe, der der Großvater entkommen ist. Der Zivilisationsbruch der Shoah ist, wie etwa bei Nathan Englander, immer nur einen Gedankensprung entfernt; dank latenter Ironie sind diese Texte komisch und ernsthaft zugleich. Wann genau dabei die Fiktion die Realität über den Tisch zieht und wann umgekehrt, bleibt im Dunkeln." Thomas Hummitzsch, der Freitag, 06.10.16
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