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Die große Erzählung von Joseph Conrad ist die Vorlage für "Apocalypse Now".
Conrads Albtraumroman ist eine Expedition ins Innere Afrikas, in die Tiefen des Urwalds und der Abgründe des Bösen - ins "Herz der Finsternis", fernab von allem Menschlichen. Kapitän Marlows Fahrt in den urweltlichen Dschungel des Kongo wird zur Entdeckungsreise ins Ungewisse der eigenen Existenz, in die Untiefen des Halb-und Unterbewusstseins, ins finstere Labyrinth von Lüge und Schuld.

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Produktbeschreibung
Die große Erzählung von Joseph Conrad ist die Vorlage für "Apocalypse Now".

Conrads Albtraumroman ist eine Expedition ins Innere Afrikas, in die Tiefen des Urwalds und der Abgründe des Bösen - ins "Herz der Finsternis", fernab von allem Menschlichen.
Kapitän Marlows Fahrt in den urweltlichen Dschungel des Kongo wird zur Entdeckungsreise ins Ungewisse der eigenen Existenz, in die Untiefen des Halb-und Unterbewusstseins, ins finstere Labyrinth von Lüge und Schuld.
Autorenporträt
Conrad, Joseph
Joseph Conrad, geboren am 3.12.1857, wuchs als Waise bei seinem Onkel in Krakau auf. 1874 ging er zunächst nach Frankreich,wurde 1886 britischer Staatsbürger und machte als Seemann seine Leidenschaft zum Beruf. Als er 1890 aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf aufgeben musste, verarbeitete er seine Reiseerlebnisse in seinen Erzählungen, unter denen "Lord Jim" (1900) und " Herz der Finsternis" (1902) zu den berühmtesten zählen. Joseph Conrad starb am 3.8.1924 in England.

Brückner, Christian
Christian Brückner, geboren 1943 in Schlesien, wuchs in Köln auf. Engagements am Theater, kontinuierliche Arbeit für Funk und Fernsehen. 1990 erhielt er den Grimme-Preis Spezial in Gold. Schwerpunkt seiner Arbeit heute: öffentliche Literaturlesungen, oft eingebunden in einen musikalischen Zusammenhang. 2000 Gründung des Hörbuchverlags parlando mit seiner Frau Waltraut. 2005 Auszeichnung des gesamten Programms mit dem Deutschen Hörbuchpreis. 2012 wurde Christian Brückner der Sonderpreis für sein Lebenswerk verliehen, 2017 erhielt er den Ehrenpreis der Deutschen Schallplattenkritik und 2018 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.02.2007

DAS HÖRBUCH
Die Hyänen
Manfred Zapatka liest Joseph Conrads „Herz der Finsternis”
Bereits auf den ersten Seiten des schmalen Romans „Herz der Finsternis” lässt Joseph Conrad seinen Erzähler Kapitän Marlow die Geschichte von der Ausplünderung Afrikas in einem Gleichnis zusammenfassen. Marlow erinnert seine vier Zuhörer an einem stillen Abend auf einer Segelyacht an der Themse daran, dass knapp zweitausend Jahre zuvor auch dieser Teil der Welt einmal erobert wurde: von den Römern. Während diese nur raubten und mordeten, sei doch die heutige Eroberung der Welt, „die im wesentlichen darauf hinausläuft, daß man sie denen fortnimmt, die eine andere Hautfarbe oder etwas plattere Nasen als wir haben”, zusätzlich mit einer Idee verbunden, der man Opfer bringen könne.
Ein Zyniker ist, wer die europäische Zivilisation eine opferwerte Idee nennt. Marlow erweist sich in seinen Reden nicht als einer der Seeleute, die „Garn spinnen”, sondern als Außenseiter, der die Welt betrachtet, darin das große Grauen erkennt und den „Ideen” die ehrenwerten Masken mit ruhiger und ironischer Geste abnimmt.
Weil die Handlung – die Abenteuer auf der Reise nach und durch Afrika – nur das Gerüst bildet für die mit Beschreibungen verbundenen Erwägungen, und das alles auf wenig mehr als einhundert Seiten, ist der Roman außergewöhnlich gedankendicht. Er verlangt schon vom Leser größere Konzentration als andere Romane, die auch mal plätschern. Aber wenn man ihn anhören möchte und doch ganz erfassen, so muss man ihn sich vorlesen lassen von einem, der sich die Zeit nimmt, die man beim Lesen selbst verbraucht, wo man gelegentlich verharrt.
Warum wir die Ebbe verpassen
Manfred Zapatka dieses Buch lesen zu lassen, war eine glückliche Wahl. Verfolgt man, wie er Gedankenstriche, Ausrufezeichen, Ausrufe selbst, dazu auch Absätze in seine Rede werdende Lesung einfließen lässt – denn dieses Buch ist ja die lange abendliche Rede von Kapitän Marlow, die seine Zuhörern gar das Einsetzen der Ebbe verpassen lässt –, so muss man von einer eigenen Inszenierung sprechen. Zapatka weicht vom gedruckten Zeichen oft ab, lässt seine Stimme von der Stimmung leiten, zeigt, dass der Vortrag des Gedruckten eine Art Übersetzung ins Gesprochene sein kann.
Wie leicht verständlich doch dieser Text in Zapatkas Lesung bleibt! Freilich ist es gestattet, auch eine Lesung von der Platte einmal anzuhalten, um der bitteren Komik, die sie enthält, nachzulauschen, beispielsweise, wenn Marlow grübelt, warum die fünf Hellhäutigen, namentlich er, der er sich appetitlicher fühlt als die vier grauen Pilger, auf dem kleinen Damfschiff von den dreißig dunkelhäutigen Kannibalen verschont bleiben, die bereits Hunger leiden, weil die Pilger ihr faulendes Flusspferdfleisch wegen dessen Geruchs über Bord geworfen haben, und Marlow es sich nur damit erklären kann, dass der Hunger noch nicht groß genug sei, denn echter Hunger sei so wenig durch Aberglaube, Abscheu, Furcht oder Ehre zu besänftigen wie man von einer auf einem Schlachtfeld zwischen Leichen umherstöbernden Hyäne „Hemmungen” erwarten könne. MARTIN Z. SCHRÖDER
JOSEPH CONRAD: Herz der Finsternis. Aus dem Englischen von Fritz Lorch. Gelesen von Manfred Zapatka. 310 min. Argon Verlag, Berlin 2006. 4 CD und eine MP3-Version, 29,95 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Ja, ein wenig sei es schon so, dass man den manischen Viel-, wenn nicht Allesvorleser Christian Brückner nicht mehr hören könne, meint der Rezensent Tobias Rüther. In diesem Fall aber, der der Hörbuchversion von Joseph Conrads "Herz der Finsternis" - aus Anlass des 150. Geburtstags des Autors wurde sie wieder aufgelegt -, komme etwas anderes dazu: Schließlich hat Brückner in der deutschen Synchronisation von Francis Ford Coppolas Vietnam-Transposition von Conrads Erzählung "Apocalypse Now" die Hauptfigur des Captain Willard gesprochen. Und diese Überlagerung der Lesestimme mit der Synchronisationssprechstrimme, die dann die Bilder des Films heraufbeschwört, die hat dann, meint Rüther, doch ganz ausgesprochen ihren Reiz.

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