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Als Alex aus dem Knast kommt, ist alles anders. Er erinnert sich gut an die schönen Tage in seiner Kindheit, in denen er mit seinem Bruder Dennis um die Backsteinhäuser im Viertel gezogen ist. Daran, wie er den Schiffen auf der Elbe nachgesehen hat, wenn ihre Mutter auf der Arbeit war. Es war keine sorgenfreie, aber eine glückliche Zeit. Bis die Mutter starb. Die alten Häuser gibt es noch. Aber Dennis gibt es nicht mehr. Der ist nach dem Tod der Mutter mit der Bundeswehr nach Afghanistan gegangen. Und als er wieder zurückkam, war nichts wie zuvor. - Wie kein anderer macht Jens Eisel einfache…mehr

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Produktbeschreibung
Als Alex aus dem Knast kommt, ist alles anders. Er erinnert sich gut an die schönen Tage in seiner Kindheit, in denen er mit seinem Bruder Dennis um die Backsteinhäuser im Viertel gezogen ist. Daran, wie er den Schiffen auf der Elbe nachgesehen hat, wenn ihre Mutter auf der Arbeit war. Es war keine sorgenfreie, aber eine glückliche Zeit. Bis die Mutter starb. Die alten Häuser gibt es noch. Aber Dennis gibt es nicht mehr. Der ist nach dem Tod der Mutter mit der Bundeswehr nach Afghanistan gegangen. Und als er wieder zurückkam, war nichts wie zuvor. - Wie kein anderer macht Jens Eisel einfache Menschen zu den Helden seiner Geschichten. In seinem ersten Roman erzählt er mit großer emotionaler Kraft von Kiez, zwei Brüdern und einer Verbundenheit, die keine Grenzen kennt.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Jens Eisel, geboren 1980 in Neunkirchen/Saar, lebt in Hamburg. Nach einer Schlosserausbildung arbeitete er unter anderem als Lagerarbeiter, Hausmeister und Pfleger. Er studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und war 2013 Finalist beim Literaturpreis Prenzlauer Berg. Mit seiner Story »Glück« gewann er im selben Jahr den Open Mike.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Oliver Jungen geht hart ins Gericht mit dem Roman von Jens Eisel. Künstlerisch scheitert der Autor auf ganzer Linie, meint er. Weder kann der Text ihn überraschen noch mit Bedeutung oder Poesie punkten. Die Figuren findet Jungen klischeehaft und flach, die Sprache ohne Relevanz. Neuer Realismus hin oder her, findet Bender, die Geschichte um einen jungen Mann aus Hamburg und seinen Umgang mit einer Verlusterfahrung nimmt ihn nicht mit.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.04.2017

Das Schweigen der Männer
Jens Eisels Debütroman erzählt vom Überleben, aber unter Verzicht auf so gut wie alles, was Literatur ausmacht

Viertausend Euro für den Pick-up, das scheint Alex Hofmann, der einiges von Autos versteht, übertrieben. Freddy, der Verkäufer, widerspricht: Keinen Kratzer weise der Lack auf, und eine Wegfahrsperre gebe es obendrein. "Hast du dir mal den Unterboden angesehen?" "Leute wie du sind nicht meine Zielgruppe", retourniert Freddy keck. Das könnte so ähnlich auch der Piper Verlag literarisch interessierten Lesern mitteilen, die irritiert den Debütroman von Jens Eisel in den Händen halten. Kratzerfreier Lack ist zuzugestehen, die Wegfahrsperre auch, obgleich das bei Romanen nicht unbedingt als Qualitätskriterium gilt. Aber ein Unterboden lässt sich beim besten Willen nicht entdecken. Bei diesem Buch, das ganz ohne symbolische Ebene und stilistische Raffinessen auszukommen scheint, handelt es sich mehr um Protokollnotizen als um einen Roman.

Dabei ist die auf zwei Zeitebenen spielende Komposition durchaus passabel. In strikter Figurenperspektive erzählt der Autor vom Umgang eines jungen Mannes mit einem schmerzhaften Verlust. Der neuere Handlungspart, der 2006 angesiedelt ist, berichtet davon, wie der Ich-Erzähler Alex, der zwei Jahre im Gefängnis gesessen hat, bei seinem Kumpel Norman unterkommt und wieder - ganz wie früher - in dessen Autowerkstatt arbeitet. Überhaupt wimmelt es in diesem Buch nur so von guten Freunden, die aber machtlos sind gegen die Folgen tragischer Ereignisse. Von diesen erfahren wir in vielen eingeschobenen Rückblicken.

Durchschritten wird eine doppelte Talsohle. Am Beginn steht eine kurze Phase des Glücks, denn zehn Jahre zuvor fühlten sich Alex und sein Bruder Dennis in Hamburg pudelwohl: nach vielen Umzügen endlich ein richtiges Zuhause. Mutter Helen jobbte in einem Baumarkt, die vaterlos aufgewachsenen Brüder fanden Freunde, verbrachten Zeit im Kino. So hell wird es erst ganz am Ende wieder. Im Jahr darauf nämlich riss eine Krebserkrankung die Mutter aus dem Leben. Das Leben der Jungen geriet aus dem Takt, obwohl sich viele Wohlmeinende um sie kümmerten. Alex wurde wie ein Sohn von Normans Vater aufgenommen. Doch dann ereilte ihn ein weiterer Schicksalsschlag, der mit dem sensiblen Bruder Dennis zu tun hatte und Alex ins Gefängnis brachte. Die Erinnerung an diese Zeit lässt der Ich-Erzähler nur langsam zu, animiert durch die Liebe einer Frau.

Jens Eisel hat das Personal und die Milieus, die schon seinen Erzählungsband "Hafenlichter" (2014) prägten - trinkfeste, schweigsame, feinfühlige Hamburger Jungs zwischen Kneipe und Knast, die ihre Tage in Autowerkstätten oder als Lagerarbeiter verbringen und Hunde lieben -, in einen Roman verlängert. Das Verlagsmarketing assistiert mit Street Credibility, indem es auf Eisels Jobs als Lagerarbeiter, Hausmeister und Pfleger hinweist.

Doch neuer Realismus hin oder her, literarisch ist es nicht avantgardistisch, sondern problematisch, wenn ein Buch komplett aus banalen Aussagesätzen besteht: "Nachdem ich am nächsten Morgen den Wagen abgeholt hatte, packte ich das Werkzeug ein, dann verabschiedete ich mich von Norman und fuhr los. Bevor ich die Stadt verließ, hielt ich an einer Tankstelle. Es war das erste Mal, dass ich die Strecke selber fuhr, und obwohl ich mir sicher war, dass ich das Grundstück finden würde, kaufte ich mir vorsichtshalber eine Straßenkarte."

Nichts davon hat eine Relevanz, die über den einzelnen Satz hinausgeht. Trotz der Wortkargheit wirkt das geschwätzig, denn jede Nebensächlichkeit muss ausgesprochen werden: "Ich rauchte eine Zigarette nach der anderen, bis die Packung leer war, dann kaufte ich eine neue." Und das gilt hier tatsächlich für jede Zeile. Die Protagonisten handeln nachvollziehbar, aber sie bleiben blass und blutleer. In ihr Inneres sehen wir vermutlich deshalb nicht, weil sie gar kein Inneres haben: Es sind Abziehbilder, Klischeefiguren der besonders hölzernen Art. Wer dermaßen ohne Überraschung, Poesie, Risiko und untergründige Bedeutung erzählt, der scheitert künstlerisch gewissermaßen an der Fünfprozenthürde.

OLIVER JUNGEN.

Jens Eisel: "Bevor es hell wird". Roman.

Piper Verlag, München/Berlin 2017. 208 S., geb., 18,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Das NDR Buch des Monats April", NDR Kultur, 01.04.2017