Dieses Buch vereinigt 22 Prosatexte aus den Jahren 1998 bis 2000 sowie die drei Tagebuchtexte, die Max Goldt für das unvergessene jetzt-Magazin schrieb. Sechzehn kunstreich untertitelte Farbfotos sollten ebenfalls nicht vergessen werden.
Der "Krapfen auf dem Sims" vereinigt 22 Prosatexte aus den Jahren 1998 - 2000,
darunter die folgenden:
Alter und Aussehen egal
Waffen für El Salvador
Pünktlichkeit plus
Mein Nachbar und der Zynismus
Schulen nicht unbedingt ans Netz
sowie
Ich zog ein elektronisches Goldfischglas hinter mir her, in dem ein Wetter herrschte wie auf der Venus.
Der "Krapfen auf dem Sims" vereinigt 22 Prosatexte aus den Jahren 1998 - 2000,
darunter die folgenden:
Alter und Aussehen egal
Waffen für El Salvador
Pünktlichkeit plus
Mein Nachbar und der Zynismus
Schulen nicht unbedingt ans Netz
sowie
Ich zog ein elektronisches Goldfischglas hinter mir her, in dem ein Wetter herrschte wie auf der Venus.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Dieter Hildebrandt hat diesen Band, "Science-Fiction aus unseren eigenen vier Wänden", offenbar mit dem größten Vergnügen gelesen. Dabei hält er es für überflüssig, auf ein Neues auf Goldts speziellen Witz einzugehen - von der Tatsache abgesehen, dass er Goldt als jemanden beschreibt, der "jeden Tag neu bei sich" ist, was für ihn eine Mischung zwischen Abenteuer und Improvisation zu sein scheint. Die Stärken Goldts liegen für Hildebrandt offenbar vor allem in dem Mut, sich an Trends jeglicher Art völlig desinteressiert zu zeigen. Stattdessen beschäftigt sich Goldt, wie der Leser erfährt, vor allem mit Haushaltsgeräten: Spülmaschinen und Staubsaugern wird hier "in der Literatur endlich zum Durchbruch" verholfen und die Ernte des "Wunderstaubsaugers Dyson DC 02 mit dual cyclone technology" freudig begutachtet. Kurz und gut: Hildebrandt ist begeistert angesichts so viel "avantgardistischer Betulichkeit".
© Perlentaucher Medien GmbH
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Groß war der Kummer der Goldt-Fans, zu denen offensichtlich auch Rezensent Manfred Papst zählt, als der Autor 1998 seine "Titanic"-Kolumne einstellte. Aber hier und da und in der "Titanic" schreibt er immer noch, so dass Goldts Kolumnen weiterhin in Buchform erscheinen werden. Diesmal sind Texte aus den Jahren 1998 bis 2000 dabei, informiert uns Papst; in bewährter Qualität, so befindet der Kritiker. Er bewundert an Goldt, was ihn in seinen Augen von anderen Kolumnisten unterscheidet: die subtile Art, das Fehlen jener "aufgesetzten Souveränität", die einem sonst die "Schmunzelprosa verdirbt". Bei den versammelten Texten lasse sich aber auch sehen, dass Goldt nicht alle Themen gleich liegen: Da wo sich Goldt auf Reisen begebe, nach China beispielsweise, und ihm der heimische Kontext zur präzisen Situierung fehle, drohten seine Texte auch schon mal zur "anekdotischen Mäkelei zu verkommen". Ansonsten: große Begeisterung und leichtes Erschrecken, wie schnell Texte Patina ansetzen können (ohne deshalb erledigt zu sein), so bei Goldts Erörterung über das Verkommen der Schriftkultur im Zeitalter des Faxes.
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Dieser Autor hat überhaupt auffallend oft recht ... Ein Moralist mit gläserner Peitsche ist auf dem Weg, ein Klassiker zu werden. Literaturen