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Los Angeles, Hollywood 1969. Rick Dalton war einst Star seiner eigenen Fernsehserie und hält sich heute mit Schurkenrollen über Wasser. Zusammen mit seinem Stunt-Double Cliff versucht er alles, um seiner Karriere neuen Schwung zu verleihen. Dabei müssen sie sich durch eine Welt windiger Agenten und aufgehender Sternchen schlagen, die mitten im Umbruch ist. Dabei kreuzt sich ihr Weg mit dem Haufen Hippies rund um den Ex-Knacki Charles Manson - und das Goldene Zeitalter Hollywoods steuert rasant seinem Ende entgegen. Quentin Tarantino verwandelt die Geschichte aus dem 10-fach Oscar-nominierten…mehr

Produktbeschreibung
Los Angeles, Hollywood 1969. Rick Dalton war einst Star seiner eigenen Fernsehserie und hält sich heute mit Schurkenrollen über Wasser. Zusammen mit seinem Stunt-Double Cliff versucht er alles, um seiner Karriere neuen Schwung zu verleihen. Dabei müssen sie sich durch eine Welt windiger Agenten und aufgehender Sternchen schlagen, die mitten im Umbruch ist. Dabei kreuzt sich ihr Weg mit dem Haufen Hippies rund um den Ex-Knacki Charles Manson - und das Goldene Zeitalter Hollywoods steuert rasant seinem Ende entgegen.
Quentin Tarantino verwandelt die Geschichte aus dem 10-fach Oscar-nominierten Film "Once Upon a Time in Hollywood" in einen Abenteuerroman, der weit über den Film hinausweist. Gerrit Schmidt-Foß ist die deutsche Stimme von Leonardo DiCaprio, ein genialer Hörbuch- und Hörspielsprecher und ein souveräner Erzähler, der es meisterhaft versteht, Dialogen die richtige Würze zu geben.
Autorenporträt
Quentin Tarantino, 1963 geboren, zweifacher Oscarpreisträger, ist einer der bekanntesten Regisseure der Welt. Seine Werke wie Pulp Fiction, Kill Bill, Inglourious Basterds oder Django Unchained prägen unser kulturelles Gedächtnis. Sein jüngster Film "Once upon a Time in Hollywood" wurde allein in Deutschland von fast 2 Millionen Kinobesuchern gesehen. Thomas Melle, 1975 geboren, studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Philosophie in Tübingen, Austin (Texas) und Berlin. Er ist Autor vielgespielter Theaterstücke und übersetzte u.a. William T. Vollmann und Quentin Tarantino ins Deutsche. Sein Debütroman Sickster (2011) war für den Deutschen Buchpreis nominiert und wurde mit dem Franz-Hessel-Preis ausgezeichnet. 2014 folgte der Roman 3000 Euro, 2016 Die Welt im Rücken, die beide auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis standen. Die Welt im Rücken wurde zudem in 22 Sprachen übersetzt. Thomas Melle lebt in Berlin. Gerrit Schmidt-Foß ist die unverwechselbare deutsche Synchronstimme von Leonardo DiCaprio und Sheldon Cooper aus The Big Bang Theory. Neben seiner Tätigkeit als Hörspiel- und Hörbuchsprecher arbeitet er auch als Dialogautor und -regisseur. Stephan Kleiner, geboren 1975, lebt als literarischer Übersetzer in München. Er übertrug u. a. Geoff Dyer, Michel Houellebecq, Gabriel Talent und Hanya Yanagihara ins Deutsche.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.07.2021

Neue Schnittfassung als Roman

Final Cut bedeutet hier den Wegfall des Finales: Mit "Es war einmal in Hollywood" schreibt Quentin Tarantino eine zweite Version des Stoffs aus seinem Erfolgsfilm.

Quentin Tarantino hat das Buch zu einem Film geschrieben. So what? Das war doch bei allen seinen neun bisherigen Filmen der Fall, und für einige andere Regisseure war er auch schon schreibend tätig. Aber dabei handelte es sich jeweils um Drehbücher - wenn man der Kompetenz der amerikanischen Filmakademie glauben will, Tarantinos eigentliche Domäne, denn seine beiden Oscars hat er als Autor gewonnen (für "Pulp Fiction" und "Django Unchained"). Dann aber ist vor einem Monat in den Vereinigten Staaten und kurz danach nun auch auf Deutsch der erste Roman des 1963 geborenen Filmemachers erschienen, und zwar heißt dieses späte literarische Debüt wie sein jüngstes Kinowerk: "Es war einmal in Hollywood". Doch es ist nicht das, was man gemeinhin von einem "Buch zum Film" erwarten würde. Und das ist auch gut so.

Denn dieses Genre wird allgemein verachtet, während Verfilmungen von Büchern große Erwartungen wecken (wegen des zahlreicheren Publikums im Kino oder vor dem Bildschirm). Einträglich mag die Adaption von Leinwandhandlungen als gedrucktes Wort zwar auch sein, aber erträglich ist sie aus qualitativer Sicht selten. Ambitionierte Autoren bestellen dieses Feld nicht, weil zu ihrem Verständnis literarischer Betätigung der Nimbus des Originalgenies gehört. Und ambitionierte Leser erwarten dasselbe. Bei "Büchern zum Film" ist deshalb der Verdienst Anreiz, nicht das Verdienst.

Für Tarantino jedoch zählt beides. Nachdem er 2019 mit "Es war einmal in Amerika" das beste Einspielergebnis seiner Karriere erzielte und für die Zeit nach dem nächsten Film seinen Abschied vom Regiestuhl angekündigt hat, schloss der amerikanische Buchkonzern HarperCollins mit ihm einen Vertrag über zwei Bücher ab - als Option auf die viele freie Arbeitszeit Tarantinos im postcineastischen Leben. Aber für den ersten Titel wollte man noch die Gunst des frischen Kinoerfolgs nutzen. Doch wer erwartet hätte, die Geschichte des abgehalfterten Cowboy-Darstellers Rick Dalton und seines früheren Stuntmans und nunmehrigen "Männchens für alles" Cliff Booth noch einmal nacherzählt zu bekommen, der wird enttäuscht.

Und zwar produktiv, denn Tarantino verfügt in der Tat nicht nur über cineastisches, sondern auch literarisches Können. Dazu gehört auch das Wissen um die Gesetze der jeweiligen Kunstform. Metzelszenen zum Beispiel, wie sie das Kinowerk des Regisseurs prägen, lassen sich nicht ebenso effektvoll beschreiben wie verfilmen. Gleichzeitig gestatten gedruckte Schilderungen größere Drastik etwa in Sachen Sex, als ein Filmemacher, der Rücksicht auf die Kriterien für Altersfreigaben im Kino nehmen muss, sie zeigen könnte. Entsprechend geht es im Buch "Es war einmal in Hollywood", nachdem die junge Pussycat zu Cliff Booth ins Auto gestiegen ist, weitaus freizügiger zu als im gleichnamigen Film - und das Mädchen ist im Buch auch weitaus jünger, verboten jung sogar. Dagegen wird der Showdown des Films "Es war einmal in Hollywood" - das spezifisch tarantinoesk ausgewalzte Massaker am Mordkommando der Manson-Family in Rick Daltons Haus - im Buch auf gerade einmal einer von vierhundert Seiten abgehandelt, und das schon nach einem Viertel der Handlung in einem Vorgriff auf die Zukunft der beiden Hauptfiguren. Antiklimaktischer kann man nicht erzählen. Aber diese Szene hätte Tarantino im Buch eben gar nicht wie im Film erzählen können, und bevor er ein schlechteres Finale hätte bieten müssen, strich er es ganz.

Das hat natürlich gravierende Konsequenzen: Womit endet das Buch dann? Mit der emotionalsten Szene des Films, dem Zusammenspiel von Rick Dalton und einer altklugen Kinderdarstellerin vor der Kamera, in dessen Verlauf Dalton seine Selbstachtung als Schauspieler kurzfristig zurückgewinnt. Der Anteil an Sentimentalität bei Tarantino wird zugunsten seines Zynismus notorisch unterschätzt, auch wenn jedermann um seine Kino-Nostalgie weiß. Mit seinem Roman liefert er ein Sittenbild jenes Hollywoods, das zur Handlungszeit des Buchs, dem Februar 1969, noch sehr alt aussah, obwohl das, was heute "New Hollywood" genannt wird, schon im Aufbruch war. In Roman und Film steht dafür der Regisseur Roman Polanski, Daltons Nachbar. Aber die Sympathie Tarantinos gehört Dalton und Booth als Vertretern des alten Systems, gerade weil sie als Figuren heute wie aus der Zeit gefallen scheinen. Die filmhistorischen Passagen der Handlung, meist aus Erinnerungen der beiden Protagonisten entwickelt, sind ein Kompendium von "Old Hollywood" im Untergang. Die folgende Ära der Siebzigerjahre soll übrigens Gegenstand des zweiten vertraglich vereinbarten Buchs von Tarantino werden, dann aber als Sachbuch.

Im Roman indes kann er kongenial die Zeit davor erzählen: in einer Sprache, die ebenso klischeebeladen ist wie das Rollenbild jener Filme, deren Herstellung dabei im Mittelpunkt steht. Dafür haben die beiden Übersetzer Stephan Kleiner und Thomas Melle eine deutsche Sprache gewählt, die sich dem Synchrontonfall dieses Kinos verdankt. Dass der prominente Schriftsteller Melle ausweislich des Impressums nach 108 Seiten das Handtuch schmiss, kann man verstehen, weniger indes, dass das Lektorat ihm drei Seiten zuvor noch einen Dialog durchgehen ließ, der vollkommen konfus gerät, weil die Figurenzuordnung nicht stimmt. Tarantino als Drehbuchschreiber liebt wiederholte Zuschreibungen von wörtlicher Rede im selben Absatz: "Marvin calls", "Marvin advises", "Marvin warns" heißt es da etwa im ersten Kapitel auf nur fünf Zeilen. Im Deutschen klingt das grässlich prätentiös, und Melle ist für sklavische Treue gegenüber der Struktur des Originals anfälliger als der professionelle Übersetzer Kleiner. Gut also, dass der für drei Viertel des Textes verantwortlich zeichnet. Aber die Ironie ist auch bei ihm auf der Strecke geblieben, weil es galt, den Kinotonfall zu retten. Auf Deutsch ist der jedoch ein anderer. Tarantino, der in seinem Roman sogar die hiesigen Karl-May-Verfilmungen vorkommen lässt, hätte das gewusst. ANDREAS PLATTHAUS.

Quentin Tarantino: "Es war einmal in Hollywood". Roman. Aus dem Englischen von Stephan Kleiner und Thomas Melle. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2021. 416 S., geb., 25,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Der Schauspieler Gerrit Schmidt-Foß liest den Text mit hörbarem Spaß an der Schnoddrigkeit, Naivität, Durchtriebenheit und gleichzeitigen Verletzlichkeit der Figuren. Er zeigt ein feines Gespür für Nuancen.« Renate Naber WDR 20210809

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Das ist keineswegs das Buch zum gleichnamigen Film von Quentin Tarantino, versichert Rezensent Andreas Platthaus. Und das ist gut so, fährt der Kritiker fort, der hier auch den versierten Autor erkennt: Tarantino nimmt im Buch Action- und Massakerszenen zurück, gibt dafür den Sex-Szenen mehr Raum und "Drastik" und ändert auch das Finale komplett, wissend darum, dass Buch und Film andere Effekte verlangen, erläutert Platthaus. Tarantinos "Sentimentalität" kommt erst im Buch richtig zur Geltung - und sein Sprachgefühl ist meisterhaft, lobt der Rezensent, der umso enttäuschter von der deutschen Übersetzung ist: Dass der Schriftsteller Thomas Melle nur ein Viertel des Textes verantwortet, ist für Platthaus mit Blick auf dessen mitunter schwerfällig wirkende Nähe zum Originaltext zwar ein Segen. Ironie und Kinotonfall Tarantinos fängt aber auch der professionelle Übersetzer Stephan Kleiner leider nicht ein, seufzt der Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.07.2021

Es war einmal sein größter Fan
Quentin Tarantino hat ein Buch geschrieben.
Filmen kann er besser
Quentin Tarantino ist allem Anschein nach ein großer Tarantino-Fan. Insofern ist es nur schlüssig, dass er eine Fan-Fiction zu seinem eigenen Film geschrieben hat. Fan-Fictions sind von Fans geschriebene Geschichten, die die originalen Charaktere in alternative Handlungen verstricken. „Es war einmal in Hollywood“ ist der Roman zu Tarantinos neuntem Film gleichen Namens, und es ist sein erstes Buch.
Wie im Film begleiten wir Rick Dalton, den Star einer Westernserie, und seinen Stuntman Cliff Booth im Los Angeles Ende der Sechziger. Wir trampen mit Sharon Tate, brechen mit Anhängern von Charles Manson in Häuser ein, saufen mit Filmstars der Ära. Die grobe Handlung ist zwar ähnlich, aber verschoben: Das Finale des Films wird nur in ein paar anekdotischen Nebensätzen im zweiten Viertel des Buches erwähnt. Andere Szenen sind nahezu eins zu eins übertragen, nur dass Tarantino, keine Überraschung, besser filmen als schreiben kann. Manches, was im Film im Ungewissen bleibt, formuliert das Buch aus, und das schadet eher, als es nützt.
Stilistisch ist das Buch Trash. Will es auch sein. Niemand schreibt alle vier Sätze „Muschi“ und denkt, er hätte das Rad neu erfunden. Tarantino spielt mit der Stilebene der Pulp-Fiction, des Groschenromans, den er auch in seinem berühmtesten Filmtitel verewigt hat. Seine Vergleiche sind ungeschickt, die Handlung interessiert einen eher, weil man sie schon kennt. Manchmal wechselt Tarantino willkürlich vom Präsenz ins Präteritum. Oder verlässt die Erzählperspektive ganz, um irgendeinen Funfact über das Hollywood der Sechziger einzuschieben.
Außerdem, auch keine Überraschung, liebt er Filme. Das heißt, seine Charaktere denken seitenlang über Filme und Schauspieler nach. Das ist stellenweise interessant, teilweise aber auch bloß ermüdend. Als schaue man in die Petrischale, in der die Chemikalien vermischt wurden, nachdem es eine Explosion gab. Und man sieht Reste von unterschiedlichen Substanzen, manche etwas angekokelt, andere unversehrt, aber sie verbinden sich nicht.
„Once upon A Time“ ist ein Film, den man immer wieder sehen kann, ohne sich zu langweilen. Nicht nur, weil es Spaß macht, Leonardo DiCaprio und Brad Pitt beim Schauspielern zuzusehen, sondern weil die Genauigkeit, mit der Tarantino seine Filmwelt erschafft, einem das Gefühl gibt, man würde mit den beiden im LA der Sechziger abhängen. Die Sonne geht unter, und die Leuchtreklamen der Läden gehen nacheinander an – Cinerama Dome, Der Wienerschnitzel, The Pussycat Theater, The Original Taco Bell. Die Neonröhren machen ein leises, sirrendes Geräusch, wenn sie aufleuchten. Die Werbung im Radio erzählt von neuen Produkten, die es längst nicht mehr gibt. Jeder Ton sitzt. Wer schon einmal in LA war, kann die Luft schmecken.
Wenn Tarantino als Filmemacher seine Werke mit Zeitdetails, den richtigen Marken und Objekten vollstopft, dann macht er die Zeit dadurch plastisch erfahrbar. Wenn er als Autor sein Buch mit ihnen vollstellt, lesen sie sich wie eine Einkaufsliste. Der Sexismus und Rassismus der Zeit sind im Film zwar nicht ausgelöscht, aber tauchen nur am Rande auf. Im Buch sind sie viel präsenter. Das merkt man besonders an seinem Protagonisten, Cliff Booth, im Film dargestellt von Brad Pitt. Der Film-Cliff war ein Sympath. Ein wahrer Freund, ein Hundeliebhaber, ein echter Mann, der selbst im Acid-Rausch noch mörderische Hippies abschlachtete wie nichts. Durch Brad Pitt strahlte er vor entspanntem Charme. Er ließ sich nicht mal von Margaret Qualley im Auto einen blasen, weil sie noch nicht volljährig war! Die Integrität! Kurzum, nach dem Film hätte man Cliff sofort zum Präsidenten gewählt.
Im Buch erfahren wir nun endlich, woran er so denkt, während er Hollywoods goldenes Zeitalter besser macht. Und zwar an Muschis. Und Filme. Und Morde. Aber hauptsächlich Muschis. Muschis hier und Muschis da. „Grashüpfer ist Cliffs Bezeichnung für aufreizende, scharfe groß gewachsene Girls, die ganz aus Ellbogen und Kniescheiben zu bestehen scheinen“, erfahren wir, und weiter: „Wenn sie sich mit ihren langen Beinen und schlaksigen Armen an einem festklammern, ist es, als würde man einen Grashüpfer ficken, daher der Name. Aber Cliff findet die Vorstellung, einen Grashüpfer zu ficken, eigentlich ganz geil. Er meint es also liebevoll.“ Na dann.
Letztlich ist das Buch eher Merchandise für Fans des Films als ein eigenständiges Werk. Die Elemente, die „Once Upon A Time In Hollywood“ zu einem fantastischen Film machen, fehlen. Manches kann Tarantino richtig gut, an anderen Stellen stößt er an seine Grenzen. Er unterlegt seine Filme mit Morricone und zitiert seine Lieblingsszenen von Sergio Leone, aber dessen Filme haben bei aller Ironie und Stilisierung immer existenzielle Wucht. Tarantino hingegen bleibt auch als Regisseur der kinosüchtige Teenager, ein – manchmal infantiler – Schwärmer. Über ein lustiges B-Movie-Potpourri hinaus gelangen seine Werke vor allem dann, wenn er es schafft, eine kathartisch wirkende Parallelwelt zu erschaffen, in der die Gesetze des Genres noch als Abwehrzauber gegen das Böse wirken. Das gelang ihm in der Filmfassung von „Once Upon a Time in Hollywood“ sehr gut. Es ist unglaublich befriedigend, wie sich der affige Manson-Fanklub in seiner ganzen Lächerlichkeit bloßstellt und nebenbei weggesplattert wird. Die Geburt der höheren Gerechtigkeit aus dem Geiste des Trashfilms. Das Buch wirkt daneben banal.
JULIANE LIEBERT
Das Ganze ist mehr
Merchandise für Fans des
Films denn Literatur
Quentin Tarantino:
Es war einmal
in Hollywood, Roman.
Aus dem Englischen von Stephan Kleiner und
Thomas Melle, Kiepen-
heuer & Witsch, 2021.
410 Seiten, um die 25 Euro.
Im Film „Once Upon
a Time in Hollywood“ kann man schön im
Los Angeles der
Sechziger abhängen, mit Sharon Tate
(Margot Robbie,
Mitte), Filmstars
und Stuntmännern
(Brad Pitt und Leonardo DiCaprio,unten).
Der nachgelegte
Roman dazu von
Quentin Tarantino (oben) ist allerdings eher banal.
FotoS: Sony Pictures, Alexander Zemlianichenko, AP
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Rezensent Fabian Wolff erfährt beim Lesen von Quentin Tarantinos Romanadaption seines eigenen Films vor allem, was für ein großartiger Regisseur der Autor ist. Auch wenn Tarantino wiederum ein Händchen für Dialoge und Plot an den Tag legt, kann das Buch für Wolff nicht mit dem Film mithalten. Zu wenig Zauber, zu wenige Zwischentöne, findet er. Wer noch mehr Details über die Manson-Family und die TV-Industrie der sechziger Jahre erfahren möchte, deren Übergang zum Hollywood-Starkino Tarantino behandelt, ist mit der Buchversion allerdings durchaus gut beraten, erklärt Wolff.

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