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500 Jahre Machtkämpfe um die Mitte Europas
In einem großen, umfassenden Wurf erzählt Brendan Simms die Geschichte Europas seit dem 15. Jahrhundert. Er beschreibt sie als Geschichte ständig wechselnder Machtverhältnisse und Rivalitäten, des Kampfs der großen und kleinen europäischen Länder um Einfluss sowie der Begehrlichkeiten entfernterer Mächte wie des Osmanischen Reiches oder der USA - vor allem aber schildert er sie als Geschichte der Auseinandersetzung um die Mitte des Kontinents, vom Heiligen Römischen Reich deutscher Nation bis zum wiedervereinigten Deutschland. Brendan Simms'…mehr

Produktbeschreibung
500 Jahre Machtkämpfe um die Mitte Europas

In einem großen, umfassenden Wurf erzählt Brendan Simms die Geschichte Europas seit dem 15. Jahrhundert. Er beschreibt sie als Geschichte ständig wechselnder Machtverhältnisse und Rivalitäten, des Kampfs der großen und kleinen europäischen Länder um Einfluss sowie der Begehrlichkeiten entfernterer Mächte wie des Osmanischen Reiches oder der USA - vor allem aber schildert er sie als Geschichte der Auseinandersetzung um die Mitte des Kontinents, vom Heiligen Römischen Reich deutscher Nation bis zum wiedervereinigten Deutschland. Brendan Simms' großartige Darstellung wird von vielen bereits mit Spannung erwartet und lädt gerade in diesen Tagen zu kontroversen Diskussionen ein.

Autorenporträt
Simms, Brendan
Brendan Simms, geboren 1967, ist Professor für die Geschichte der internationalen Beziehungen an der Universität Cambridge. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte Europas und die Geschichte Deutschlands im europäischen Kontext. Er publiziert in Zeitschriften und Zeitungen zu aktuellen europapolitischen Themen und ist Autor zahlreicher Bücher, die breite Beachtung fanden, darunter »Kampf um Vorherrschaft. Eine deutsche Geschichte Europas 1453 bis heute« (2014) sowie »Die Briten und Europa. Tausend Jahre Konflikt und Kooperation« (2018).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension

Jörg Himmelreich ist froh darüber, dass der britische Historiker Brendan Simms mit seinem Buch vollbringt, was der an Sonderwegen orientierten deutschen Geschichtsforschung nicht so recht gelingen will: die globalen Auswirkungen europäischer Machtkämpfe vom Mittelalter bis heute zu zeigen, das heißt, die europäisch-geopolitische Perspektive auf Deutschland einzunehmen. Wenn der Autor grob eine Geschichte Europas mittels seiner Kriege, Verträge, außenpolitischen Manöver und Allianzen skizziert, fühlt sich Himmelreich an Leopold von Ranke erinnert. Die Zukunft Europas aber scheint ihm mit dieser Geschichte der Machtpolitik besser in den Blick gerückt, da der Autor die Hilflosigkeit in der europäischen Außen- und Sicherheitspolitik der letzten 25 Jahre und die bundesrepublikanische Neigung zu Alleingängen "gnadenlos" und mit einiger Süffisanz, wie der Rezensent feststellt, darstellt.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.05.2015

Yuste, 1556

Als Karl V. zurückgetreten war, erst als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, dann, 1556, auch als König von Spanien, Herrscher über Sizilien, die Niederlande und die amerikanischen Kolonien, und sich zurückzog ins abgelegene Kloster San Jerónimo de Yuste, da betrachtete er sich als gescheiterten Mann. Er hatte das größte Reich seiner Zeit geerbt und den größten Teil davon zusammengehalten. Aber was ihn kümmerte, war, was ihm nicht gelungen war. Im Heiligen Reich, das nicht identisch mit Deutschland war und doch zum größten Teil aus deutschen Ländern bestand, war er ein mächtiger Kaiser gewesen - aber nicht mächtig genug, es tatsächlich zu einen, dem monarchischen Prinzip zu unterwerfen und es zu einem Staat, so straff regiert wie England oder Frankreich, zu formen. Die Fürsten hatten ihre deutsche Libertät und, zum Teil, das protestantische Bekenntnis behauptet gegen den katholischen Kaiser und seinen Machtanspruch.

Den Nachbarn allerdings reichte es schon, dass Karl nur die Ambition gehabt hatte. Das Reich, vereint unter der Herrschaft der Habsburger, das wäre, wegen seiner Größe, der Menschen und der Ressourcen, eine Bedrohung für sie alle gewesen; und als dann die Preußen dieses Reich, wenn auch ohne Österreich, tatsächlich einten und ihrer Herrschaft unterwarfen, offenbarte sich, dass die Nachbarn sich zu Recht gefürchtet hatten. Von diesem Gebilde in der Mitte Europas und davon, wie die Nachbarn in die deutschen Angelegenheiten verwickelt waren und noch immer sind, erzählt der schottische Historiker Brendan Simms in "Kampf um Vorherrschaft", und aus seiner Perspektive ist nicht deutsche Teilung und Zersplitterung die Anomalie - es ist die deutsche Einheit. Es ist jene Macht, die sich mal militärisch, mal ökonomisch äußert, welche ja nicht nur die Nachbarn beunruhigt. Am meisten verunsichert sie die Deutschen selbst, wie die Geschichte der letzten 25 Jahre zeigt. Wer die deutsche Hegemonie verhindern will, der muss, suggeriert Simms, für einen europäischen Bundesstaat kämpfen, in welchem Deutschland so aufgehen könnte, wie die Fürstentümer einst in Deutschland aufgegangen sind.

Claudius Seidl

Brendan Simms: "Kampf um Vorherrschaft - Eine deutsche Geschichte Europas 1453 bis heute". DVA, 896 Seiten, 34,99 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Brendan Simms, [...] hat das Ringen um Macht und Einfluss in einer Art und Weise dargestellt, wie dies kein deutscher Historiker oder Politikwissenschaftler tun würde." ZEIT Beilagen, 27.11.2014