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LTI (Lingua Tertii Imperii), die Analyse der Sprache und der Unkultur des Nationalsozialismus, ist sowohl Geschichtsschreibung als auch ein Dokument ersten Ranges von der Selbstrettung eines Sprach- und Literaturwissenschaftlers in hoffnungsloser Zeit. Klemperer hat es sich bei seinem Überlebenskampf immer wieder selbst eingeschärft: »Beobachte, studiere, präge dir ein, was geschieht, halte fest, wie es eben jetzt sich kundgibt und wirkt.« Denn: »Worte können sein wie winzige Arsendosen: sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die…mehr

Produktbeschreibung
LTI (Lingua Tertii Imperii), die Analyse der Sprache und der Unkultur des Nationalsozialismus, ist sowohl Geschichtsschreibung als auch ein Dokument ersten Ranges von der Selbstrettung eines Sprach- und Literaturwissenschaftlers in hoffnungsloser Zeit. Klemperer hat es sich bei seinem Überlebenskampf immer wieder selbst eingeschärft: »Beobachte, studiere, präge dir ein, was geschieht, halte fest, wie es eben jetzt sich kundgibt und wirkt.« Denn: »Worte können sein wie winzige Arsendosen: sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung da.«
Die Neuausgabe von Elke Fröhlich korrigiert auf der Basis der von Victor Klemperer autorisierten Ausgaben Irrtümer und Fehler, die sich im Lauf der Druck- und Erfolgsgeschichte von LTI eingeschlichen haben, bietet also einen verbesserten Text und erschließt in ihrem Kommentar sowohl den detailreichen zeitgeschichtlichen als auch den immensen Bildungshintergrund des Romanisten Klemperer zum besseren Verständnis seines großen Werks.
Autorenporträt
Die Herausgeberin: Elke Fröhlich war Mitarbeiterin des Instituts für Zeitgeschichte in München und hat dort die Tagebücher von Joseph Goebbels herausgegeben.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.03.2018

NEUE TASCHENBÜCHER
Über die Vergiftung
von Sprache
„LTI“ – die Formel für „Lingua Tertii Imperii, Sprache des Dritten Reichs“ – steht in den Tagebüchern, die der getaufte deutsche Jude Victor Klemperer (1881-1960) im Dresdner Wartestand auf die täglich drohende Verhaftung führte, anfangs noch als Parodie auf den im NS-Alltag üblichen Abkürzungsfuror. Dann geriet das Kürzel dem Philologen zu einer Art Geigerzähler für das minutiöse Erfassen und Aufzeichnen eines Wandelns der Sprachgebräuche, der Ausbreitung eines Jargons von zunehmender Aggressivität (wie er heute wieder Einzug hält): Das Buch „LTI“, erstmals 1947 erschienen, bietet kein Lexikon, sondern eine über die Jahre fortgeschriebene, noch heute brauchbare Sonde für das präzise Erfassen eines alle Lebensbereiche umfassenden Prozesses, darin mit wohlfeilen Phrasen, Klischees und Ungetümen des Jargons vergiftetes Denken hinterrücks Eingang in die Köpfe der Menschen und ihr Sprechen nimmt. Seien Sie auf der Hut, wenn der Chef für Ihren unermüdlichen „Einsatz“ dankt. Der Dank könnte verlogen sein. Vergiftet ist aber bereits die Floskel, an der von deutschen „Einsatzgruppen“ einst millionenfach vergossenes Blut klebt. VOLKER BREIDECKER
Victor Klemperer: LTI. Notizbuch eines Philologen. Hrsg. von Elke Fröhlich. Reclam, Ditzingen 2018. 416 Seiten, 12,95 Euro.
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»Selten hat mich ein Buch sprachlich derart sensibilisiert wie Victor Klemperers 'LTI' - ein scharfsinniges, großartiges Buch.« SRF 2 Kultur