Marktplatzangebote
8 Angebote ab € 2,95 €
  • Broschiertes Buch

Mit dem Bericht 'Die Geschichte der Dunkelheit' schließt Gerhard Roth seinen siebenbändigen Romanzyklus 'Die Archive des Schweigens' ab. In dem Buch wird die Lebensgeschichte des Wiener Juden Karl Berger erzählt. Berger wächst in der Wiener Leopoldstadt auf und fühlt sich eher als Österreicher denn als Jude. Bereits in den frühen dreißiger Jahren machen sich allerdings antisemitische Ressentiments in der Stadt bemerkbar. Mit Sorge beobachtet Berger den Aufstieg der Nationalsozialisten im benachbarten Deutschen Reich. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen emigriert er als Achtzehnjähriger…mehr

Produktbeschreibung
Mit dem Bericht 'Die Geschichte der Dunkelheit' schließt Gerhard Roth seinen siebenbändigen Romanzyklus 'Die Archive des Schweigens' ab. In dem Buch wird die Lebensgeschichte des Wiener Juden Karl Berger erzählt. Berger wächst in der Wiener Leopoldstadt auf und fühlt sich eher als Österreicher denn als Jude. Bereits in den frühen dreißiger Jahren machen sich allerdings antisemitische Ressentiments in der Stadt bemerkbar. Mit Sorge beobachtet Berger den Aufstieg der Nationalsozialisten im benachbarten Deutschen Reich. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen emigriert er als Achtzehnjähriger nach London. Er tritt in die tschechoslowakische Exilarmee ein und nimmt an der Befreiung Deutschlands teil. Als er nach Kriegsende in die Slowakei gelangt, muss er feststellen, dass sein Vater von den Nazis ermordet wurde, Mutter und Schwester haben überlebt. Berger fährt wieder nach England, von dort nach Israel. Erst 1962 kehrt er nach Wien zurück. Ein Leben, das gezeichnet ist von den Folgen des Antisemitismus und den politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts.
In diesem Buch treten, stärker noch als in den vorangegangenen, die politischen Dimensionen von Gerhard Roths Zyklus 'Die Archive des Schweigens' hervor. Sein »Bericht« zeigt am historischen Beispiel die sozialen Mechanismen der Ausgrenzung ebenso wie die des Untertanentums und der Denunziation. Er weist zudem auf latente - und mitunter gar nicht so latente - antisemitische Unterströmungen im Wien von heute hin.
Autorenporträt
Gerhard Roth, geboren 1942 in Graz und gestorben im Februar 2022, war einer der wichtigsten österreichischen Autoren. Er veröffentlichte zahlreiche Romane, Erzählungen, Essays und Theaterstücke, darunter den 1991 abgeschlossenen siebenbändigen Zyklus »Die Archive des Schweigens« und den nachfolgenden Zyklus »Orkus«. Zuletzt erschienen die drei Venedig-Romane »Die Irrfahrt des Michael Aldrian«, »Die Hölle ist leer - die Teufel sind alle hier« und »Es gibt keinen böseren Engel als die Liebe«. Sein nun letzter Roman »Die Imker« ist im Mai 2022 erschienen.Literaturpreise (Auswahl):Preis der »SWF-Bestenliste«Alfred-Döblin-PreisMarie-Luise-Kaschnitz-PreisPreis des Österreichischen BuchhandelsBruno-Kreisky-Preis 2003Großes Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Wien 2003Jakob-Wassermann-Preis 2012Jeanette-Schocken-Preis 2015Jean-Paul-Preis 2015Großer Österreichischer Staatspreis 2016Hoffmann-von-Fallersleben-Preis 2016