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Ein mysteriöser Mord im olympischen Dorf - Bestsellerautor Volker Kutscher lässt Gereon Rath erneut ermitteln
Berlin, Sommer 1936. Inmitten der Olympiabegeisterung muss Gereon Rath verdeckt einen Todesfall im olympischen Dorf aufklären. Die Machthaber befürchten, dass Kommunisten die Spiele sabotieren. Rath hat seine Zweifel und ermittelt eher lustlos, zumal er private Probleme hat: Er ist Gastgeber amerikanischer Olympiatouristen, und seine Ehefrau Charly hat die gemeinsame Wohnung unter Protest verlassen. Dann findet er im olympischen Dorf einen Mitarbeiter mit kommunistischer…mehr

Produktbeschreibung
Ein mysteriöser Mord im olympischen Dorf - Bestsellerautor Volker Kutscher lässt Gereon Rath erneut ermitteln

Berlin, Sommer 1936. Inmitten der Olympiabegeisterung muss Gereon Rath verdeckt einen Todesfall im olympischen Dorf aufklären. Die Machthaber befürchten, dass Kommunisten die Spiele sabotieren. Rath hat seine Zweifel und ermittelt eher lustlos, zumal er private Probleme hat: Er ist Gastgeber amerikanischer Olympiatouristen, und seine Ehefrau Charly hat die gemeinsame Wohnung unter Protest verlassen. Dann findet er im olympischen Dorf einen Mitarbeiter mit kommunistischer Vergangenheit, der auch am Tatort war. Während der Verdächtige brutalen Verhören der SS ausgesetzt ist, geschieht ein zweiter Mord. Rath ermittelt fieberhaft, um weitere Todesfälle zu verhindern, und ahnt nicht, dass sein eigenes Todesurteil längst gefällt ist.
Autorenporträt
Volker Kutscher, geboren 1962, arbeitete nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte zunächst als Tageszeitungsredakteur und Drehbuchautor, bevor er seinen ersten Kriminalroman schrieb. Heute lebt er als freier Autor in Köln. »Der nasse Fisch« (2007), Auftakt seiner Krimiserie um Kommissar Gereon Rath im Berlin der 1930er-Jahre, wurde auf Anhieb ein Bestseller. Auch mit allen weiteren Teilen eroberte er die Bestsellerliste. Die Reihe ist die Vorlage für die internationale Fernsehproduktion »Babylon Berlin«. Mit den von Kat Menschik illustrierten Erzählungen »Moabit« und »Mitte« gelangen Volker Kutscher weitere Bestseller.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.12.2020

Wenn das Gift sickert
Volker Kutscher stellt "Olympia" vor

FRANKFURT Im Sommer 1936 konnten die Deutschen für ein paar Wochen glauben, alles sei in Ordnung. Die ganze Welt war bei ihnen zu Gast, und die Olympischen Spiele waren für die Nationalsozialisten ein willkommener Anlass, die Größe, aber auch die Friedfertigkeit und Weltoffenheit Deutschlands zu präsentieren. Für ein paar Wochen verschwand sogar die antisemitische Propaganda aus dem Straßenbild, Hetzplakate wurden entfernt, und in ganz Berlin herrschte einen kurzen Sommer lang das Gefühl, der Nabel der Welt zu sein.

In diesen Sommerwochen spielt "Olympia" von Volker Kutscher, der achte Roman mit dem Ermittler Gereon Rath. Im Gespräch mit Antje Deistler vom Literaturbüro Ruhr, das per Livestream aus dem menschenleeren Literaturhaus Frankfurt gesendet wurde, erklärte Kutscher, welche Bedeutung dieses Jahr aus seiner Sicht hat. Man habe das Dunkle noch einmal wegblenden, habe vergessen können, dass gleichzeitig vor den Toren der Stadt das Konzentrationslager Sachsenhausen gebaut wurde. Und deshalb kann dieser vorliegende Roman, anders als ursprünglich geplant, auch nicht der letzte der Reihe sein: "Ich muss unbedingt bis 1938 erzählen, bis zum absoluten Zivilisationsbruch."

Der neue Roman stellt dagegen eher das langsame Eindringen des Gifts in die deutsche Gesellschaft in den Mittelpunkt. Der Mord an einem amerikanischen Sportfunktionär im Olympischen Dorf wird von der Gestapo, der Kriminalpolizei und dem Sicherheitsdienst umgehend Kommunisten in die Schuhe geschoben. Ehemalige Mitglieder, selbst wenn sie unterdessen der SA angehören, werden vernommen und gefoltert. Nach außen hin aber wird der Fall vertuscht, während hinter den Kulissen Rath und seine Mitstreiter und Gegenspieler die wahren Täter ausfindig machen.

Volker Kutscher hat zu seiner Hauptfigur ein durchaus differenziertes Verhältnis. Er schildert ihn, in den vorgetragenen Passagen ebenso wie im Gespräch, als keineswegs durchweg sympathischen, aufrechten Polizisten. Er habe eine Neigung zur Selbstjustiz, sei durchaus auch opportunistisch und finde keine klare Haltung gegenüber der Diktatur, mogele sich durch. Umso gespannter darf man sein, wie der Autor, der in diesem Roman durch aufwendige Recherchen den Olympia-Sommer 1936 mit vielen wenig bekannten Details miterlebbar macht, seine Figur in den Horror der Pogromnacht von 1938 schickt. Die "Berlin, Babylon"-Filmreihe wird jedoch 1933 enden, was Kutscher schade findet, denn "mir war gerade der Übergang immer besonders wichtig".

Kutscher schreibt an den Rath-Romanen bereits seit vielen Jahren, aber wie groß die Parallelen zur Gegenwart sind, wird in diesem Jahr deutlich, wo viele Ereignisse an den "Grundpfeilern der Demokratie" rütteln: "Ich bin erschrocken, wie schnell in unserer Gesellschaft Verschwörungstheorien Fuß fassen können, finde auch die Schwächung der seriösen Presse durch das Internet sehr gefährlich." In seinen Romanen kann man nachlesen, wie die Gesellschaft sich am Ende der Weimarer Republik schleichend in eine Diktatur verwandelte, wie die Demokratie allmählich verschwand und die meisten Deutschen sich anpassten. Einem solchen Prozess müsse man sich entgegenstemmen: "Man muss, anders als Gereon Rath, immer wachsam sein!"

MATTHIAS BISCHOFF

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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