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Ortsnamen sind lebendige Zeugnisse unserer Geschichte. Dieses Lexikon verfolgt nach einer ausführlichen Anleitung zur Benutzung in mehr als 1000 Artikeln die Entwicklung von Siedlungsnamen und Gewässernamen in Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken von der frühesten Nennung bis zur heutigen Schreibform. Und wenn die mundartliche Aussprache eines Namens eine besondere Rolle spielt, wie etwa bei Coburg, wird diese in lesbarer Form angegeben. Die Erklärung der Ortsnamen aus dem Deutschen, aus dem Slawischen und aus den früher in Franken gesprochenen Sprachen wird jeweils durch die…mehr

Produktbeschreibung
Ortsnamen sind lebendige Zeugnisse unserer Geschichte. Dieses Lexikon verfolgt nach einer ausführlichen Anleitung zur Benutzung in mehr als 1000 Artikeln die Entwicklung von Siedlungsnamen und Gewässernamen in Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken von der frühesten Nennung bis zur heutigen Schreibform. Und wenn die mundartliche Aussprache eines Namens eine besondere Rolle spielt, wie etwa bei Coburg, wird diese in lesbarer Form angegeben. Die Erklärung der Ortsnamen aus dem Deutschen, aus dem Slawischen und aus den früher in Franken gesprochenen Sprachen wird jeweils durch die betreffenden Wörterbücher gestützt. Gegenüber den Vorauflagen des Lexikons, die mit den wichtigsten Namen ganz Bayern dokumentieren, konzentriert sich diese Ausgabe auf die fränkischen Regierungsbezirke, die nunmehr nicht nur mit Städten und Märkten vertreten sind, sondern mit sämtlichen Gemeinden. Dadurch wird die ganze Vielfalt der fränkischen Ortsnamen erfasst. Alle Erläuterungen sind auf dem neuesten Stand der Forschung und bieten gegenüber den Vorauflagen vertiefte Belege, die oft aus handschriftlichen Quellen geschöpft wurden. Nicht selten konnten diese neu datiert werden. Wer selbst weiterforschen will, der findet in dem Verzeichnis der Quelleneditionen und Literatur einen zuverlässigen Leitfaden. Karten ermöglichen eine schnelle Orientierung.
Autorenporträt
Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein, Dr. phil., ist Lehrbeauftragter für Namenkunde und zweiter Vorsitzender des Verbandes für Orts- und Flurnamenforschung in Bayern e.V., Herausgeber derBlätter für oberdeutsche Namenforschungsowie Mitglied der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.09.2009

Die Ortsnamen der Franken
Ein neues Lexikon erklärt Herkunft und Bedeutung
München – Was weiß man von Iphofen? Wer dort war, wird sich die Devise „Wein, Gips und Holz / sind Iphofens Stolz” eingeprägt haben, und wenn er emsig war, hat er sich vielleicht auch gemerkt, dass es an der Südflanke des Schwanbergs eine berühmte Weinlage gibt, den Julius-Echter-Berg, dass die Gegend um den Schwanberg große Gipslagerstätten aufweist und dass Iphofen über 2200 Hektar Wald verfügt, in dem die Eiche dominiert. Das ist einiges, sagt aber nichts über den doch sehr eigenwilligen Ortsnamen aus. Dem kann nun abgeholfen werden. Im Gegensatz zu Ippesheim und Ipsheim, hinter denen sich die Personennamen Ippin und Ippet verbergen, kommt das Iphöfer „Ip-” von dem nicht mehr existierenden, aber aus den Unterlagen zu erschließenden Bach Ipf, der mit Hilfe des keltischen Wortes epos (Pferd) als Pferdebach zu erklären ist.
Unter Ortsnamenfreunden war das kein Geheimnis, sie hatten Wolf-Armin von Reitzensteins „Lexikon bayerischer Ortsnamen” ja immer zur Hand. Dieses Buch ist freilich vergriffen, und so war es ein echter Segen, dass der Beck-Verlag vor drei Jahren wenigstens ein Kompendium mit den altbayerischen Ortsnamen herausbrachte. Jetzt hat Reitzenstein abermals in die Tiefe seiner Sammlungen gegriffen, herausgekommen ist das „Lexikon fränkischer Ortsnamen”. Darin ist ähnlich gut schmökern wie im altbayerischen Teil; das Vergnügen, sich in seiner Vermutung bestätigt zu sehen, ist nicht geringer als das, überrascht zu werden. Ersteres geschieht, wenn man beispielsweise erfährt, dass Randersacker der Acker eines gewissen Ranthar war, Letzteres ereignet sich etwa bei dem Ortsnamen Biebelried, den man sonst nur in Verbindung mit dem gleichnamigen Autobahnkreuz kennt. Ursprünglich war es ein von Bibern bewohntes Riedgrasgebiet, und wer heute dort im Stau steht, wünscht sich nichts inniger, als dass es dabei geblieben wäre. Und was die Stadt Forchheim betrifft, so führt sie in ihrem Wappen zwar zwei Forellen, aber trotzdem kommt ihr Name nicht von althochdeutsch forahana (Forelle), sondern von foraha (Föhre): Heim am Föhrenwald.
Im alten Lexikon war ein Ortsname nicht zu finden, obwohl es bei der Person des Verfassers nahegelegen hätte, gerade ihn zu erklären: Reitzenstein. Der fränkische Uradel, dem Freiherr von Reitzenstein entstammt, nannte sich nach diesem Ort, und im Buch wird verraten, wer hinter dem Ortsnamen steckt. Es handelt sich um eine nicht näher bekannte Richiza von Richczenstein. (Wolf-Armin Frhr. von Reitzenstein, Lexikon fränkischer Ortsnamen, Verlag C.H. Beck, 2009, 29,90 Euro, ISBN 078-3-406-59131-0). Hermann Unterstöger
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