14,99 €
Statt 20,00 €**
14,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Sofort per Download lieferbar
payback
0 °P sammeln
14,99 €
Statt 20,00 €**
14,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum eBook verschenken
payback
0 °P sammeln
Als Download kaufen
Statt 20,00 €****
14,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Sofort per Download lieferbar
payback
0 °P sammeln
Jetzt verschenken
Statt 20,00 €****
14,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum eBook verschenken
payback
0 °P sammeln
  • Format: ePub

NICHT FüR LESEGRÄTE MIT KLEINEM BILDSCHIRM GEEIGNET! FARBBILDSCHIRM EMPFOHLEN! Timothy Snyders Brandschrift "Über Tyrannei" ist 2017 erschienen, aber schon heute ein Klassiker in der Tradition von Hannah Arendt und George Orwell. Kein anderes Buch trifft so sehr den politischen Nerv unserer Zeit, in der überall auf der Welt die Demokratien unter dem Ansturm eines neuen Autoritarismus wanken. Es appelliert an uns alle, sich dieser Entwicklung entgegenzustellen, und präsentiert 20 Lektionen für alle, die jetzt handeln wollen - und nicht erst, wenn es zu spät ist. Nun hat sich Nora Krug, die…mehr

  • Geräte: eReader
  • ohne Kopierschutz
  • eBook Hilfe
  • Größe: 56.14MB
  • FamilySharing(5)
Produktbeschreibung
NICHT FüR LESEGRÄTE MIT KLEINEM BILDSCHIRM GEEIGNET! FARBBILDSCHIRM EMPFOHLEN! Timothy Snyders Brandschrift "Über Tyrannei" ist 2017 erschienen, aber schon heute ein Klassiker in der Tradition von Hannah Arendt und George Orwell. Kein anderes Buch trifft so sehr den politischen Nerv unserer Zeit, in der überall auf der Welt die Demokratien unter dem Ansturm eines neuen Autoritarismus wanken. Es appelliert an uns alle, sich dieser Entwicklung entgegenzustellen, und präsentiert 20 Lektionen für alle, die jetzt handeln wollen - und nicht erst, wenn es zu spät ist. Nun hat sich Nora Krug, die Schöpferin von "Heimat" und vielfach preisgekrönte Illustratorin, von diesem Text zu einem außergewöhnlichen grafischen Kunstwerk inspirieren lassen. Indem sie Snyders Kombination aus historischen Perspektiven und konkreten Maximen in ihre ganz eigene Bildsprache überträgt, gewinnt das Kultbuch eine völlig neue Dimension - so aufwühlend politisch und ästhetisch faszinierend, dass jede Seite förmlich vibriert von visueller Energie.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Nora Krug ist eine deutsch-amerikanische Illustratorin und Autorin, deren Arbeiten u.a. in der "New York Times", dem "Guardian" und "Le Monde" erschienen sind. Sie hat zahlreiche Fellowships und Preise erhalten und lehrt als Professorin für Illustration an der Parsons School of Design in New York City. Ihr Buch 'Heimat: Ein deutsches Familienalbum' war ein internationaler Bestseller.
Timothy Snyder lehrt Geschichte an der Yale University und ist einer der wichtigsten Intellektuellen der USA. "Über Tyrannei" wurde in mehr als 40 Sprachen übersetzt und allein in den USA fast eine halbe Million mal verkauft.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.11.2021

Mit Tradition und Jugend kämpfen

Die Illustratorin Nora Krug hebt Timothy Snyders erfolgreiches Manifest "Über Tyrannei" auf eine neue Ebene.

Im Jahr 2017, nur einen Monat nach dem Amtsantritt von Donald Trump als amerikanischer Präsident, erschien in den Vereinigten Staaten Timothy Snyders Manifest "On Tyranny". Darin stellte der 1969 geborene, an der Yale University lehrende Osteuropa- und Holocaust-Historiker zwanzig Lektionen zusammen, die ihn seine Forschung übers zwanzigste Jahrhundert gelehrt hatte - und die nun sein Publikum lernen sollte. Das schmale Buch handelte jedoch vor allem von der Gegenwart, denn in dem Auftreten und der Wahlkampfstrategie von Donald Trump identifizierte Snyder aus seiner Beschäftigung mit totalitären Systemen vertraute Muster. Im Blick vor allem auf das Scheitern der Weimarer Republik proklamierte er höchste Gefahr für die amerikanische Demokratie. Damit war das Buch auch der Zukunft zugewandt, was die noch im selben Jahr erschienene deutsche Übersetzung dadurch betonte, dass sie statt "Twenty Lessons from the Twentieth Century" als Untertitel "Zwanzig Lektionen für den Widerstand" wählte.

Das Buch wurde ein Riesenerfolg unter politischen Aktivisten. Doch Snyder wollte im Sinne seiner fünfzehnten Lektion ("Engagiere dich für einen guten Zweck") auch junge Leser erreichen und nahm deshalb Kontakt zu einer in New York lebenden Erzählerin auf, die ihn mit ihrem 2018 erschienenen Debüt beeindruckt hatte. "Belonging" hieß es in der amerikanischen Ausgabe, aber erzählt wurde darin eine deutsche Familiengeschichte. In Bildern, denn die Autorin Nora Krug, geboren 1977 in Karlsruhe, ist vor allem Illustratorin. "Heimat" heißt das Buch auf Deutsch (F.A.Z. vom 17. August 2018), und es gewann in den Vereinigten Staaten den renommierten National Book Critics Circle Award und in deutscher Übersetzung sowohl den Schubart-Literaturpreis (für Belletristik) als auch den Evangelischen Buchpreis (als Sachbuch).

Wie Snyder auf sie gekommen sei? Nora Krug sitzt im Berliner Café "Sowohl als auch", weil sie auf Familienbesuch in Deutschland ist, und erinnert sich daran, dass ihr amerikanischer Verlag den Historiker um einen Blurb, eine lobende Einschätzung, für "Heimat" gebeten hatte. Den lieferte Snyder gern, denn er sah in Nora Krugs Buch eine neuartige Verbindung von Schrift und Bild, die über die Montage unterschiedlichster illustrativer Elemente - eigene Zeichnungen, historische Abbildungen, Familienfotos, Aktenfaksimiles - eine Erzählplattform schafft, die den reinen Text, so eindrucksvoll der für sich auch bereits ist, noch einmal auf eine andere Ebene hebt. Das wollte er auch für sein Buch über Tyrannei. Und so bat nun Snyders Verlag Nora Krug um einen Gefallen.

Das war vor mehr als einem Jahr, Trump war noch an der Macht. Man mag es für leicht machbar halten, einen knapp mehr als hundertseitigen Text mit Bildern zu versehen, aber nicht, wenn man Nora Krug heißt. Denn sie wollte wie schon in "Heimat" nur solchen Text im Buch, der in einer ihrer eigenen Handschrift nachempfundenen Type gesetzt ist, damit der persönliche graphische Stil nicht nur in den von ihr gezeichneten oder collagierten Bildern sichtbar wird, sondern auch im Text-Bild-Zusammenspiel. Und der Text sollte ungekürzt bleiben. Das erforderte Arrangements, bei denen kaum eine Seite aussieht wie die andere.

Ausnahmen sind die jeweiligen Auftaktseiten der zwanzig Kapitel, die den Text der einzelnen Lektionen (von "Leiste keinen vorauseilenden Gehorsam" bis zu "Sei so mutig wie möglich") jeweils um ein Bild ergänzen, das in der Anmutung Buchilluminationen oder -holzschnitten der frühen Neuzeit nachempfunden ist. Nora Krug hat sich dazu von Kalenderbildern alter Stundenbücher anregen lassen, also jenen die zwölf Monate illustrierenden kleinen Zeichnungen, mit denen die für den Jahreslauf vorgeschriebenen Gebete gegliedert wurden. Es ist typisch für Krug, dass sie buchgeschichtlichen Traditionen aufgreift. Sie lehrt seit Jahren Illustration an der Parsons School of Design in New York und verbindet die unterschiedlichsten Einflüsse miteinander, um eine Bildwirkung zu erzielen, die gerade nichts Zeittypisch-Modisches hat. Obwohl sie in den Snyder-Lektionen, die sich russischem Bolschewismus, italienischem Faschismus und deutschem Nationalsozialismus widmen, auf die spezifischen Ästhetiken dieser Totalitarismen anspielt, bricht sie diese aber auch durch die Einbeziehung des Stils ihrer künstlerischen Gegner, so etwa von Grosz oder Heartfield im deutschen Fall.

Obwohl Trumps Politikstil der Gegenstand von Snyders Manifest ist, tritt der ehemalige Präsident selten in den Bildern auf - im schönsten als fragmentierte Marmorstatue nach dem Vorbild der berühmten Konstantin-Monumentalstatuen-Überreste in den Kapitolinischen Museen. Viel beeindruckender sind aber ohnehin Nora Krugs assoziative Bilder, die immer wieder menschliche Gesichter zum Blickfang ihrer Seitenarchitekturen machen. So etwa beim Porträt eines Soldaten, dessen behelmten Kopf sie in einer über vier Seiten gehenden illusionistischen Sequenz in einen Totenkopf verwandelt, indem sie die papierne Materialität der Buchseite derart in ihre Bilder einbringt, dass der Kopf wie ein Origami-Objekt gefaltet und stilisiert bemalt wird, bis nur noch eine fahle Maske übrigbleibt, die direkt aus dem Werk von Saul Steinberg entsprungen scheint.

Natürlich hatte Nora Krug vor allem das amerikanische Publikum im Blick - so wie Snyder selbst ja auch. Aber wie schon "Heimat" in fünfzehn Sprachen erschien, so verhält es sich nun auch wieder mit der illustrierten Ausgabe von "Über Tyrannei" (C. H. Beck), und die eifrige Flohmarktkäuferin Krug, die dieser Leidenschaft in Berlin lieber nachgeht als in Amerika, hat viel Deutsches aus dem eigenen Archiv verarbeitet. Darunter als Selbstzitat eine schon in "Heimat" verwendete historische Fotografie. "Der Bildervorrat einer Zeichnerin", sagt Krug, "ist wie die Sammlung von Exzerpten, die Historiker anlegen, bevor es ans Bücherschreiben geht." Sie und Snyder haben viel gemein. Nicht nur die Abscheu vor Donald Trump, sondern auch die formale Originalität bei großer methodischer Sorgfalt. ANDREAS PLATTHAUS

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Wie die Illustratorin Nora Krug Timothy Snyders Buch über Muster totalitärer Systeme in der politischen Gegenwart auf eine neue Ebene hebt, findet Rezensent Andreas Platthaus erstaunlich. Snyders "Lektionen" erhalten hier eine alten Kalendermotiven aus Stundenbüchern entlehnte Bebilderung, erklärt Platthaus. Wenn Krug die Ästhetik des Totalitarismus thematisiert und zugleich Künstler wie Grosz und Heartfield zitiert, schafft sie aufschlussreiche Brüche, findet der Rezensent. Methodische Genauigkeit und Originalität haben Krug und Snyder gemeinsam, erkennt Platthaus.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.11.2021

Geschenke
für
den Kopf
Die Tage werden kürzer,
und es droht eine noch stillere Zeit
als sonst um Weihnachten.
Höchste Zeit für Bücher, Filme, Musik.
Empfehlungen aus dem
Feuilleton der „Süddeutschen Zeitung“
COLLAGEN: STEFAN DIMITROV
Moritz Baumstieger
EIN GROSSER SPASS
Ist er’s? Ist er’s nicht? 25 Jahre nachdem ein namenloser Autor in „Faserland“ einen Roadtrip nach Zürich unternahm, begibt sich in „Eurotrash“ ein „Faserland“-Autor namens Christian Kracht mit seiner Mutter auf eine Reise durch die Schweiz – und gleichzeitig durch die eigene Familiengeschichte.
Christian Kracht: Eurotrash. Kiepenheuer & Witsch. 224 Seiten, 22 Euro.
EIN LIEBESBEWEIS
Wenn sich ein 1,84 Meter großer Schreiber und ein 1,92 Meter großer Fotograf in einen Cinquecento quetschen und damit 7000 Kilometer abfahren, müssen sie von irrationalen Gefühlen geleitet sein. Im Falle der amici Marco Maurer und Daniel Etter war es die Liebe zu Italien, gutem Essen und Geschichten. Ihr Buch verführt zu einer Reise im Kopf – ein Konzept, das angesichts der Inzidenzen wieder in Mode kommt. Marco Maurer: Meine italienische Reise. Prestel Verlag. 240 Seiten, 26 Euro.
EINE WIEDERENTDECKUNG
Vor Copy & Paste war Ausschneiden & Kleben – und nichts machte das Basteln von Einladungen, Collagen und Kinderquatsch lustiger als das anarchische „Schnippelbuch“: Tausende kleiner Bilder in einem Wälzer, den man mit der Schere traktieren durfte. Man darf es immer noch: Ein zweiter Band wurde 2015 neu aufgelegt, inklusive einem Text von Christian Ude zum Urheberrecht. Schnippelbuch 2: Schwarz-weißes Bilderarchiv. 503 Seiten, 40 Euro. www.schnippelbuch.de.
Hilmar Klute
EIN LIEBESBEWEIS
Wo rührt unsere Italiensehnsucht her? Richtig: Goethe hat sie entfacht! Aber was für Tricks und Heimlichkeiten waren nötig, bis der für beinahe alles zuständige Geheime Rat sich vom Weimarer Fürstenhof stehlen und die Tour seines Lebens machen konnte. Fein ironisch und mit großer Kennerschaft erzählt Golo Maurer diese klassische Aussteigergeschichte als Blaupause für spätere Romfahrten. Ohne Goethes Flucht ins Zitronenland wären weder Rudolf Borchardt noch Ernst Robert Curtius Gelegenheitsrömer geworden, noch wäre Ingeborg Bachmann dort „zum Schauen erwacht“ und aus Rolf Dieter Brinkmanns Klassikerzorn („Man müsste es wie Göthe machen, der Idiot: alles und jedes gut finden“) wäre nichts geworden.
Golo Maurer: Heimreisen. Goethe, Italien und die Suche der Deutschen nach sich selbst. Rowohlt. 539 Seiten, 28 Euro.
EINE HERAUSFORDERUNG
Pong ist wieder da. Er hat ein bisschen geschlafen, schlecht geträumt, und jetzt will eine Frau, die Pong bald „meine Johanna“ nennt, die Wohnung über ihm mieten. Sibylle Lewitscharoff, die große, höllenkomische Stilistin, hat ihren weltkritischen, in Fremdheit und Scheu verpuppten Helden zeitgerecht mit der „Corona-Mütze“ ausgestattet und in eine kleine, abgründige Liaison mit der grässlichen Wirklichkeit getrieben. Ein poetisches Kleinod – zauberhaft, komisch, anrührend.
Sibylle Lewitscharoff: Pong am Abgrund. Insel-Bücherei. 137 Seiten, 14 Euro.
Johanna Adorján
EINE HILFE
Helene Hegemann hat ein Buch geschrieben, das Patti Smith benutzt, um in Wahrheit von etwas ganz anderem zu erzählen. Es handelt von einer 13-Jährigen (ihr selbst), deren Mutter sich gerade totgesoffen hat und deren Vater sie zu Theaterproben mitnimmt, bei denen sie erkennt, welche Kühnheit, Kraft und Freiheit Kunst einem zu schenken vermag und welche Magie sich entfaltet, wenn man Ja zum Leben sagt.
Helene Hegemann: Patti Smith, Christoph Schlingensief, Anarchie und Tradition. KiWi Musikbibliothek. 112 Seiten, 10 Euro.
EIN GROSSER SPASS
Nur weil jemand Johann Wolfgang von Goethe war, heißt das nicht, dass er nicht auch schlechte Gedichte geschrieben hat. Die schlechtesten (subjektive Auswahl des Herausgebers, aber sie sind wirklich sehr schlecht) sind nun in einem Band versammelt, okay, einem Bändchen, mit sehr schönen Illustrationen von Hauck & Bauer versehen.
Goethes schlechteste Gedichte. Mit Cartoons von Hauck & Bauer. Jung und Jung. 64 Seiten, 12 Euro.
Alex Rühle
EINE WIEDERENTDECKUNG
Bov Bjergs Debütroman „Deadline“, der wegen eines Druckereibrandes verschollen war, in einer Neuauflage. Der Tod und die Eltern, die Sprache und die Unmöglichkeit, die richtigen Worte zu finden, alles im Kopf einer Übersetzerin, die aus Boston ins Schwäbische zurückkommt. Sperrig, dicht wie Lyrik und abgrundtief grotesk. Bov Bjerg: Deadline. Kanon. 176 Seiten, 22 Euro.
EIN GROSSER SPASS
Wenn man dieses Buch durchhat, will man sofort zum Bahnhof, egal wohin, Hauptsache los: Jaroslav Rudiš’ „Gebrauchsanweisung fürs Zugreisen“ ist eine enthusiastische Liebeserklärung an die Eisenbahn, das Unterwegssein und die europäische Geschichte. Rudiš erzählt mit großer Fabulierlust von seiner tschechischen Eisenbahnerfamilie, den besten Speisewagen und den schönsten Nachtzügen – ein Vergnügen erster Klasse. Jaroslav Rudiš: Gebrauchsanweisung fürs Zugreisen. Piper. 256 Seiten, 15 Euro.
EINE HERAUSFORDERUNG
Timothy Snyder veröffentlichte 2017 nach dem Trump-Schock „Über Tyrannei, 20 Lektionen für den Widerstand“, eine Verhaltenslehre für politisch schwere Zeiten und die Frage nach dem richtigen Leben und demokratischem Engagement. Nora Krug hat diese Thesen nun mit großartigen Illustrationen, Fotocollagen und Comicpassagen angereichert. Timothy Snyder: Über Tyrannei. Illustriert von Nora Krug. C.H. Beck. 128 Seiten, 20 Euro.
David Steinitz
EIN LIEBESBEWEIS
Der Trost, den große Romane spenden, weil man mit dem Menschsein nicht mehr ganz so allein ist, findet sich in Jonathan Franzens „Crossroads“ in Hülle und Fülle. Ein Epos über eine Pastorenfamilie im Chicago der Siebzigerjahre. Über Geschwisterbande, Elternliebe, Einsamkeit, Obsessionen und Liebeskummer. So schnell und so gierig hat man lange keinen 800-Seiter mehr verschlungen.
Jonathan Franzen: Crossroads. Rowohlt. 832 Seiten, 28 Euro.
EINE WIEDERENTDECKUNG
Der Niederländer Chas Gerretsen war eigentlich Kriegsfotograf, er dokumentierte Vietnam und den Militärputsch in Chile. Als er genug von Gewalt und Gefahr hatte, ging er nach Hollywood, träumte von einem entspannten Leben als Setfotograf – und landete ausgerechnet bei Francis Ford Coppolas „Apocalypse Now“. Seine Bilder von den vermutlich wahnsinnigsten Dreharbeiten der Filmgeschichte lagen jahrzehntelang im Archiv. Jetzt hat der 78-Jährige sie in einem opulenten Bildband herausgegeben.
Chas Gerretsen: Apocalypse Now. The Lost Photo Archive. Prestel. 256 Seiten, 45 Euro.
Carolin Gasteiger
EINE WIEDERENTDECKUNG
In ihrem Erstlingswerk von 1931 schildert Gabriele Tergit, wie der Volkssänger Georg Käsebier im Berlin der Dreißigerjahre von heute auf morgen zum Star hochgeschrieben wird. Ein liebevoll-bissiger Blick auf die Zeitungsbranche, nicht nur für diejenigen, die zu ihr gehören. Pointiert geschrieben – und, wenn auch bereits vor neunzig Jahren erschienen, nach wie vor aktuell.
Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm. Btb Verlag. 400 Seiten, 11 Euro.
EIN LIEBESBEWEIS
Hart, rotzig, tiefgründig – das zweite Album der Rapperin Shirin David erwischt einen mit voller Wucht. Was die 26-Jährige auf „Bitches brauchen Rap“ abliefert, ist ein einziger treffsicherer, feministischer Kommentar. Da frage noch mal jemand, wer im Deutsch-Rap jetzt eigentlich was zu sagen hat.
Shirin David: Bitches brauchen Rap. Universal.
EINE HERAUSFORDERUNG
Achatz von Müller legt zu Dantes 700. Todestag dar, was der italienische Nationaldichter und Autor der „Divina Commedia“ mit unserer Moderne zu tun hat. Ein nicht immer einfacher, aber grandioser Abriss auf gut 200 Seiten, inklusive Ezra Pound und Hannah Arendt.
Achatz von Müller: Dante. Imaginationen der Moderne. Wallstein. 222 Seiten, 22 Euro.
Christiane Lutz
EIN LIEBESBEWEIS
Diesen Roman sollte man wirklich nur ausgewählten Menschen schenken, weil er so berührend ist. Gut, dass wir hier unter uns sind: „Die Vögel“ von dem norwegischen Autor Tarjei Vesaas wurde schon 1957 veröffentlicht, der Guggolz-Verlag hat 2020 eine wunderbare Neuübersetzung herausgebracht. Der Roman betrachtet die Welt durch die Augen von Mattis, einem „Dussel“, wie ihn die anderen nennen. Mattis sieht den Himmel, die Schnepfen und findet das Glück an dem Tag, als er zwei Mädchen über den See rudert. Mattis ist pur in seiner Liebe zur Natur und zu seiner Schwester, und vielleicht ist Mattis der einzige, der klarsieht. Eine Geschichte, schlicht und überreich an Schönheit.
Tarjei Vesaas: Die Vögel. Guggolz Verlag. 276 Seiten, 23 Euro.
EINE HERAUSFORDERUNG
Wenn Menschen in die Natur eingreifen, um Probleme zu lösen, schaffen sie oft neue. Etwa südöstlich von New Orleans, wo der Kontinent nur noch aus ein paar Landzungen besteht. Dort bauten die Siedler einst Dämme gegen drohende Überflutung. Doch dadurch fehlte dem Boden der durchs Wasser angespülte Sand, so muss das Land dort heute künstlich und systematisch geflutet werden. Das Beispiel stammt aus einem Essay der Journalistin Elizabeth Kolbert. Eindrucksvoll und erschreckend logisch schlüsselt sie in „Under a White Sky“ das große Versagen des Menschen im Anthropozän auf.
Elizabeth Kolbert: Under a White Sky. Bodley Head. 256 Seiten, 12,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr
"Mit den Illustrationen von Nora Krug ist ein opulentes Buch für junge Erwachsene entstanden."
3sat Kulturzeit, Michael Schmitt

"Die Illustratorin Nora Krug hebt Timothy Snyders erfolgreiches Manifest 'Über Tyrannei' auf eine neue Ebene."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Andreas Platthaus

"Obwohl der Band so vielfältig ist und so viele verschiedene Ebenen hat, wirkt er grafisch sehr ruhig und sehr stimmig, in sich geschlossen."
Deutschlandfunk Kultur, Maike Albath

"Krug hat Snyders leidenschaftliche, leicht lesbare, manchmal etwas agitatorische Lektionen gehörig aufgemischt."
DER TAGESSPIEGEL, Christiane Peitz

"Eine Verhaltenslehre für Bürger."
Jens Bisky

"kommt zur richtigen Zeit (...) unfassbar hellsichtiges Buch"
3sat Buchzeit, Katrin Schumacher

"glasklare Analyse"
3sat Buchzeit, Gert Scobel

"Krugs Zeichnungen, gespickt mit Collagen, Artefakten und Zeitdokumenten, sind nicht einfach Beiwerk, sondern sprechen eine klare Sprache, die den Text eindringlich ergänzen - und ihm eine weitere faszinierende Dimension geben."
Der Standard, Karin Krichmayr

"zum Klassiker gereift."
Falter, Kirstin Breitenfellner

"Originell illustriert"
Weltkunst München

"Krug hat den Text jetzt kongenial durchillustriert und Snyders Bürger-Nachhilfe für politisches Engagement im Kleinen in ein hochpoetisches, bewegendes Bilderbuch verwandelt. Ideales Geschenk für Erstwähler*innen!"
Börsenblatt, Sabine Cronau

"Wie man die Normalisierung von Barbarei erkennt und sich ihr widersetzt, führt das Buch überzeugend vor - es zeigt die Dringlichkeit dieser Gebrauchsanleitung für Anstand und Demokratieerhalt."
Börsenblatt Leselotse, Stefan Hauck, Verena Hoenig, Katrin Rüger und Ralf Schweikart

"Nora Krug beschäftigt sich in ihrer Kunst intensiv mit dem 20. Jahrhundert." Bayern2 kulturWelt, Niels Beintker
"die konstruktiven Vorschläge zur Vermeidung von Diktaturen in einer von Nora Krug illustrierten Ausgabe"
Abendzeitung, Roberta De Righi

"opulente[s] Bildsachbuch für junge Erwachsene (...) Ein Buch für Menschen, die selber denken wollen, eine Handreichung für entschiedenen Widerstand."
ZDF Panorama, Michael Schmitt

"Nora Krug (...) hat Snyders Gebrauchsanweisung für Anstand und Demokratieerhalt nun in ein grafisches Kunstwerk verwandelt (...) 'Über Tyrannei' liest sich noch einmal ganz neu und findet hoffentlich noch einmal mehr Leser als die Ursprungsfassung."
Hannoversche Allgemeine Zeitung, Kristian Teetz

"Eine klare und starke Selbsthilfe für Menschen mit Hilflosigkeitsgefühl ebenso wie für fortgeschrittene Politikinteressierte."
Buchkultur


"Snyders Texte sind vereinfacht, bewusst niederschwellig angelegt, statt abstrakter Theorie finden wir hier dutzende Veranschaulichungen. [...] ein Buch der Stunde"
Wiener Zeitung, Martin Reiterer

"Präzise in der Analyse, bietet dieser Text nicht nur engagierten Teenagern die nötigen Werkzeuge zur Verteidigung der Demokratie. Nora Krug liefert dazu Illustrationen, die einen eigenen kleinen Geniestreich darstellen. Ihre Zeichnungen und Fotografien demonstrieren einen ebenso lustvollen wie subtilen Umgang mit populären Bildklischees."
Philosophie Magazin, Thomas Linden

"Man mag das Buch, einmal aufgeschlagen, kaum aus der Hand legen. So viel Tiefe hat die Illustrationskunst, mit der Nora Krug den fesselnden Text voller Weisheit und die zwingend mitreißenden Thesen des US-amerikanischen Autors Timothy Snyder 'Über Tyrannei' auf großartige Weise verstärkt. Ein kostbares Kleinod der Buchkunst." LEO Die Rheinpfalz, Gisela Huwig
"erklärt Jugendlichen, wie wichtig unsere Demokratien sind (...) Ein Buch, das deutlich macht, wie viel die oder der Einzelne leisten kann."
Schweizer Familie

"Gleichzeitig politisch aufwühlend und ästhetisch faszinierend. Und vor allem hat es nichts von seiner Aktualität eingebüßt, sondern ist zu einem Klassiker, zum Kultbuch geworden."
Bücherschau, Peter Klein
…mehr