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Dieses Standardlehrbuch analysiert Umweltprobleme und Umweltpolitik aus ökonomischer Sicht: Es bietet damit nicht nur eine verständliche Darstellung der Umweltökonomie von ihren mikroökonomischen Grundlagen bis zu den neuesten Forschungsansätzen, sondern auch eine Orientierung für die aktuelle umweltpolitische Diskussion. Die Darstellung reicht dabei von der Internalisierung externer Effekte bis hin zur Praxis des umweltpolitischen Instrumenteneinsatzes. Für die Neuauflage werden umfangreiche Aktualisierungen vorgenommen, insbesondere im Bereich des EU-Emissionshandels. Darüber hinaus wird die…mehr

Produktbeschreibung
Dieses Standardlehrbuch analysiert Umweltprobleme und Umweltpolitik aus ökonomischer Sicht: Es bietet damit nicht nur eine verständliche Darstellung der Umweltökonomie von ihren mikroökonomischen Grundlagen bis zu den neuesten Forschungsansätzen, sondern auch eine Orientierung für die aktuelle umweltpolitische Diskussion. Die Darstellung reicht dabei von der Internalisierung externer Effekte bis hin zur Praxis des umweltpolitischen Instrumenteneinsatzes. Für die Neuauflage werden umfangreiche Aktualisierungen vorgenommen, insbesondere im Bereich des EU-Emissionshandels. Darüber hinaus wird die aktuelle Entwicklung berücksichtigt, die vor dem Hintergrund wachsender Skepsis beim Blick auf die internationalen Verhandlungsprozesse stärker auf umweltfreundlichen technischen Fortschritt durch unilaterale nationale Aktivitäten und seine Diffusion setzt.
Autorenporträt
Professor Dr. Alfred Endres lehrt Wirtschaftstheorie an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der FernUniversität in Hagen. Außerdem ist er ständiger Gastprofessor für Integrative Umweltökonomie an der Universität Witten/Herdecke.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.01.1995

Die Instrumente der Umweltpolitik
Effizienz, ökologische Treffsicherheit, Wettbewerbsaspekte

Alfred Endres: Umweltökonomie. Eine Einführung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1994, 194 Seiten, 38 DM.

Alfred Endres legt nach. Der Autor hat sich schon 1985 in seinem gleichnamigen Lehrbuch mit der "Umwelt- und Ressourcenökonomie" ausführlich beschäftigt. Nun folgt ein daraus ausgekoppelter Band zur Umweltökonomie. Was veranlaßt Endres, aus eins zwei zu machen? Zum einen liegt es nahe, die statische Betrachtung der Umweltökonomie von der dynamischen Analyse der Ressourcenökonomie zu trennen. Zum anderen sind in den letzten Jahren zahlreiche Forschungsbeiträge zur Umweltökonomie erschienen. Den Ergebnissen dieser Forschung will Endres zumindest im Hinblick auf den deutschsprachigen Raum in seinem Buch Rechnung tragen.

Dem Leser wird im ersten Teil eine anschauliche Einführung geboten. Das Marktgeschehen führt zu einem idealen Zustand für die Gesamtwirtschaft, wenn jeder einzelne seinen größtmöglichen Nutzen anstrebt und wenn eine Reihe weiterer Bedingungen erfüllt ist. Eine dieser Bedingungen ist verletzt, wenn externe Kosten auftreten. Das Marktergebnis ist dann nicht optimal; (staatliche) Eingriffe werden erforderlich.

Den zweiten Teil widmet Endres dem Leitbild der Umweltpolitik. Danach hat die staatliche Umweltpolitik die Aufgabe, die externen Effekte zu internalisieren. Grundlage ist das von dem amerikanischen Nobelpreisträger Ronald Coase formulierte Theorem, wonach die optimale Nutzung der Umwelt über Verhandlungen zwischen den Beteiligten erreicht werden kann, sofern klar definierte Eigentumsrechte vorliegen. Eigentumsrechte sind aber nur in seltenen Fällen eindeutig bestimmbar (wem gehört zum Beispiel die Luft oder das Wasser des Flusses?). Bleibt also nur der Rückgriff auf staatliche Intervention? Endres präsentiert zwei weitere Strategien - das Haftungsrecht und die Pigousteuer, mit deren Hilfe der Verbrauch der Umwelt (aus neoklassischer Sicht) auf das optimale Niveau reduziert werden kann. Im Gegensatz zur Verhandlungslösung im Sinne von Coase greifen diese Strategien allerdings auf staatliche Ordnungs- und Prozeßpolitik zurück.

Die aktuell diskutierten Instrumente der Umweltpolitik werden im dritten Teil dargestellt und nach Effizienz, dynamischen Anreizwirkungen, ökologischer Treffsicherheit und Wettbewerbsaspekten miteinander verglichen. Nach Meinung des Autors gibt es kein ideales Instrument. Vielmehr müßten (hier steht der Theoretiker Endres im Widerspruch zum Praktiker Maier-Rigaud, dessen Buch am 12. September an gleicher Stelle vorgestellt worden ist) verschiedene aufeinander abgestimmte Instrumente gleichzeitig eingesetzt werden, wolle man die Umweltfrage in den Griff bekommen.

Ungeachtet der etwas ungewöhnlichen Struktur des Buches ist es dem Autor gelungen, Teilbereichen wie dem Haftungsrecht oder dem Vergleich der Umweltinstrumente den ihnen gebührenden Platz zukommen zu lassen. Die Ansicht des Autors, daß eine Verringerung der Umweltzertifikate leichter gegen gesellschaftliche Widerstände durchzusetzen ist als eine Verschärfung von Umweltauflagen, müßte sich in der Praxis allerdings noch bewahrheiten. Der Wunsch nach Präsentation einer knapp gehaltenen und übersichtlichen Einführung stellt den Autor zwangsweise unter das Diktat der Kürze. Zwei Themen bleiben daher ausgespart: die optimale Umweltpolitik bei oligopolistischer Marktstruktur und die Überwachungsproblematik von umweltökonomischen Instrumenten. In der amerikanischen Literatur der letzten Jahre gelten beide Themen als relevant für die Auswahl der richtigen Strategie, mit der die Übernutzung der Umwelt eingedämmt werden soll. Nach hundertachtundsiebzig Seiten ist der Leser mit dem Fundament, den Instrumenten und der Ausgestaltung der Umweltökonomik vertraut gemacht worden. Das ist - in der derzeitigen Ökosteuerdebatte - ein nicht zu unterschätzender Beitrag.

ALEXANDER KRITIKOS

DIRK SCHMELZER

(Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder)

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