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Finanzkrise - nein danke!Niedrigstzinsen, spekulative Blasen an den Börsen, Stagnation statt Wachstum - zwar konnte das Finanzsystem nach dem Schock der Lehman-Pleite durch kostspielige Rettungspakete vor dem Zusammenbruch bewahrt werden. Hochkomplexe Bankenregulative schaffen nun jedoch anstelle von Stabilisierung neue Unsicherheit und die Lobbys der Großbanken verhindern Beschränkungen eines ausufernden Casino-Kapitalismus. In der vollständig überarbeiteten Neuauflage seines Buches zeigt Wilfried Stadler, wie das Bankensystem wieder zum Dienstleister der Realwirtschaft werden kann, sodass…mehr

Produktbeschreibung
Finanzkrise - nein danke!Niedrigstzinsen, spekulative Blasen an den Börsen, Stagnation statt Wachstum - zwar konnte das Finanzsystem nach dem Schock der Lehman-Pleite durch kostspielige Rettungspakete vor dem Zusammenbruch bewahrt werden. Hochkomplexe Bankenregulative schaffen nun jedoch anstelle von Stabilisierung neue Unsicherheit und die Lobbys der Großbanken verhindern Beschränkungen eines ausufernden Casino-Kapitalismus. In der vollständig überarbeiteten Neuauflage seines Buches zeigt Wilfried Stadler, wie das Bankensystem wieder zum Dienstleister der Realwirtschaft werden kann, sodass der Wertschöpfung Vorrang vor der Geldschöpfung eingeräumt wird.
Autorenporträt
Dr. Wilfried Stadler ist Vorstandsvorsitzender eines auf Firmenkunden spezialisierten Kreditinstituts und Vorsitzender des Aufsichtsrats einer renommierten Beteiligungs-AG in Wien.
Rezensionen
"Wertschöpfung vor Geldschöpfung als Grundregel für Banken und Unternehmen

'Der biblische Tanz um das goldene Kalb hat seine moderne Entsprechung im unersättlichen Mehr der modernen Kapitalmärkte.' Wilfried Stadler findet in seinem Buch 'Der Markt hat nicht immer recht' deutliche Worte für das blinde Profitstreben der Banken und Unternehmen, das den globalen Finanzkollaps erst möglich gemacht hat.

Finanzwirtschaft muss wieder zum Dienstleister werden

Sein Buch liefert eine exzellente Analyse der jüngsten Finanzkrise und deren Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Stadler diskutiert die Versäumnisse der Banken, allen voran der Lehmann Brothers, die Ohnmacht der Ratingagenturen und selbstverständlich das Ringen der Europäer um einen stabilen Euroraum mit Hilfe von Rettungsschirmen und Zinspolitik. Sein Fazit: 'Es wird darauf ankommen, der Finanzwirtschaft auch auf globaler Ebene wieder die Funktion eines Dienstleisters in der Realwirtschaft zurückzugeben.'

Von Shareholdern zu Shared Values

Neben der volkswirtschaftlichen Analyse gibt Stadler klare Regieanweisungen an Unternehmer, um vor allem die immaterielle Wertschöpfungskette voranzutreiben. Und die 'beginnt bei verantwortetem Handeln des Einzeln, setzt sich fort in einer Unternehmenskultur der Offenheit, Zielorientierung und gegenseitigen Wertschätzung und mündet in einer klugen 'Corporate Governance'. Stadler fordert einen Schwenk vom klassischen 'Shareholder'-Denken hin zum 'Shared Values'-Denken in den Management-Köpfen - 'gemeinsame Werte und Vertrauen für die Überlebensfähigkeit nicht nur der Gesellschaft, sondern auch unseres Wirtschaftssystems.'

Management-Journal - Fazit: In der zweiten, erweiterten und aktualisierten Auflage von 'Der Markt hat nicht immer recht', erklärt Stadler detailliert welche Irrwege in die Krise geführt haben und welche Lösungen wieder heraushelfen." (Oliver Ibelshäuser www.Management-Journal.de vom 27.3.2015)
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.07.2011

Diener der Realwirtschaft
Banken sollen weniger virtuelle Geldschöpfung betreiben

Finanzinstitute und ihre Manager kämpfen seit dem Ausbruch der Finanzkrise wie nie zuvor mit Kritik. Sie sind aus der Sicht der Öffentlichkeit als maßgebliche Akteure für die Krise mitverantwortlich, die mit dem Zusammenbruch der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers vor drei Jahren ihren Ausgang nahm und in eine Schuldenkrise vieler Staaten überschwappte.

Wilfried Stadler, ehemaliger Manager eines österreichischen Finanzinstituts und politisch konservativ, zeichnet die Krise und ihre Ursachen sowie Lösungen in gut aufbereiteter Form und leicht lesbar nach. Stadler tritt in seinem Buch "Der Markt hat nicht immer recht" für eine neue Finanzmarkt-Architektur ein, in der die Geldschöpfung durch Kredit vorwiegend für die Produktion von Gütern und Dienstleistungen eingesetzt wird und im Gegenzug die auf Spekulationen gerichteten Geschäftsfelder beschränkt werden.

Denn längst überlagert die Wucht der gewaltigen Geldmengen, die von Hedgefonds, Banken und Schattenbanken immer kurzfristiger bewegt werden, die Kraft der realwirtschaftlich begründbaren Korrelationen. Von effizienter Portfoliosteuerung könne in dem unübersichtlichen, keiner Marktrationalität folgenden Getriebe keine Rede mehr sein, moniert der Autor. Die Streuung der Kapitalanlagen in einem Portfolio sei schon aus diesem Grund keine Garantie mehr für ein vermindertes Risiko. Zinsniveau und Aktienkurse können sich demnach entgegen dem langjährigen Muster auch in die gleiche Richtung bewegen, und Rohstoffpreise können in atemberaubende Höhen steigen, obwohl der Verbrauch parallel dazu schrumpft.

Jene Geschäftsfelder, die nicht zu den klassischen Bankenaufgaben gehören, sind in den zurückliegenden Jahren am stärksten gewachsen. Erst das kreditgetriebene Investmentbanking habe Renditen ermöglicht, mit denen die Finanzwirtschaft sich immer weiter von der Realwirtschaft entfernte.

Das Bankensystem müsse sich in einem mehrjährigen Prozess gesundschrumpfen und wieder an den Bedürfnissen der Unternehmen und Anleger ausrichten, wenn es wieder die ihm zukommenden volkswirtschaftlichen Ausgaben erfüllen soll, fordert Stadler. Denn wirklich nachhaltige Wertschöpfung könne nur aus einer Finanzwirtschaft kommen, die der Realwirtschaft dient. Stadler weist auf den Ordnungsrahmen hin, ohne den eine Marktwirtschaft im Sinne Adam Smiths nicht funktionieren kann und tritt damit Kritikern einer Kapitalmarkt-Anarchie entgegen.

Der Verzicht auf rasche Erfolge durch virtuelle Geldschöpfung mag mühsam sein, findet Stadler. Doch auf lange Sicht führe er auf den einzigen volkswirtschaftlich nachhaltigen Erfolgspfad. Die Neuausrichtung sei der einzige Weg, um jenes übergeordnete Ziel zu erreichen, das Mario Draghi, der designierte Nachfolger des im November ausscheidenden Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, als zentral für die Vermeidung künftiger Systemkrisen ansieht: Die Anreize für Banken so zu setzen, dass sie im Falle von Missmanagement untergehen können, ohne dabei großen volkswirtschaftlichen Schaden anzurichten.

MICHAELA SEISER.

Wilfried Stadler: Der Markt hat nicht immer recht.

Linde-Verlag, Wien 2011, 232 Seiten, 24,90 Euro

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