Keine gute Zeit für Griechenland: Die Drachme verfiel, Troja drohte, die Währungsunion zu verlassen, die Perser forderten den Peloponnes, um im Ferienparadies gemäß dem Gewohnheitsrecht des Stärkeren ihre Flotte zu stationieren, und jeden Tag gab es ein Dutzend Erdbeben. Man hatte das Gefühl, dass die Götter verrückt sein mussten, und das waren sie wohl auch. Außer Sklaven gab es im ganzen Land nur eine einzige Person, die ohne Lohn ackerte, angestellt vom skrupellosen König von Mykene. Der Name des Idioten: Herakles von Theben, ein trotz psychosomatischer Gebrechen liebenswerter Halbgott. Dieser hatte nämlich aus Versehen seine Frau erschlagen und das folgende Urteil lautete: 24 Strafarbeiten, die zusammen 24 Jahre dauern sollten, obwohl einige, wie »Die megascharfe Maus von Milo ansprechen (nüchtern!) und ihr die Handy-Nummer abluchsen«, auf den ersten Blick nicht viel Zeit in Anspruch nehmen würden. Aber sie sollten ja auch ordentlich vor- und nachbereitet werden. Herakles machte sich an die Arbeit.
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"Ein Kosmos bevölkert von urwüchsigen Gestalten, beseelt von Eros und Thanatos, durchwebt von Intrigen und Gewalt, Obsession und purem Chaos - bei Hannemann fängt der Olymp gleich hinter Neukölln an. Die ebenso kurzweilige wie im Subtext bissige Lektüre wirft die Frage auf, ob Uli Hannemann seine Neuköllner Sicht auf die Welt von Ilias und Odyssee übertragen hat. Oder ob er nicht vielmehr Neukölln schon immer mit der Sicht des mythenbildenden Chronisten angeschaut hat. Hannemann - ein Neuköllner Homer? Das schriftstellernde antike Vorbild heißt in der Sagensatire übrigens - Humor.", Neues Deutschland, Mirco Drewes, 05.03.2016