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Bertha Badt-Strauss war in den 20er und 30er Jahren eine der bekanntesten Publizistinnen in Deutschland. Als Zionistin zählte sie zu den Vertretern der jüdischen Erneuerungsbewegung um Martin Buber und Franz Rosenzweig. Neben ihrer journalistischen Tätigkeit edierte sie Texte unter anderem von Heinrich Heine, Rahel Varnhagen, Fanny Lewald und Moses Mendelssohn. 1939 emigrierte sie in die USA, wo sie beruflich schnell wieder Fuß fassen und für die Emigrantenpresse schreiben konnte. Eine ungewöhnliche Lebensgeschichte, von Martina Steer anschaulich erzählt.

Produktbeschreibung
Bertha Badt-Strauss war in den 20er und 30er Jahren eine der bekanntesten Publizistinnen in Deutschland. Als Zionistin zählte sie zu den Vertretern der jüdischen Erneuerungsbewegung um Martin Buber und Franz Rosenzweig. Neben ihrer journalistischen Tätigkeit edierte sie Texte unter anderem von Heinrich Heine, Rahel Varnhagen, Fanny Lewald und Moses Mendelssohn. 1939 emigrierte sie in die USA, wo sie beruflich schnell wieder Fuß fassen und für die Emigrantenpresse schreiben konnte. Eine ungewöhnliche Lebensgeschichte, von Martina Steer anschaulich erzählt.
Autorenporträt
Martina Steer, Dr. phil., ist Assistentin am Institut für Geschichte der UniversitätWien.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.04.2005

Disparate Bewegung
Eine Biographie der jüdischen Publizistin Bertha Badt-Strauss
Bertha Badt-Strauss war religiös, promoviert, Zionistin und eine der gefragtesten Autorinnen der zwanziger und dreißiger Jahre. Nicht nur jüdische Zeitschriften veröffentlichten ihre weit über 600 Artikel, sondern auch die führenden liberalen Blätter wie das Berliner Tageblatt oder die Vossische Zeitung. Doch zunächst war sie an der Edition der Werke Droste-Hülshoffs beteiligt, über die sie zuvor ihre Dissertation geschrieben hatte.
Es sollte ihr bei dieser Arbeit nicht das letzte Mal widerfahren, dass sie als höher qualifizierte Frau gegenüber den männlichen Kollegen benachteiligte wurde. Der Weg zur Publizistik, nachdem es die Möglichkeit der Habilitation für Frauen noch nicht gab, war also aus der Not geboren. Nicht zuletzt aus dieser Erfahrung widmete sie sich fortan bei ihren Buchprojekten dem Schicksal von Jüdinnen.
In den zwanziger Jahren hatte sie sich endgültig in Berlin etabliert. Gemeinsam mit ihrem Mann Bruno Strauss (1889-1969), der unter anderem für die „Akademie für die Wissenschaft des Judentums” an der Moses-Mendelssohn-Ausgabe arbeitete, war sie der Mittelpunkt eines großen Kreises von Intellektuellen. Sie alle waren Teil einer äußerst disparaten Bewegung, die mit Martin Bubers Worten für eine „jüdische Renaissance” einstanden. 1955 hat Badt-Strauss ihren Freunden aus dem Hansa- und Bayerischen Viertel einen lesenswerten Essay gewidmet.
Für die Familie bedeutete das Jahr 1933, die Arbeit in der jüdischen Gemeinschaft zu intensivieren. Erst am 26. August 1939 flieht die Familie mit ihrem Sohn aus der Heimat nach London und schließlich in die USA. Nach einer komplizierten Eingewöhnung fassen alle drei auch dort Fuß. Bertha Badt-Strauss, durch Krankheit sehr geschwächt, stirbt nur kurze Zeit nach ihrem Mann.
Die Historikerin Martina Steer hat nun dem Leben und Werk Badt-Strauss’ ein kluges Buch gewidmet. Schnörkellos, kompetent und in klarer Sprache begleitet sie ihre Heldin durch 85 Jahre. Steers Arbeit vereint die guten Tugenden einer intellektuellen Biographie mit den Erkenntnissen der jüngeren Frauenforschung auf souveräne Art.
THOMAS MEYER
MARTINA STEER: Bertha Badt-Strauss (1885-1970). Eine jüdische Publizistin. Campus Verlag, Frankfurt am Main und New York 2005. 339 Seiten, 39,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der Rezensent Thomas Meyer lobt die diese Biografie über Bertha Badt-Strauss ähnlich schnörkellos, wie er auch die Arbeit der Historikerin Martina Steer empfindet. Das ist allerdings ein Kompliment. Er findet die Lebensgeschichte der jüdischen Autorin, die gleichzeitig Teil einer jüdischen intellektuellen Bewegung ihrer Zeit war, in einem "klugen Buch" zusammengefasst, das "kompetent und in klarer Sprache" durch ihr Leben führt. Zudem gelingt es der Autorin, in ihre "intellektuelle Biografie" auch die Ergebnisse der neueren Frauenforschung einfließen zu lassen.

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