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Was machen Hunde, wenn sie sich unbeobachtet fühlen? Wie denken sie, was fühlen sie, wie orientieren sie sich sich «in freier Wildbahn», welches Sozialverhalten legen sie an den Tag? Die Biologin und Verhaltensforscherin Elizabeth Marshall Thomas erzählt, was sie im eigenen Rudel von elf Tieren erlebt hat. Ob es um die Huskys Misha und Maria geht, den asthmatischen Mops Bingo oder den australischen Schäferhund Rider: Sie folgte den Wegen und dem Verhalten ihrer Tiere über Jahre hinweg und beschreibt, was sie dabei lernte, liebevoll, aber durchaus unsentimental. Antropomorhismus ist für sie…mehr

Produktbeschreibung
Was machen Hunde, wenn sie sich unbeobachtet fühlen? Wie denken sie, was fühlen sie, wie orientieren sie sich sich «in freier Wildbahn», welches Sozialverhalten legen sie an den Tag? Die Biologin und Verhaltensforscherin Elizabeth Marshall Thomas erzählt, was sie im eigenen Rudel von elf Tieren erlebt hat. Ob es um die Huskys Misha und Maria geht, den asthmatischen Mops Bingo oder den australischen Schäferhund Rider: Sie folgte den Wegen und dem Verhalten ihrer Tiere über Jahre hinweg und beschreibt, was sie dabei lernte, liebevoll, aber durchaus unsentimental. Antropomorhismus ist für sie kein Vorwurf. Früher als viele andere hat die Autorin teilnehmend beobachtet und beschrieben, nach welchen Regeln Hunde sich und ihr Leben organisieren, wenn Menschen nicht eingreifen.
Autorenporträt
Marshall Thomas, ElizabethDie Schriftstellerin Elizabeth Marshall Thomas, geboren 1932, lebt in Peterborough, New Hampshire. Sie studierte am Smith College in Northampton, Massachusetts, sowie am Radcliffe College in Cambridge, Massachusetts, Ethnologie und hatte mehrere Forschungaufenthalte in Afrika. Sie studierte neben den Hunden auch Wölfe sowie Elefanten im Zoo und in freier Wildbahn in Namibia und half nachzuweisen, dass Elefanten über Infraschall kommunizieren.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.08.2011

Zweibeiner, die einander loben

Für die gute Sache legt man gern ein gutes Wort ein. Böse wird es, wenn man dieses gute Wort schon für eine Buchkritik hält und das literarische Lob als Anschubhilfe für die gute Sache verhunzt. Beispiel Hundebücher. Gegen Hunde ist grundsätzlich nichts einzuwenden, sie bereichern oder ersetzen das Sozialleben des Menschen und stellen im Kantschen Sinne einen Zweck an sich dar. Entsprechend sind Bücher, die das Leben der Hunde einsichtig machen, nur zu begrüßen.

In der edition tieger des Berliner Autorenhaus Verlags erscheint ein Hundebuch nach dem anderen, was man nicht anders als eine noble verlegerische Entscheidung nennen möchte. Verstörend wirkt allein die Unbefangenheit, mit der auf dem Cover oder im Verlagsprospekt der Bücher gute Worte plaziert werden. Das Verfahren funktioniert im Autorenhaus nach dem Gesetz des Ringschlusses: Jeder Hundeautor empfiehlt den anderen Hundeautor des Hauses und vice versa, bis am Ende jeder jeden empfohlen hat. In der edition tieger liest sich das so: "Das geheime Leben der Hunde" von Elizabeth Marshall Thomas wartet auf dem Cover mit dem Satz von Jeffrey M. Masson auf: "Das beste Hundebuch, das ich kenne". Nun muss man wissen, dass Jeffrey M. Masson in der Hundebuchszene nicht irgendjemand ist, sondern seinerseits bei edition tieger Autor des Buches "Hunde lügen nicht". Die "Pforzheimer Zeitung" schrieb über Massons Bucherfolg: "Seine überraschenden Erkenntnisse eröffnen ein neues Verständnis und eine veränderte Haltung zu unseren besten Freunden." Masson ist also vom Hundefach, und leicht könnte er Leute nennen, die ihrerseits von sich sagen würden, Massons Buch sei das beste Hundebuch, das sie kennen. Da kein Hundebuchleser alle Hundebücher kennen kann, ist mit Massons gutem Wort über Elisabeth Marshall Thomas das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Die edition-tieger-Autorin lobt ihren edition-tieger-Laudator denn auch postwendend zurück. "Ein wunderbares Buch über Emotionen und Charakter der Hunde" gibt sie über Massons Buch "Hunde lügen nicht" zu Protokoll. Ja, sie möchte so weit gehen, gleich noch ein weiteres Buch der edition tieger über den grünen Klee zu heben. Auf dem Cover von Ted Kerasotes Buch "Merles Tür. Lektionen von einem freidenkenden Hund" lässt sich die Marshall Thomas mit dem Satz zitieren: "Wohl das beste Buch, das je über Hunde geschrieben wurde". Wohl wahr, wenn eben auch nur wohl, und nicht etwa sicher. Denn vielleicht ist ja doch nicht Kerasotes Buch das beste Hundebuch, sondern jenes von Jeffrey M. Masson (siehe oben), das sie immerhin wunderbar genannt hatte. Was also die Frage angeht, welches das beste (und nicht nur das wohl beste) Buch ist, das je über Hunde geschrieben wurde, steht eine abschließende Antwort noch aus.

Elizabeth Marshall Thomas hat gute Gründe, sich hier bedeckt zu halten. Zum einen könnte es ihr von der edition tieger als geschäftsschädigendes Verhalten ausgelegt werden, wenn sie den einen Verlagsautor auf Kosten des anderen zum Spitzenhundeautor ausrufen würde. Ob Kerasote oder Masson - das bleibt wohl mal lieber in der Schwebe. Zum anderen lässt das einschränkende "wohl" auch die Möglichkeit offen, dass Elizabeth Marshall Thomas ihr eigenes Buch für das beste Buch hält, das je über Hunde geschrieben wurde. Sie wäre ja schön blöd, wenn sie sich selbst runterschriebe, während sie andere hochschreibt. Und richtig: Das nächste Hundebuch der edition tieger wird nach aller Erwartung von Ted Kerasote gelobt werden. Er hat sich, wiewohl er als Hundeautor selbst schon belobigt wurde (siehe oben), bislang noch nicht revanchiert.

CHRISTIAN GEYER

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... dies ist das beste Buch über Hunde, seit Konrad Lorenz vor vier Jahrzehnten So kam der Mensch auf den Hund veröffentlicht hat. George Schaller