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Der Gang der Geschichte ist für Hegel der reale Prozeß der Selbstverwirklichung der Vernunft oder des Geistes. Der Versuch, in seinen großen Vorlesungen über Weltgeschichte die Mannigfaltigkeit der scheinbar willkürlichen historischen Ereignisse und Abläufe als Ausdruck eines in Wahrheit teleologisch ausgerichteten Wirkens der Vernunft in der Wirklichkeit zu erweisen, bildet das notwendige Gegenstück zu Hegels theoretisch wohlbegründetem Axiom, in der Philosophie gehe es um die Erkenntnis dessen, was in Wirklichkeit ist.

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Produktbeschreibung
Der Gang der Geschichte ist für Hegel der reale Prozeß der Selbstverwirklichung der Vernunft oder des Geistes. Der Versuch, in seinen großen Vorlesungen über Weltgeschichte die Mannigfaltigkeit der scheinbar willkürlichen historischen Ereignisse und Abläufe als Ausdruck eines in Wahrheit teleologisch ausgerichteten Wirkens der Vernunft in der Wirklichkeit zu erweisen, bildet das notwendige Gegenstück zu Hegels theoretisch wohlbegründetem Axiom, in der Philosophie gehe es um die Erkenntnis dessen, was in Wirklichkeit ist.

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Autorenporträt
Georg Friedrich Wilhelm Hegel wird 1770 in Stuttgart geboren. Die Tübinger Studienzeit erlebt er mit Hölderlin und Schelling zusammen als Stipendiat im Evangelischen Stift. Nach kurzer Hauslehrerzeit habilitiert sich Hegel 1801 in Jena und erhält dort auf Vermittlung Goethes 1805 eine Professur. Es folgen Stationen in Nürnberg als Rektor des Aegidiengymnasiums und ein Ruf an die Universität Heidelberg. Ab 1818 wirkt er dann als Nachfolger Fichtes an der Universität Berlin. Die hegelsche Philosophie gilt in ihrer umfassenden und einheitlichen Systematik als Vollendung des deutschen Idealismus. Hegel stirbt 1831 in Berlin vermutlich an einer Magenkrankheit.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.10.1997

His Master's Voice
In Heinrich Gustav Hothos Nachschrift wird endlich der Wortlaut von Hegels erster geschichtsphilosophischer Vorlesung greifbar

Felix Gilbert, der deutsch-amerikanische Historiker, erzählt in seinen Erinnerungen, er habe einmal als Doktorand seinem Lehrer Meinecke gegenüber die Überzeugung geäußert, Hegel sei ein großer Historiker gewesen. Worauf Meinecke mit der Faust auf den Tisch geschlagen habe: "Nein, das war er nicht!"

Das war er nicht für die kritische Geschichtswissenschaft des ganzen neunzehnten Jahrhunderts, obwohl in seiner Geschichtsphilosophie Weltgeschichte so gelehrt behandelt wurde wie in keiner früheren - politische ebenso wie kulturelle. Sein philosophisches System produzierte kunstvoll dramatisierende Geschichtsschreibung, umfassende Präsentation der historischen Bildung seiner Zeit. Aber die wissenschaftlichen Historiker wollten sich trotz vieler Übereinstimmungen in Gesamtbild und Bewertung nicht dieser strengen Konstruktion unterwerfen. Das hindert nicht die durchweg stimulierende Wirkung dieser Geschichtsphilosophie für linkes und rechtes historisches Denken, Spekulieren und Ideologisieren. Unter dem Einfluß von Dilthey, Croce und Troeltsch wurde sie Anfang unseres Jahrhunderts als Vorform von Geistesgeschichte anerkannt. Wenn auch nicht von Meinecke.

Dann spaltete sich ihre Wirkung. Gegen Spenglers Untergangsgemälde wurde sie von Hans Freyer und anderen als Sinnstiftung einer "Weltgeschichte Europas" gefeiert. Noch 1944 konnte darum vom Meiner-Verlag eine "Frontbuchhandelsausgabe für die Wehrmacht" gedruckt werden. Gleichzeitig betonten Karl Löwith und Alexander Kojève ihre endgeschichtliche Konstruktion - eine Sicht, an die sich noch 1992 Fukuyama anschloß. Innerhalb der eigentlichen Hegel-Diskussion ist sie in den letzten Jahrzehnten auffallend zurückgetreten, obwohl (oder weil) sie immer neben der "Ästhetik" als das populärste, verständlichste Werk galt. Auch in den großangelegten Hegel-Editionen muß sie lange warten. Der Meiner-Verlag publiziert Hegels Werke sozusagen dreiklassig: weinrot und am größten die authentischen Texte, taubenblau und mittelgroß ausgewählte Vorlesungsnachschriften und Manuskripte, grün und klein die wirklich erwerbbaren, editionsmäßig vereinfachten Studienausgaben.

Die Religionsphilosophie ist inzwischen in allen Klassen in vorbildlicher neuer Form vorhanden, dank der Bemühungen von Walter Jaeschke. Die "Philosophie der Weltgeschichte" gibt es grün immer noch in Nachdrucken der veralteten Editionen von Lasson (1917/30) und Hoffmeister (1955), was immerhin besser ist als die sonst auf dem Markt befindlichen Ausgaben, die den Text von 1840 bringen und "Philosophie der Geschichte" heißen. Seit 1995 haben wir aber nun weinrot die ganz wenigen überlieferten eigenhändigen Manuskripte zur "Philosophie der Weltgeschichte" und seit 1996 taubenblau die Vorlesung, wie sie Hegel erstmals 1822/23 in Berlin gehalten hat: eine Rekonstruktion aufgrund von drei Nachschriften.

Das ist ein großer, seit langem geforderter Fortschritt. Schon in den zwanziger Jahren wurde kritisiert, daß Adolf Lasson seine damalige, stark erweiterte Neufassung wieder zu einem einheitlichen Text zusammensetzte, obwohl er anhand der ihm zugänglichen Nachschriften sehr wohl erkannt hatte, daß Hegel im Laufe der fünfmal gehaltenen Vorlesungen an Form und Inhalt viele Veränderungen vorgenommen hatte. Der Text war also um teils wiederholende, teils widersprechende Varianten erweitert und die Chance vertan, Verschiebungen von Hegels Ansichten zu erkennen. Die Konstruktion erschien starrer, als sie war.

Die Präzision der jetzigen Rekonstruktion wird der wiederaufgefundenen sehr guten Nachschrift von Heinrich Gustav Hotho verdankt, dem späteren Kunsthistoriker, der 1835/42 Hegels Vorlesungen zur Ästhetik "verschriftlichte". Zwei andere Nachschriften bestätigen und ergänzen seine direkt in den Kollegstunden entstandenen Aufzeichnungen. Es ist kaum zu entschuldigen, daß die Herausgeber eine vierte Nachschrift nicht mehr einarbeiten und noch nicht einmal im Anhang hinsichtlich ihres Wertes beschreiben konnten, obwohl Seelmann, einer von ihnen, schon 1991 von ihrer Auffindung berichtete. Offenbar war die Rekonstruktion damals schon druckfertig und ist jahrelang einfach liegengeblieben, was vielleicht mit dem Tod des Hauptherausgebers, Karl Heinz Ilting, zusammenhängt.

Ein einheitlicher Text ist also auch wieder gestaltet worden, aber nur für einen "Jahrgang" der Vorlesungen. Man liest ihn in der schönen Illusion, als könnte man zuhören, wie Hegel die erste Erarbeitung dieses Themas vortrug. Hatte er schon früher Philosophie, Kunst und Religion systematisch historisiert, so unternahm er es nun für Staat und Gesellschaft, unter Einbezug der anderen Gebiete. Erstmals ging er dabei auf China ein und stellte es an den Anfang des universalen Prozesses, wonach er dann auch die Religionsphilosophie umorientierte. Man kann verfolgen, wie er die frisch gelesene, umfangreiche Literatur zu diesem fernen Reich und dann auch zu Indien geschichtsphilosophisch verarbeitete. Die Herausgeber helfen dem Leser, indem sie für diesen Vorlesungsteil ausführliche Zitate aus den benutzten Quellen beisteuern.

Natürlich ist die Illusion, man hörte Hegel selbst, eine Illusion. Im Unterschied zu heutigen Nachschriften kann man sich zwar darauf verlassen, daß die Studenten damals alles, was sie von dieser neuen, ungeschriebenen Wissenschaft hörten, schwarz auf weiß nach Hause tragen wollten, muß aber immer in Frage stellen, ob sie voll verstanden haben, und eigentlich auch, ob es Hegel gelungen ist, sich voll verständlich zu machen. Er hat nicht nachprüfen können, was er da gesagt hat. Insgesamt wissen wir aber nun doch über die erstmalige Vorlesung weit mehr und Zuverlässigeres als bisher. Über die erstmalige Vorlesung: Denn diese Rekonstruktion ist ja nur der Anfang für eine neue Verlebendigung, für neue Erkenntnismöglichkeiten über Hegels Geschichtsphilosophie.

Von dem Text der früheren Ausgaben her fällt uns natürlich vor allem auf, was 1822/23 noch fehlt. Man kann schon vergleichen und etwa darüber nachdenken, warum Hegel 1822 anhebt: "Der Gegenstand unserer Vorlesung ist die allgemeine Weltgeschichte, nicht Reflexionen über sie, sondern sie selbst", und 1830 für den Anfang notiert, der Gegenstand sei die Philosophie der Weltgeschichte, "die denkende Betrachtung derselben". Aber inhaltliche Veränderungen können erst bewertet werden, wenn wir mehr über die übrigen einzelnen "Jahrgänge" und ihr dortiges Auftauchen wissen. Es scheint nicht möglich und vorgesehen zu sein, alle so vollständig zu rekonstruieren wie den ersten. Aber mit dem letzten von 1830/31 sollte man es versuchen. Erst hier zeigt sich der überraschendste Unterschied zur ersten Vorlesung, den man bisher gefunden hat.

Er betrifft Hegels Zeitgeschichte. 1822/ 23 war Hegel nur spät und kurz zu Mittelalter und Neuzeit gekommen und hatte gut preußisch als Höhepunkt, als Synthese von Staat und Geist Friedrich den Großen gefeiert. Dessen Kriege nannte er die ersten "konstitutionellen", wie man sonst erst die Revolutionskriege zu bezeichnen pflegte. Verdrängt hatte er, daß er in seiner Jugend die Französische Revolution gefeiert und 1806 in Jena Napoleon als "Weltseele" zu Pferde gesehen hatte. Die Revolution wurde zusammen mit den damals jüngsten in Italien und Spanien als romanisch-katholische Spezialität abgetan. Der Kaiser kommt nicht als Geschäftsführer des Weltgeistes vor. Hegel begnügt sich überhaupt mit abstrakten, etwas dunklen Aussagen über die neueste Zeit.

Aber 1830 fand die Pariser Julirevolution statt und regte ganz Europa auf. Hegel verhielt sich merkwürdig. Er kündigte 1830/31 seine "Philosophie der Weltgeschichte" nur als "ersten Teil" an, als wollte er nur, in neuer, ausgeweiteter Durchführung, die philosophische Grundlegung vortragen. Tatsächlich brachte er aber dann alles und dabei starke Erweiterungen und Konkretisierungen über Mittelalter und Neuzeit. Er steigerte einerseits die Bedeutung der deutschen Reformation, so daß nun die Kriege Friedrichs des Großen als "konfessionelle" erscheinen. Andererseits betonte er den welthistorischen Prozeß von der französischen Aufklärung über Revolution und Napoleon bis zu seiner Gegenwart. Erst in dieser Vorlesung knüpfte er an seine Jugendbegeisterung an und sprach über die Französische Revolution die berühmt gewordenen Worte: "Solange die Sonne am Firmamente steht und die Planeten um sie herum kreisen, war das nicht gesehen worden, daß der Mensch sich auf den Kopf, das ist, auf den Gedanken stellt und die Wirklichkeit nach diesem erbaut. Es war dieses somit ein herrlicher Sonnenaufgang." Und dann über den gegenwärtigen Zeitpunkt: "Endlich nach vierzig Jahren von Kriegen und unermeßlicher Verwirrung könnte ein altes Herz sich freuen, ein Ende derselben und eine Befriedigung eintreten zu sehen."

Könnte. Hegel war vorsichtig geworden und sah, daß der Weltgeist immer noch etwas zu tun hatte. Und so ist es wohl bis heute geblieben. ERNST SCHULIN

Georg Wilhelm Friedrich Hegel: "Vorlesungen über die Philosophie der Weltgeschichte". Berlin 1822/23, Nachschriften von K. G. .J. von Griesheim, H. G. Hotho und F. C. H. V. von Kehler. Herausgegeben von Karl Heinz Ilting, Karl Brehmer und Hoo Nam Seelmann. (Hegel, Vorlesungen. Ausgewählte Nachschriften und Manuskripte, Band 12.) Felix Meiner Verlag, Hamburg 1996. X, 626 S., geb., 286,- DM.

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