Ikarus fliegt - Christie, Sally
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?Alex Meadows will in der Schule nur eines: bloß nicht auffallen. Lieber wegducken, aus dem Weg gehen und immer schön mitmachen. Nur nicht zur Zielscheibe von Alan und seiner Gang werden! Alex' Nachbar David, genannt Bogsy, ist von Alan bereits als Opfer auserkoren worden. Und dieses Schicksal will Alex sich unbedingt ersparen. Doch dann erreicht ihn und seine Klassenkameraden eine geheimnisvolle Botschaft: "Ein Junge wird fliegen!" Und schnell steht fest: Alex muss seine sichere Deckung aufgeben und Stellung beziehen.
Sally Christie erzählt von Einsamkeit, Freundschaft und einem ganz besonderen Genie.?…mehr

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Produktbeschreibung
?Alex Meadows will in der Schule nur eines: bloß nicht auffallen. Lieber wegducken, aus dem Weg gehen und immer schön mitmachen. Nur nicht zur Zielscheibe von Alan und seiner Gang werden!
Alex' Nachbar David, genannt Bogsy, ist von Alan bereits als Opfer auserkoren worden. Und dieses Schicksal will Alex sich unbedingt ersparen. Doch dann erreicht ihn und seine Klassenkameraden eine geheimnisvolle Botschaft: "Ein Junge wird fliegen!" Und schnell steht fest: Alex muss seine sichere Deckung aufgeben und Stellung beziehen.

Sally Christie erzählt von Einsamkeit, Freundschaft und einem ganz besonderen Genie.?
Autorenporträt
Christie, Sally
arbeitete in ihrem ersten Job in einem Kinderbuchverlag. Eines Tages beschloss sie, selbst ein Buch zu schreiben und es unter einem Pseudonym an ihren Kollegen zu schicken, der es prompt annahm. Inzwischen schreibt sie mit großem Erfolg unter ihrem eigenen Namen.

Tichy, Martina
Janet Channon and Wendy Jensen hail from New Zealand and are trained music teachers. After spending many years teaching, they set up the Kids' Music Company in 1989, and since then they have been writing modern and catchy action songs with instrumental accompaniment for children of kindergarten, pre-school and elementary school age and also give courses for this age bracket. They have been given several prizes for their compositions, including nine awards by the renowned United Kingdom's Practical Preschool Awards since 2003. They are both married and live in Auckland.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.10.2017

Fliegen ist nichts für Einzelgänger

Wie weit reicht meine Verantwortung, wenn mir selbst doch gar nichts blüht? Sally Christie schlägt eine Antwort vor.

Von Tilman Spreckelsen

Am Anfang ist da ein Briefumschlag mit einer kryptischen anonymen Nachricht: "Bald ist es so weit! Ein Junge wird fliegen! Glaubst du das? Kannst du das glauben? Wirst du da sein?" Bald stellt sich heraus, dass den Brief nicht nur Alex bekommen hat, der Erzähler des Romans, sondern auch die anderen in seiner Jahrgangsstufe. Es bleibt nicht bei dem einen Brief, ein Datum für den Flug des Jungen wird benannt, schließlich ein Ort: eine Brücke über die Autobahn. Und spätestens jetzt merkt Alex, dass die Sache aus dem Ruder zu laufen droht.

Bisher ist der Junge gut über die Runden gekommen, indem er sich möglichst unauffällig verhielt. Dass er damit dem Klassentyrannen Alan Tydman in die Hände spielt, ist ihm bewusst. Es ist ihm aber auch egal, so lange jedenfalls, bis er herausfindet, dass der Absender jener Botschaften ausgerechnet der neu ins Nachbarhaus gezogene Junge David Marsh ist, der Einzige, der sich Alan in den Weg stellt und dafür auch bezahlt, indem er zum bevorzugten Opfer von Alans Aggressionen wird. David ist ein Einzelgänger, selbst zu seinem Nachbarn hat er keinen großen Kontakt, und der hütet sich seinerseits, sich zu sehr mit dem Klassenopfer abzugeben, schließlich müsste er so aus seiner bequemen Deckung auftauchen.

Nun aber gewinnt er Davids Vertrauen, wenigstens ein bisschen, er hilft ihm sogar, widerwillig geduldet von diesem, zwei große Schwingen für den Flug anzufertigen. Zugleich aber wird ihm klar, dass er David aufhalten muss.

Hier liegt der Kern von Sally Christies Roman, der in seiner Darstellung der Dinge immer auch einen leisen Appellationscharakter besitzt: Wie weit reicht die Verantwortung von Alex für David, wem kann er sich anvertrauen, wie weit darf er dabei gehen, um Davids Vertrauen nicht zu missbrauchen? Darf er seiner früheren Nachbarin, die nun in einem Altenheim lebt und immer wieder Anlass zu Zweifeln an ihrer geistigen Präsenz gibt, davon erzählen? Was ist mit deren Sohn, der noch einmal eine ganz neue Perspektive auf die Dinge besitzt?

Es ist keine ungeschickte Konstellation, die Christie entwirft, auch wenn man ihrem Roman manchmal den Willen zu dieser Konstellation etwas zu deutlich ansieht. Trotzdem nimmt einen die Geschichte mit - vielleicht weil der Erzähler so dezidiert kein Held ist und trotzdem zu einem Helden wird. Vielleicht auch weil sich das Buch so ganz auf die beiden Jungen und ihr schwieriges Verhältnis zueinander konzentriert und weil so deutlich wird, dass nichts ins Lot kommt, wenn es zwischen den beiden nicht stimmt.

Dass dies auch Alex klarwird, ist die große Wende, die das Buch nimmt. Und wenn der Roman so nicht zuletzt auch ein Erlösungswerk beschreibt, dann findet es eben auch an Alex statt, der endlich aus seiner umfassenden, nervösen Distanz zu allem herausgerät. Am Ende steht eine Handvoll Menschen um eine Autobahnbrücke herum. Sie starren auf einen Scherbenhaufen und haben genug mit dem Aufkehren zu tun.

Sally Christie: "Ikarus fliegt". Roman.

Aus dem Englischen von Martina Tichy. Aladin Verlag, Hamburg 2017. 240 S., geb., 14,95 [Euro]. Ab 12 J.

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