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+++ Schämt euch - und verändert die Welt! +++ Wieder mit Plastiktüten nach Hause gekommen? Das Billig-T-Shirt aus dem Discounter war einfach zu günstig? Schon wieder Essensreste weggeworfen? - Es gibt viele Gründe, sich zu schämen. Und ebenso viele Gründe, endlich etwas zu ändern. Die Umweltwissenschaftlerin Jennifer Jacquet untersucht, inwiefern das Schamgefühl unser gesellschaftliches Miteinander bestimmt. Spannend und leicht verständlich erklärt sie die Ursprünge und die Evolution dieses für uns alle prägenden Gefühls. Sie macht deutlich, wie wichtig es ist, dass wir uns schämen - denn mit…mehr

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Produktbeschreibung
+++ Schämt euch - und verändert die Welt! +++ Wieder mit Plastiktüten nach Hause gekommen? Das Billig-T-Shirt aus dem Discounter war einfach zu günstig? Schon wieder Essensreste weggeworfen? - Es gibt viele Gründe, sich zu schämen. Und ebenso viele Gründe, endlich etwas zu ändern. Die Umweltwissenschaftlerin Jennifer Jacquet untersucht, inwiefern das Schamgefühl unser gesellschaftliches Miteinander bestimmt. Spannend und leicht verständlich erklärt sie die Ursprünge und die Evolution dieses für uns alle prägenden Gefühls. Sie macht deutlich, wie wichtig es ist, dass wir uns schämen - denn mit der Scham kommt die Erkenntnis. So entsteht ein brillanter Gegenentwurf zu allen bisherigen Einschätzungen dieses uralten Begleiters: Jacquet zeigt, wie wir über das Schamgefühl gesteuert werden und es als politisches Werkzeug für eine bessere Welt benutzen können. Ein äußerst kluges und provozierendes Buch einer der interessantesten jungen Wissenschaftlerinnen unserer Zeit.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, CY, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, IRL, I, L, M, NL, P, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Jennifer Jacquet ist Assistenzprofessorin an der Fakultät für Umweltwissenschaften der New York University, wo sie über die Evolution, die Funktion und die Zukunft des Schamgefühls forscht. Sie promovierte an der renommierten University of British Columbia über Ressourcenmanagement und ist Expertin auf dem Feld menschlicher Kooperation. Von 2009 bis 2012 schrieb sie den »Guilty Planet Blog« auf der Website des »Scientific American« und verfasst regelmäßig Beiträge für edge.org.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.06.2015

Ja zum
Online-Pranger
Jennifer Jacquet propagiert die
öffentliche Beschämung
Groß war die Aufregung vor ein paar Tagen: In Deutschland wurde bekannt, dass die Schweiz die Namen von Steuerhinterziehern im Internet öffentlich macht. Wie sich dann herausstellte, machen das die Schweizer Behörden schon seit einigen Jahren. Und dabei handelt es sich weniger um einen „Online-Pranger“ als um einen etwas kuriosen Versuch, mit Verdächtigen Kontakt aufzunehmen und ihnen rechtliches Gehör zu verschaffen. Und dennoch hängt in Zeiten von gesteigerter Transparenz und zugleich unkontrollierbarer Überwachung ein eigentümliches Gefühl in der Luft: Übeltäter stehen unter der Drohung, öffentlich beschämt zu werden.
  Der Bundesstaat Kalifornien publiziert seit 2007 im Netz eine Liste der 500 dicksten Fische, die es im Vorjahr versäumt haben, ihre Steuern zu zahlen – Unternehmen wie Privatpersonen. Das findet die amerikanische Umweltforscherin und Internetaktivistin Jennifer Jacquet ganz gut. Sie hat nun das einschlägige Buch „Scham. Die politische Kraft eines unterschätzten Gefühls“ veröffentlicht. „Dieses neue Weltzeitalter“, ist die Autorin überzeugt, „braucht neue Regeln, und bei deren Durchsetzung wird die Scham eine große Rolle spielen.“
  In den USA gibt es allerdings auch Richter, die Delinquenten dazu verurteilen, ein T-Shirt zu tragen, auf welches die inkriminierte Tat gedruckt ist. In Ohio musste sich eine Frau mit einem Schild auf die Straße stellen, auf dem stand: „Nur Idioten kommen auf die Idee, mit dem Auto auf den Bürgersteig zu fahren, um einem Schulbus auszuweichen.“ Solche Schamstrafen, die man aus der voraufklärerischen Justiz kennt, findet auch Jennifer Jacquet nicht in Ordnung. Die öffentliche Beschämung sei, selbst wenn sie präventiven Zwecken dient, ein „empfindliches und manchmal gefährliches Werkzeug“, das „selektiv und wirkungsvoll einzusetzen“ sei. Die Menschenwürde, so Jacquet, müsse stets gewahrt werden sowie „das rechte Maß“.
  Klingt erst einmal vernünftig. Doch wer setzt die Grenze fest, welche Formen des „Shaming“ noch statthaft, welche schon inakzeptabel sind? Wie gering muss zum Beispiel die Teilnahme an Wahlen werden, bis wir es vertretbar finden, die Namen der Nichtwähler zu veröffentlichen, um so (es gibt solche Experimente) die Wahlbeteiligung wieder zu erhöhen? Und müsste über einen derartigen Bruch des Wahlgeheimnisses nicht schon wieder eine demokratische Mehrheit entscheiden? Wer also bestimmt das rechte Maß? Dies ist die zentrale Schwachstelle, die große Unklarheit, in der dieses ganze Scham-Buch leider unrettbar verfangen bleibt, obwohl es durchaus interessantes Material zur Debatte bietet.
  Denn man kann ja auch den Standpunkt einnehmen, dass die „öffentliche Beschämung“ prinzipiell eine klägliche Kapitulation demokratischer Politik und rechtsstaatlicher Justiz bedeutet. Zwar wohnt Gefängnis- und Geldstrafen bis heute immer noch ein Rest von öffentlicher, gemeinschaftlicher Sühne und Rüge inne – trotzdem beharrt ein liberaleres Strafrecht aus gutem Grund auf dem Schutz des Angeklagten vor Demütigung und auf der Chance zur Resozialisierung. Zwar sind neuzeitliche Gefängnisse nicht einfach nur moderner und gerechter, sondern zugleich eine „Optimierung“ von Disziplinartechniken, wenn man der Lesart von Michel Foucault folgt („Überwachen und Strafen“) – trotzdem sind Stigmata, Verbannungen, öffentliche Auspeitschungen oder Hinrichtungen in entwickelten Rechtsstaaten aus ebenso gutem Grund abgeschafft.
  Ja, man könnte mit Blick auf diverse, oft vorschnelle digitale Lynchmobs – deren Risiken auch Jennifer Jacquet benennt – ebenso gut zu dem Urteil kommen: Wir brauchen nicht noch mehr öffentliche Beschämung, sondern weniger davon. Das zeigte sich zuletzt auch in Deutschland bei mehreren Prozessen gegen prominente Persönlichkeiten – Thomas Middelhoff, Uli Hoeneß, Sebastian Edathy: In unappetitlicher Weise greift nach der ersten Aufregung dann das rechtsstaatlich sehr fragwürdige Argument um sich, jemand sei durch die öffentliche Beschämung „schon genug gestraft“. Dieses „Genug gestraft“ ist zwar womöglich etwas, was ein Richter in seiner Urteilsfindung berücksichtigen kann – aber nichts, worüber die Öffentlichkeit stimmungsmäßig zu richten hat.
  Jennifer Jacquet aber hält die Beschämung, zumal per Internet, immer dann für ein probates Mittel, wenn sich gegen große Schweinereien von Konzernen und Investmentbanken auf politischem oder rechtlichem Wege (noch) nichts bewegen lasse – und schon gar nicht durch Kaufentscheidungen der Verbraucher. Nur dann seien bessere Gesetze und Regulierungen zu erreichen, wenn sich der Westen wieder ein wenig von der individuellen Schuld- zurück zur kollektiven Schamkultur entwickle, heißt es in dem religions- und ideengeschichtlich sonst eher dürftigen Buch. Man kann Jacquets Verzweiflung über untragbare Missstände sicher gut nachempfinden – was aber, wenn der Beschämte, wie jüngst Fifa-Chef Josef Blatter, sich gar nicht schämt?
JOHAN SCHLOEMANN
      
Jennifer Jacquet: Scham. Die politische Kraft eines unterschätzten Gefühls. Aus dem Englischen von Jürgen Neubauer. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2015. 224 S., 18,99 Euro. E-Book 16,99 Euro.
„Shaming“ soll nur wohldosiert
eingesetzt werden. Wer aber
bestimmt das rechte Maß?
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Mit der Scham über die Scham hinauswachsen: Jennifer Jacquet hat ein lesenswertes Buch geschrieben. Tamara Tischendorf Deutschlandfunk - Andruck 20150601